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Thode, Henry; Michelangelo; Michelangelo [Contr.]
Michelangelo: kritische Untersuchungen über seine Werke; als Anhang zu dem Werke Michelangelo und das Ende der Renaissance (Band 2) — Berlin: Grote, 1908

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532

Anhang

in die Mitte versetzen konnte, genöthigt, seine Statue, die er als
„Skulptur" gedacht, in die „Malerei" zu verwandeln und that dies
mit Hülfe jener Attribute, die man zu ihren Füssen sieht. Und er
wollte ihr nicht das Modell nehmen, ganz mit Recht, um nicht
seine Figur, der er schon die Stellung gegeben, der Anmuth zu
berauben, indessen die Anderen, die mit ihren Statuen noch weit
zurück waren, leicht sich dem, was Noth that, anbequemen konnten."
Über der Mitte des Sarkophages vor der Attika, von zwei Konsolen
gerahmt, steht die Büste des Meisters von Battista Lorenzi, über
die ich weiter unten noch spreche. In den Feldern links und rechts
von ihr ist das Emblem der drei Kränze angebracht, an den Pilastern
das Buonarroti'sche Wappen. In dem Aufsatz sieht man das Ge-
mälde der Pietä von Naldini, der auch den Vorhang mit den Putten
über dem Denkmal an die Wand gemalt hat.
Die Inschrift vorne am Postament lautet:
MICHAELI ANGELO BONAROTIO
E VETVSTA SIMONIORVM FAMILIA
SCVLPTORI PICTORI ET ARCHITECTO
FAMA OMNIBVS NOTISSIMO
LEONARDVS PATRVO AMANTISS. ET DE SE OPTIMO MERITO
TRANSLATIS ROMA EIVS OSSIBVS ATQVE IN HOC TEMPLO
MAIORVM
SVORVM SEPVLCRO CONDITIS COHORTANTE SERENISS.
COSMO MED.
MAGNO HETRVRIAE DVCE
ANN. SAL. MDLXX
VIXIT ANN. LXXXVIII M. XI. D XV.
C
Die alten Bildnisse Michelangelos
Vier ausführlichere Untersuchungen über die Porträts, welche
im XVI. Jahrhundert nach dem Meister angefertigt wurden, besitzen
wir. Die erste von C. D. E. Fortnum: „on the original portrait
of Michel Angelo by Leo Leoni" erschien 1875 in dem Archaeo-
logical journal Bd. XXXII, Nr. 125; einen Nachtrag veröffentlichte
derselbe Forscher in der gleichen Zeitschrift XXXIII, 1876. Gleich-
zeitig veröffentlichte Gaetano Milanesi eine Abhandlung: Dei ritratti
di Michelangelo im „Ricordo al popolo Italiano", Firenze 1875,
S. XIV ff., die dann in seiner Vasariausgabe (VII, S. 130fr) Auf-
nahme fand. Es folgten Symonds, der 1893 in seiner Biographie
des Künstlers (II, S. 258) den Bildnissen eine Betrachtung widmete,
 
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