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Thode, Henry; Michelangelo; Michelangelo [Mitarb.]
Michelangelo: kritische Untersuchungen über seine Werke; als Anhang zu dem Werke Michelangelo und das Ende der Renaissance (Band 2) — Berlin: Grote, 1908

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146 Die Bauten in Florenz

An der Fassade zwischen je zwei Zimmern ein „Ricetto scoperto",
von dem aus man in den grossen Mittelraum des Gebäudes, den
Salone, gelangt. Von den Seitenloggien führt in diesen je ein Gang,
neben dem zwei Zimmer. Im hinteren Trakt gleichfalls ein Mittel-
gang, neben dem je zwei Räume. — Da nur die eine Hälfte aus-
geführt ward, ist der Salone jetzt Hof. H. v. Geymüller weist auf
die Ähnlichkeit der Anlage mit Francesco da San Gallos Villa für
Altopascio bei Lucca hin.
4. Die Villa Liccioli alla Ruffina im unteren Sievethal.
XII
Entwurf für eine Villa des Marchese Federigo di Mantova
in Marmirolo
Der öfters mit Wünschen an den Künstler herantretende Gonzaga
erhielt die Bitte um einen Entwurf für eine Villa erfüllt. Am
16. Juni 1523 überbrachte Baldassare da Castiglione ihm aus Rom
eine Zeichnung einer Villa mit Garten, die als sehr schön gepriesen
wird (Mil.: Prosp. cron. S. 364).
Wir haben keinerlei Anhalt für die Beantwortung der Frage,
welcher Art der Entwurf gewesen sei. Man könnte auch hier, wie
gelegentlich der Villa dei Collazzi, auf einen Grundriss in der Casa
Buonarroti hinweisen (LIV, 119. Thode 168), der ein rechteckiges
Gebäude mit Säulenhof zeigt, vielleicht auch auf eine von jonischen
Säulen flankirte Rundnische mit Spitzgiebel, die, auf einem Blatt
derselben Sammlung (XLVI, 112. Thode 162) erhalten, sehr wohl
für einen Garten bestimmt sein könnte und die um jene Zeit ent-
standen sein dürfte, da sich auf der Rückseite ein Briefentwurf vom
26. Januar 1524 befindet. Aber selbst eine blosse diesbezügliche
Vermuthung aufzustellen, wäre viel zu gewagt.
XIII
Auftrag auf eine Kirche und eine Brücke in Igno
Am 27. August 1533 schreibt der Bischof von Pistoja, Kardinal
Lorenzo Pucci, an Michelangelo und ersucht ihn, nach seiner Villa
Igno zu kommen und einen Entwurf für eine Steinbrücke und eine
Kirche, die der Lieblichkeit jenes Ortes entspräche, anzufertigen
(Mil.: Prosp. cron. 381). Ob der Meister Zeichnungen gemacht,
wissen wir nicht.
 
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