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Entwürfe für Grabdenkmäler
Die „Angelegenheit" wird wohl nichts Anderes gewesen sein,
als der Auftrag auf das Grabmal, das der Kardinal sich zu er-
richten wünschte. Denn am 4. Dezember 1531 ist hiervon die
Rede. Cibo bittet damals Michelangelo, ihm die Zeichnung oder
das Modell für sein Grabmal zu machen, für das er 1800 bis
2000 Dukaten ausgeben will. Der Meister solle es nicht selbst
ausführen, sondern nur den Entwurf machen und einen oder mehrere
Schüler, die ihn ausführen, senden. (Gotti I, 212.)
VI
Zeichnungen für die Grabmäler Leos X. und Clemens VII.
in Rom 1534, 1535
Nach dem Tode Clemens' VII. erhielt Alfonso Lombardi vom
Kardinal Hippolyt Medici den Auftrag, die Grabdenkmäler, die
zuerst für S. Maria Maggiore, dann für den Chor von S. Maria
sopra Minerva bestimmt wurden, anzufertigen. Er macht „nach einigen
Skizzen von Michelangelo" ein Modell mit Wachsfiguren, das für
sehr schön gehalten wurde (Vasari V, 90). Dann aber bringt
Bandinelli, wie ausführlich von Vasari (VI, 163 ff.) erzählt wird, den
Auftrag an sich, und der Kontrakt wird am 25. März 1536 mit ihm
abgeschlossen. Er liess die Arbeit 1540 aber im Stich, und die
Statuen der Päpste wurden: Leo von Raffaello da Montelupo,
Clemens von Nanni di Baccio Bigio ausgeführt. Eine Zeichnung,
die möglicher Weise für Alfonso Lombardi bestimmt war, habe
ich. bereits gelegentlich der Entwürfe für die Medicigräber (s. oben I,
S. 478 f unter Nr. XL, XLI und XLII) ausführlich besprochen. Ob
man etwa auch bei der fein in Röthel ausgeführten Studie zu einer
Wanddekoration in der Casa Buonarroti XLV, 100 (Thode 155, s.
oben II, S. 218 Unbestimmte Entwürfe Nr. 4) an die Denkmäler
Leos und Clemens' denken dürfte, lasse ich dahingestellt.
VII
Das Grabmal Cecchino Braccis 1544
In der I. Ausgabe seiner Vite (S. 987, Frey S. 174) sagt Vasari:
für Luigi del Riccio, seinen vertrauten Freund, das Grabmal des
Cecchino Bracci. Einiges Weitere erfahren wir aus Briefen. Am
12. Januar 1 544 schreibt Luigi an Giannotti: „Messer Michelagnolo
macht mir die Zeichnung eines schicklichen Grabmales aus Marmor,
und Ihr werdet geruhen, das Epitaph zu machen und es mir mit
einem Trostbriefe zu senden." Im Dezember 1545 theilt Michel-
Entwürfe für Grabdenkmäler
Die „Angelegenheit" wird wohl nichts Anderes gewesen sein,
als der Auftrag auf das Grabmal, das der Kardinal sich zu er-
richten wünschte. Denn am 4. Dezember 1531 ist hiervon die
Rede. Cibo bittet damals Michelangelo, ihm die Zeichnung oder
das Modell für sein Grabmal zu machen, für das er 1800 bis
2000 Dukaten ausgeben will. Der Meister solle es nicht selbst
ausführen, sondern nur den Entwurf machen und einen oder mehrere
Schüler, die ihn ausführen, senden. (Gotti I, 212.)
VI
Zeichnungen für die Grabmäler Leos X. und Clemens VII.
in Rom 1534, 1535
Nach dem Tode Clemens' VII. erhielt Alfonso Lombardi vom
Kardinal Hippolyt Medici den Auftrag, die Grabdenkmäler, die
zuerst für S. Maria Maggiore, dann für den Chor von S. Maria
sopra Minerva bestimmt wurden, anzufertigen. Er macht „nach einigen
Skizzen von Michelangelo" ein Modell mit Wachsfiguren, das für
sehr schön gehalten wurde (Vasari V, 90). Dann aber bringt
Bandinelli, wie ausführlich von Vasari (VI, 163 ff.) erzählt wird, den
Auftrag an sich, und der Kontrakt wird am 25. März 1536 mit ihm
abgeschlossen. Er liess die Arbeit 1540 aber im Stich, und die
Statuen der Päpste wurden: Leo von Raffaello da Montelupo,
Clemens von Nanni di Baccio Bigio ausgeführt. Eine Zeichnung,
die möglicher Weise für Alfonso Lombardi bestimmt war, habe
ich. bereits gelegentlich der Entwürfe für die Medicigräber (s. oben I,
S. 478 f unter Nr. XL, XLI und XLII) ausführlich besprochen. Ob
man etwa auch bei der fein in Röthel ausgeführten Studie zu einer
Wanddekoration in der Casa Buonarroti XLV, 100 (Thode 155, s.
oben II, S. 218 Unbestimmte Entwürfe Nr. 4) an die Denkmäler
Leos und Clemens' denken dürfte, lasse ich dahingestellt.
VII
Das Grabmal Cecchino Braccis 1544
In der I. Ausgabe seiner Vite (S. 987, Frey S. 174) sagt Vasari:
für Luigi del Riccio, seinen vertrauten Freund, das Grabmal des
Cecchino Bracci. Einiges Weitere erfahren wir aus Briefen. Am
12. Januar 1 544 schreibt Luigi an Giannotti: „Messer Michelagnolo
macht mir die Zeichnung eines schicklichen Grabmales aus Marmor,
und Ihr werdet geruhen, das Epitaph zu machen und es mir mit
einem Trostbriefe zu senden." Im Dezember 1545 theilt Michel-