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Die Bauten in Florenz
Für die einzelnen Ornamente habe ich keine Studien gefunden;
eine viereckige Füllung mit Akanthusornament auf Blatt XXIV, 6
(Thode 94) der Casa Buonarroti lässt zuerst an die Decke oder
an die Bänke denken, erweist sich aber bei näherer Betrachtung
als stilistisch ganz verschieden von deren Ornamenten.
Die Bücherbänke.
XXXIX. Ebendaselbst XLII, 94. Thode 140. Flüchtige Skizze für
die Bank, auf der eine sitzende Figur angedeutet, und den
Bücherständer davor. Die Form noch etwas anders: keine
Voluten als Stützen; der Träger am Bücherständer vielmehr
ausgeschweift.
V
Die Fenster am Palazzo Riccardi
Vasari berichtet: „und damals machte er für den Palazzo Medici
ein Modell der finestre inginocchiate in jenen Zimmern an der
Ecke, wo Giovanni da Udine einen Raum mit Stuck und Malereien
verzierte, und liess nach seiner Anweisung vom Goldschmied Piloto
jene Fensterläden aus durchbrochenem Kupfer machen, die ein
bewundernswerthes Ding sind" (VII, 191). Im Leben des Giovanni
da Udine sagt er: „jene Loggia an der Ecke des Palastes war nach
einer Zeichnung Michelangelos geschlossen und zu einem Zimmer
mit zwei finestre inginocchiate, welche die ersten dieser Art, mit
Eisen vergittert, aussen an einem Palaste waren, gemacht" (VI, 557).
Dies geschah nach Vasaris ungefährer Zeitangabe zur Zeit der Be-
schäftigung mit der Fassade von S. Lorenzo, also etwa 1517,
womit eine Angabe über Giovannis Arbeit: „noch zur Zeit Leos X."
(VIII, 249) stimmt. Vasari war darüber wohl unterrichtet, denn
er vollendete als Jüngling 1535 Giovannis Malereien (VII, 656.
VIII, 249).
Den Ausdruck: inginocchiata hat v. Geymüller in Rom auf
Fenster des Erdgeschosses angewendet gesehen, „deren Brüstungen
seitwärts in ganzer Höhe von Konsolen begleifet sind, um die
Fenstergewände oder deren begleitende Halbsäulen zu tragen"
(S. 32, A. 2).
Eine Studie zu diesen Fenstern fand ich nicht. Die von Gotti
in den Uffizien angeführte Zeichnung, auf der ein Fenster und
Profile mit Maassangaben sich befinden, ist nicht von dem Meister.
Auf die Verwandtschaft mit der Originalzeichnung eines Altar-
tabernakels in der Casa Buonarroti (XLV, 101. Thode 156) möchte
ich aufmerksam machen. Aufnahmen finden sich in Donato Cellesis
Die Bauten in Florenz
Für die einzelnen Ornamente habe ich keine Studien gefunden;
eine viereckige Füllung mit Akanthusornament auf Blatt XXIV, 6
(Thode 94) der Casa Buonarroti lässt zuerst an die Decke oder
an die Bänke denken, erweist sich aber bei näherer Betrachtung
als stilistisch ganz verschieden von deren Ornamenten.
Die Bücherbänke.
XXXIX. Ebendaselbst XLII, 94. Thode 140. Flüchtige Skizze für
die Bank, auf der eine sitzende Figur angedeutet, und den
Bücherständer davor. Die Form noch etwas anders: keine
Voluten als Stützen; der Träger am Bücherständer vielmehr
ausgeschweift.
V
Die Fenster am Palazzo Riccardi
Vasari berichtet: „und damals machte er für den Palazzo Medici
ein Modell der finestre inginocchiate in jenen Zimmern an der
Ecke, wo Giovanni da Udine einen Raum mit Stuck und Malereien
verzierte, und liess nach seiner Anweisung vom Goldschmied Piloto
jene Fensterläden aus durchbrochenem Kupfer machen, die ein
bewundernswerthes Ding sind" (VII, 191). Im Leben des Giovanni
da Udine sagt er: „jene Loggia an der Ecke des Palastes war nach
einer Zeichnung Michelangelos geschlossen und zu einem Zimmer
mit zwei finestre inginocchiate, welche die ersten dieser Art, mit
Eisen vergittert, aussen an einem Palaste waren, gemacht" (VI, 557).
Dies geschah nach Vasaris ungefährer Zeitangabe zur Zeit der Be-
schäftigung mit der Fassade von S. Lorenzo, also etwa 1517,
womit eine Angabe über Giovannis Arbeit: „noch zur Zeit Leos X."
(VIII, 249) stimmt. Vasari war darüber wohl unterrichtet, denn
er vollendete als Jüngling 1535 Giovannis Malereien (VII, 656.
VIII, 249).
Den Ausdruck: inginocchiata hat v. Geymüller in Rom auf
Fenster des Erdgeschosses angewendet gesehen, „deren Brüstungen
seitwärts in ganzer Höhe von Konsolen begleifet sind, um die
Fenstergewände oder deren begleitende Halbsäulen zu tragen"
(S. 32, A. 2).
Eine Studie zu diesen Fenstern fand ich nicht. Die von Gotti
in den Uffizien angeführte Zeichnung, auf der ein Fenster und
Profile mit Maassangaben sich befinden, ist nicht von dem Meister.
Auf die Verwandtschaft mit der Originalzeichnung eines Altar-
tabernakels in der Casa Buonarroti (XLV, 101. Thode 156) möchte
ich aufmerksam machen. Aufnahmen finden sich in Donato Cellesis