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Thode, Henry; Michelangelo; Michelangelo [Contr.]
Michelangelo: kritische Untersuchungen über seine Werke; als Anhang zu dem Werke Michelangelo und das Ende der Renaissance (Band 2) — Berlin: Grote, 1908

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464 Gemälde, Zeichnungen und Entwürfe religiösen Inhaltes

Gedanken, wie die hier ausgesprochenen, mögen den Meister
bewegt haben, als er neben dem Gebet das Erwecken der Jünger,
die Befreiung der Menschheit von tiefem Schlafe, darstellte.
XVI
Christus und die Samariterin
Die Angabe Vasaris, dass Michelangelo diese Darstellung für
Vittoria Colonna gemacht, findet ihre Bestätigung in einem Briefe
der Marchesa vom 20. Juli 1541. (Ferrero und Müller: Carteggio
S. 268. Frey: Dicht. S. 534.) Da heisst, es: pregando quel Signore,
del quale con tanto ardente et humil core mi parlaste al mio par-
tir da Roma, ehe io vi trovi al mio ritorno con l'imagin sua si
rinovata et per vera fide viva nel'anima vostra, come ben l'avete
diposita nella mia Samaritana.
Weder die Zeichnung selbst, noch eine Studie zu derselben
ist uns erhalten (das Blatt im Louvre Nr. 766 ist eine Kopie).
Wir kennen den Entwurf aber aus Skizzen und Gemäldekopien.
Stiche.
I. Von Adam Ghisi. Bez. Mich. Ang. inv. A. M. F.
2. Von N. Beatrizet (B. 17). Bez. N. B. L. Mich. Ang. inv. —
Kopie A im Gegensinne: A. L. F. (Antonii Lafrerii Formis.) —
Kopie B. Im gleichen Sinne. „Dixit Jesus Mulieri Sama-
ritanae." Folgt der Spruch: qui bibit ex aqua.
3. Von Marius Kartarus (P. 29). Kopie nach Beatrizet. Bez,
Mich. Ang. inv. Ferando Bertelli exc.
4. und 5. von unbekannten Stechern, erwähnt von Portheim (Rep.
f. Kunstw. 1889. XII, 156).
Gemälde wurden mir folgende bekannt:
6. Liverpool, Institution. Grau in grau ausgeführt. Stammt aus
der Sammlung des Königs von Neapel in Capodimonte. Ottley
brachte es nach England (Waagen: Kunst und Künstler II, 393).
7. Wien, Akademie der bildenden Künste Nr. 497. Nieder-
ländische Kopie.
8. Wien, Galerie Czernin Nr. 34.
Passavant sah ein Exemplar in Devonshirehouse (Passavant,
Kunstreise S. 71).
Auf einem Brunnen vor einem Baum sitzt rechts Christus. Er
wendet sich, die Linke auf der Brust, die Rechte sprechend aus-
gestreckt, zu der von links heranschreitenden Samariterin, die, auf
die Stufe des Brunnens tretend, in der Rechten ein Gefäss trägt
und mit der Linken in den Brunnen deutet. Dahinter Landschaft.
 
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