Die alten Bildnisse Michelangelos
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und Gaetano Guasti, der im gleichen Jahre, gelegentlich eines neuen
Fundes, die Gemälde behandelte: „II ritratto migliore e autentico
di M. Buonaroti", Firenze. Andere kleinere Aufsätze, die im
Folgenden zitirt werden, haben dies oder jenes einzelne Werk ge-
würdigt. Eine erneute Zusammenfassung, Sichtung und Bereicherung
des Materiales gebe ich im Folgenden, zu neuen Schlüssen ge-
langend.
In dem Leben des Meisters erwähnt Vasari vier Porträts. „Es
giebt nur zwei gemalte Bildnisse Michelangelos: das eine von
Bugiardini, das andere von Jacopo del Conte, und eine Bronze-
büste, von Daniello Ricciarelli angefertigt, und diese Medaille von
Cavaliere Leone. Von diesen Werken sind so viel Kopien ge-
macht worden, dass ich ihrer, an vielen Orten in und ausserhalb
Italiens, eine grosse Anzahl gesehen habe" (VII, 258). Drei weitere
Porträts werden von dem Aretiner an anderer Stelle angeführt:
ein kleines in einem Stuckrelief in der Kirche der Trinitä in Rom
(VII, 53), eines, das er selbst in einem Fresko der Cancellaria,
nach der Natur angefertigt, malte (VII, 679), und ein drittes, das
er in der Sala di Giovanni im Palazzo Vecchio in der Darstellung
der von Leo X. vollzogenen Kardinalswahl neben den Figuren
Lionardos und der Herzöge Giuliano und Lorenzo Medici an-
brachte. (VIII, 159.)
I
Büsten
A. Danieles da Volterra Bronzen.
Über deren Entstehung sind wir durch Briefe, die nach des
Meisters Tode von Rom aus nach Florenz an Lionardo Buonarroti
gesandt wurden, näher unterrichtet. (Vgl. die Annalen in dem
I. Bande meines Werkes S. 483.)
Am II. Juni 1564 schreibt Daniele da Volterra an Lionardo:
„quanto ai ritratti di metallo fino aqui io ne ho formata una cera;
si va facendo, quanto si puo in tal caso e non si mancherä con
la debita diligenzia condurli a fine con quella piü prestezza ehe
sarä possibile." Am 9. September meldet Diomede Leoni: „le
due vostre teste di quella bona memoria sono a buon termine e
certo che vi sodisfaceranno, perche vi e stata usata la debita
diligentia." Um den 9. Februar 1565 scheint Daniele selbst Nach-
richt gegeben zu haben. Leoni schreibt an diesem Tage: „vi
renderä conto de le due teste de la felice memoria di vostro zio,
che hanno mosso me a volerne anche una, per goderlo con li ochi
si come lo vedrö sempre con l'animo et col core: e tutte tre si
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und Gaetano Guasti, der im gleichen Jahre, gelegentlich eines neuen
Fundes, die Gemälde behandelte: „II ritratto migliore e autentico
di M. Buonaroti", Firenze. Andere kleinere Aufsätze, die im
Folgenden zitirt werden, haben dies oder jenes einzelne Werk ge-
würdigt. Eine erneute Zusammenfassung, Sichtung und Bereicherung
des Materiales gebe ich im Folgenden, zu neuen Schlüssen ge-
langend.
In dem Leben des Meisters erwähnt Vasari vier Porträts. „Es
giebt nur zwei gemalte Bildnisse Michelangelos: das eine von
Bugiardini, das andere von Jacopo del Conte, und eine Bronze-
büste, von Daniello Ricciarelli angefertigt, und diese Medaille von
Cavaliere Leone. Von diesen Werken sind so viel Kopien ge-
macht worden, dass ich ihrer, an vielen Orten in und ausserhalb
Italiens, eine grosse Anzahl gesehen habe" (VII, 258). Drei weitere
Porträts werden von dem Aretiner an anderer Stelle angeführt:
ein kleines in einem Stuckrelief in der Kirche der Trinitä in Rom
(VII, 53), eines, das er selbst in einem Fresko der Cancellaria,
nach der Natur angefertigt, malte (VII, 679), und ein drittes, das
er in der Sala di Giovanni im Palazzo Vecchio in der Darstellung
der von Leo X. vollzogenen Kardinalswahl neben den Figuren
Lionardos und der Herzöge Giuliano und Lorenzo Medici an-
brachte. (VIII, 159.)
I
Büsten
A. Danieles da Volterra Bronzen.
Über deren Entstehung sind wir durch Briefe, die nach des
Meisters Tode von Rom aus nach Florenz an Lionardo Buonarroti
gesandt wurden, näher unterrichtet. (Vgl. die Annalen in dem
I. Bande meines Werkes S. 483.)
Am II. Juni 1564 schreibt Daniele da Volterra an Lionardo:
„quanto ai ritratti di metallo fino aqui io ne ho formata una cera;
si va facendo, quanto si puo in tal caso e non si mancherä con
la debita diligenzia condurli a fine con quella piü prestezza ehe
sarä possibile." Am 9. September meldet Diomede Leoni: „le
due vostre teste di quella bona memoria sono a buon termine e
certo che vi sodisfaceranno, perche vi e stata usata la debita
diligentia." Um den 9. Februar 1565 scheint Daniele selbst Nach-
richt gegeben zu haben. Leoni schreibt an diesem Tage: „vi
renderä conto de le due teste de la felice memoria di vostro zio,
che hanno mosso me a volerne anche una, per goderlo con li ochi
si come lo vedrö sempre con l'animo et col core: e tutte tre si