Die Befestigung von Rom
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Farnese: „in diesem Jahr habe ich mir 2000 Skudi in 14 Tagen
verdient und dies ist, wie Eure Excellenz wissen, so viel als Michel-
angelo und Boccaccio für den Ponte santo ausgegeben haben; so
dass Alle in diesem Jahre erstaunt sein werden. Sie gaben das
Werk als verzweifelt auf und ich übernahm es und brachte es mit
anderen Hülfsmitteln in 15 Tagen zu wege, so dass ganz Rom dar-
über erstaunte; die geschehenen Irrthümer kamen mir so zu Gute"
(C. Ronchini: Atti e memorie delle prov. Modenesi e Parmensi VIII,
S. 357, wo der Brief 1552 datirt ist).
Ein Augenzeuge der Überschwemmung im Jahre 1557 schreibt
in einem Brief: „der Tiber hat die Hälfte der Brücke von S. Maria
abgebrochen und fortgeführt, und zugleich auch die schöne kleine
Kapelle Julius' III., die auf der Mitte mit so viel Kunst und Kosten
gebaut worden war." (Avviso della Pace tra la Sant, di N. S. Papa
Paulo III e la Maestä del Re Filippo. E del diluvio che e stato
in Roma. In Roma Ant. Blado 1557.)
Unter Gregor VIII. wurde die Brücke wieder hergestellt, aber
1598 von Neuem zerstört und trug seitdem den Namen Ponte rotto.
Heute überschreitet man den Tiber dort auf der Eisenbrücke Ponte
Palatino.
XIV
Die Befestigung von Rom
Hören wir zuerst Vasaris Angaben.
„Es hatte Papst Paul III. angefangen den Borgo zu befestigen
und viele Herren mit Antonio da San Gallo zu einer Sitzung be-
rufen: er wollte, dass auch Michelangelo daran theilnehme, da er
wusste, dass die Fortifikationen am Hügel von S. Miniato von ihm
angeordnet worden waren. Und nach langem Disput wurde auch
er um seine Meinung gefragt. Im Widerspruch zu derjenigen
San Gallos und vieler Anderen äusserte er sie freimüthig; da er-
widerte ihm San Gallo, seine Kunst sei die Skulptur und die Malerei,
nicht aber die Befestigungen. Michelangelo antwortete: von jenem
verstehe er wenig; aber vom Befestigen glaube er, dank der
vielen Gedanken, die er darauf gewandt, und der Erfahrungen, die
er gemacht, mehr zu verstehen, als Antonio und Alle die von Dessen
Familie; und bewies ihm in Gegenwart Aller, dass er viele Fehler
gemacht. Und da ein Wort das andere gab, sah sich der Papst
genöthigt, Schweigen zu gebieten. Und nicht lange nachher brachte
er einen Entwurf der gesamten Befestigung des Borgo, der die
Augen öffnete für Alles, was dann später angeordnet und ausgeführt
wurde; und er wurde die Veranlassung, dass das Thor von S. Spi-
rito, welches, von Antonio angeordnet, schon nahe dem Abschluss
war, unvollendet blieb." (VII, 216.)
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Farnese: „in diesem Jahr habe ich mir 2000 Skudi in 14 Tagen
verdient und dies ist, wie Eure Excellenz wissen, so viel als Michel-
angelo und Boccaccio für den Ponte santo ausgegeben haben; so
dass Alle in diesem Jahre erstaunt sein werden. Sie gaben das
Werk als verzweifelt auf und ich übernahm es und brachte es mit
anderen Hülfsmitteln in 15 Tagen zu wege, so dass ganz Rom dar-
über erstaunte; die geschehenen Irrthümer kamen mir so zu Gute"
(C. Ronchini: Atti e memorie delle prov. Modenesi e Parmensi VIII,
S. 357, wo der Brief 1552 datirt ist).
Ein Augenzeuge der Überschwemmung im Jahre 1557 schreibt
in einem Brief: „der Tiber hat die Hälfte der Brücke von S. Maria
abgebrochen und fortgeführt, und zugleich auch die schöne kleine
Kapelle Julius' III., die auf der Mitte mit so viel Kunst und Kosten
gebaut worden war." (Avviso della Pace tra la Sant, di N. S. Papa
Paulo III e la Maestä del Re Filippo. E del diluvio che e stato
in Roma. In Roma Ant. Blado 1557.)
Unter Gregor VIII. wurde die Brücke wieder hergestellt, aber
1598 von Neuem zerstört und trug seitdem den Namen Ponte rotto.
Heute überschreitet man den Tiber dort auf der Eisenbrücke Ponte
Palatino.
XIV
Die Befestigung von Rom
Hören wir zuerst Vasaris Angaben.
„Es hatte Papst Paul III. angefangen den Borgo zu befestigen
und viele Herren mit Antonio da San Gallo zu einer Sitzung be-
rufen: er wollte, dass auch Michelangelo daran theilnehme, da er
wusste, dass die Fortifikationen am Hügel von S. Miniato von ihm
angeordnet worden waren. Und nach langem Disput wurde auch
er um seine Meinung gefragt. Im Widerspruch zu derjenigen
San Gallos und vieler Anderen äusserte er sie freimüthig; da er-
widerte ihm San Gallo, seine Kunst sei die Skulptur und die Malerei,
nicht aber die Befestigungen. Michelangelo antwortete: von jenem
verstehe er wenig; aber vom Befestigen glaube er, dank der
vielen Gedanken, die er darauf gewandt, und der Erfahrungen, die
er gemacht, mehr zu verstehen, als Antonio und Alle die von Dessen
Familie; und bewies ihm in Gegenwart Aller, dass er viele Fehler
gemacht. Und da ein Wort das andere gab, sah sich der Papst
genöthigt, Schweigen zu gebieten. Und nicht lange nachher brachte
er einen Entwurf der gesamten Befestigung des Borgo, der die
Augen öffnete für Alles, was dann später angeordnet und ausgeführt
wurde; und er wurde die Veranlassung, dass das Thor von S. Spi-
rito, welches, von Antonio angeordnet, schon nahe dem Abschluss
war, unvollendet blieb." (VII, 216.)