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Thode, Henry; Michelangelo; Michelangelo [Contr.]
Michelangelo: kritische Untersuchungen über seine Werke; als Anhang zu dem Werke Michelangelo und das Ende der Renaissance (Band 2) — Berlin: Grote, 1908

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Die künstlerische Verherrlichung des Meisters nach seinem Tode „7

LIX. Jupiter, Ganymed oder Amor umarmend. Oxford,
Univ. Gall. 57. Ber. 1720. Berenson denkt an Raffaello da
Montelupo.
LX. Die Hand Michelangelos. Paris 717. Ber. 1740. Die
vielgefeierte Mariette'sche Zeichnung, die aus den Sammlungen
Bourdaloue, Crozat kam und vom Comte de Caylus gestochen
wurde. Schon Ottley erkannte, dass sie nicht von dem
Meister (sondern Caracci). Wickhoff giebt sie dem Passarotti.
Vgl. Steinmann in der Festschrift für Friedrich Schneider: er
hält das Thonmodell einer Hand im South Kensington Museum
(4114—54. Phot. Kensington) für Michelangelos Arbeit, worin
ich ihm nicht beistimmen kann.
LXI. Herkules und Kakus. Weigel'sche Sammlung. Abb.
Handz. ber. Meister der Weigel'schen S. Leipzig 1854. Er-
innert mehr an Tintorettos Art.

B
Die künstlerische Verherrlichung des Meisters nach
seinem Tode
I
Die Leichenfeier in S. Lorenzo
Noch ehe die von Rom gesandte Leiche Michelangelos in
Florenz eintraf, beschloss auf Veranlassung des Präsidenten
Vincenzo Borghini die neu begründete florentinische Akademie,
durch eine grosse Feier das Andenken ihres „primo academico e
capo di tutti loro" zu ehren. Als Leiter der Veranstaltung wurden
gewählt: Agnolo Bronzino, Giorgio Vasari, Bartolommeo Ammanati
und Benvenuto Cellini, an welch' Letzteren Stelle dann aber, da er
„indisposto" war und zu keiner der Sitzungen kam, der Bildhauer
Zanobi Lastricati als Proveditore trat. Alle Künstler, junge und
alte, boten ihre Dienste an. Man erbittet, wie dies Alles ausführlich
von Vasari geschildert wird, vom Herzog Cosimo die Erlaubniss,
die Exequien in S. Lorenzo feiern zu dürfen, sowie finanzielle
Hülfe, und bestimmt Benedetto Varchi mit Cosimos Einwilligung
zum Trauerredner. Am 10. März 1564 trifft der Sarg mit der
Leiche, in einem Waarenballen verheimlicht, in Florenz ein. Vasari
lässt ihn auf der Dogana versiegeln. Am 11. wird die Leiche in
die Compagnia dell'Assunta bei San Piero Maggiore übergeführt.
„Am folgenden Tage, dem Sonntag der zweiten Woche in
den Fasten, versammelten sich alle Maler, Bildhauer und Archi-
tekten heimlich rings um S. Piero, wohin sie nichts Anderes, nur
 
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