Auftrag des Kardinals Cibo auf den Entwurf eines Grabmales 1531 231
Michelangelo erfüllt die Bitte. Am 29. Oktober dankt ihm
Barbazza: „ich habe Euer Schreiben mit dem Grundriss und dem
Profil des Grabmales und mit den Angaben, wie weit es vor die
Mauer treten solle, empfangen und bin Euch sehr verbunden dafür.
Tribolo und Solosmeo sollen in Allem, was ich vermag, aus Liebe
zu Euch erfahren, dass Eure Empfehlungen Befehle für mich sind.
Und mit diesem sende ich Euch sechs unserer grossen Würste;
möchtet Ihr Genuss daran finden. Und ohne Unterlass empfehle
ich mich. Lebt wohl!"
Auch Tribolo giebt, zugleich in Solosmeos Namen, seiner Dank-
barkeit Ausdruck: „wir haben Eure Zeichnung empfangen, um die
wir gebeten hatten. Ihr habt uns einen solchen Dienst erwiesen,
dass wir Euch für immer verpflichtet sind. Habt Dank. Wir haben
uns zu viel mit Euch herausgenommen. Sind wir Euch zu lästig
gefallen, so verzeiht uns und nehmt unsere Entschuldigungen an."
Das Grabmal, das also schon einige Jahre vor 1525 von
Michelangelo entworfen worden war, ist nicht zur Ausführung ge-
langt. An die vier Entwürfe eines Wandnischengrabes auf dem
Blatt XLVII, 114 in der Casa Buonarroti (s. I, 227) zu denken, ist
nicht möglich, da nach Vasaris Schilderung das Grabmal Statuen,
und zwar in grossen Verhältnissen, enthalten sollte und bezüglich
der Ausführung einer dieser Skizzen die Frage, wie weit es vor die
Wand vorspringen solle, keine Rolle gespielt hätte. Über Freys
von mir zurückgewiesene Annahme, der Sarkophag auf der Zeich-
nung Casa Buonarroti XLVI, 110 sei für das Denkmal bestimmt
gewesen, s. oben S. 229.
V
Auftrag des Kardinals Cibo auf den Entwurf eines
Grabmales 1531
Im November 1530 befand sich der Kardinal Cibo in Florenz.
Am 17. schickt Giovanbattista Figiovanni früh eine Zeile an Michel-
angelo in Dessen Wohnung: „der verehrungswürdigste Kardinal
Cibo, Neffe Seiner Heiligkeit, ist auf dem Wege nach Rom in
Florenz. Er wünscht erstens wegen einer Angelegenheit, die ihm
sehr am Herzen liegt, mit Euch zu sprechen und dann, wenn es
Euch gefällig, mit einigen Personen heute Morgen Euer lobens-
werthes Werk zu sehen, um, wie es seine Pflicht, Seiner Heiligkeit
Nachricht davon zu geben. So möge es Euch gefällig sein, heute
Morgen nicht gleich an die Arbeit zu gehen, damit er in seinem
Hause, wo er zu finden ist, oder bei Euch mit Euch über die An-
gelegenheit und seine Wünsche sprechen und dann, wenn Ihr es
wollt, die Statuen sehen könne." (Frey: Briefe S. 306.)
Michelangelo erfüllt die Bitte. Am 29. Oktober dankt ihm
Barbazza: „ich habe Euer Schreiben mit dem Grundriss und dem
Profil des Grabmales und mit den Angaben, wie weit es vor die
Mauer treten solle, empfangen und bin Euch sehr verbunden dafür.
Tribolo und Solosmeo sollen in Allem, was ich vermag, aus Liebe
zu Euch erfahren, dass Eure Empfehlungen Befehle für mich sind.
Und mit diesem sende ich Euch sechs unserer grossen Würste;
möchtet Ihr Genuss daran finden. Und ohne Unterlass empfehle
ich mich. Lebt wohl!"
Auch Tribolo giebt, zugleich in Solosmeos Namen, seiner Dank-
barkeit Ausdruck: „wir haben Eure Zeichnung empfangen, um die
wir gebeten hatten. Ihr habt uns einen solchen Dienst erwiesen,
dass wir Euch für immer verpflichtet sind. Habt Dank. Wir haben
uns zu viel mit Euch herausgenommen. Sind wir Euch zu lästig
gefallen, so verzeiht uns und nehmt unsere Entschuldigungen an."
Das Grabmal, das also schon einige Jahre vor 1525 von
Michelangelo entworfen worden war, ist nicht zur Ausführung ge-
langt. An die vier Entwürfe eines Wandnischengrabes auf dem
Blatt XLVII, 114 in der Casa Buonarroti (s. I, 227) zu denken, ist
nicht möglich, da nach Vasaris Schilderung das Grabmal Statuen,
und zwar in grossen Verhältnissen, enthalten sollte und bezüglich
der Ausführung einer dieser Skizzen die Frage, wie weit es vor die
Wand vorspringen solle, keine Rolle gespielt hätte. Über Freys
von mir zurückgewiesene Annahme, der Sarkophag auf der Zeich-
nung Casa Buonarroti XLVI, 110 sei für das Denkmal bestimmt
gewesen, s. oben S. 229.
V
Auftrag des Kardinals Cibo auf den Entwurf eines
Grabmales 1531
Im November 1530 befand sich der Kardinal Cibo in Florenz.
Am 17. schickt Giovanbattista Figiovanni früh eine Zeile an Michel-
angelo in Dessen Wohnung: „der verehrungswürdigste Kardinal
Cibo, Neffe Seiner Heiligkeit, ist auf dem Wege nach Rom in
Florenz. Er wünscht erstens wegen einer Angelegenheit, die ihm
sehr am Herzen liegt, mit Euch zu sprechen und dann, wenn es
Euch gefällig, mit einigen Personen heute Morgen Euer lobens-
werthes Werk zu sehen, um, wie es seine Pflicht, Seiner Heiligkeit
Nachricht davon zu geben. So möge es Euch gefällig sein, heute
Morgen nicht gleich an die Arbeit zu gehen, damit er in seinem
Hause, wo er zu finden ist, oder bei Euch mit Euch über die An-
gelegenheit und seine Wünsche sprechen und dann, wenn Ihr es
wollt, die Statuen sehen könne." (Frey: Briefe S. 306.)