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Die Bauten in Rom
Das gewaltige Portal selbst ist von Michelangelo, sicher sind
auch die beiden grossen unteren Fenster nach Zeichnungen von
ihm, was bei den kleineren Blendfenstern nicht so bestimmt zu be-
haupten, aber wahrscheinlich ist. Wer für die Medaillons mit den
Bändern an der Attika verantwortlich gemacht werden muss, wissen
wir nicht.
Das Wappen oben ist, wie wir hörten, von Jacomo del Duca.
Die Inschrift lautet: Pius IV Pont. Max. Portam Piam sublata
Numentana extruxit Viam Piam aequata alta semita duxit. Der
Thorbau stand im Zusammenhange mit der Anlage der Strasse vom
Quirinal aus.
Verschiedene Zeichnungen kommen in Betracht. Ich will nicht
etwa sagen, dass sie alle für die Porta Pia als Vorstudien gedient
haben, doch zeigen sie interessante Vorstufen.
I. Florenz, Casa Buonarroti XLV, 99. Thode 154. Kreide.
Mit wenigen kräftigen Strichen ausgeführt. s Breite Thür mit
Spitzgiebel, ^ das Thürgewände oben ähnlich geradlinig abge-
schrägt wie an der Porta Pia.f Dahinter Mauern angedeutet
mit Attikaaufsatz in der Mitte; in dem zwei kleine Fenster
flüchtig angedeutet sind.
II. Ebendaselbst XLIV, 97. Thode 152. Vorderseite: Nischen-
entwurf für die Libreria. Rückseite Thor mit Säulen von
zurückliegenden Pilastern, welche sich verkröpfende Gesimse
tragen; der Thüreingang mit geradliniger Abschrägung oben
in Rustika gedacht. Attika mit Lünette in der Mitte. Diese
Skizze sieht wie eine die Porta Pia direkt vorbereitende Studie
aus. Auch die flüchtigen Skizzen eines Pilasters, der von
glatter Triglyphe mit Tropfen bekrönt ist und Spitzgiebel
trägt, zeigen nahe Verwandtschaft.
III. Ebendaselbst III, 73 bis. Thode 68. Phot. Alin. 1031. Portal
mit Rundbogen von toskanischen Säulen mit vollem Gebälk,
das Spitzgiebel trägt, gerahmt. Anfangs war bei niedrigerer
Anlage ein Segmentgiebel geplant. Hier haben wir keine
Beziehung zur Porta Pia, aber eine solche zur folgenden
Zeichnung.
IV. Ebendaselbst XLV, 102. Thode 157. Vor zurückliegenden
Pilastern toskanische Säulen mit hohem Fries. Spitzgiebel,
in den Segmentgiebel eingeschrieben ist. Thürlaibung oben
abgeschrägt. Im Fries eine oblonge Füllung, die aber ver-
bessert ist in einen Entlastungsbogen (wie an der Porta Pia).
Über dem Giebel vor einer Attika, die in der vollen Breite
des Portals gehalten ist und zwei kleine viereckige Fenster
zeigt, ein von zwei Voluten gestütztes Wappen. H. v. Gey-
müller erwähnt die Zeichnung (S. 40) und hält sie für viel
Die Bauten in Rom
Das gewaltige Portal selbst ist von Michelangelo, sicher sind
auch die beiden grossen unteren Fenster nach Zeichnungen von
ihm, was bei den kleineren Blendfenstern nicht so bestimmt zu be-
haupten, aber wahrscheinlich ist. Wer für die Medaillons mit den
Bändern an der Attika verantwortlich gemacht werden muss, wissen
wir nicht.
Das Wappen oben ist, wie wir hörten, von Jacomo del Duca.
Die Inschrift lautet: Pius IV Pont. Max. Portam Piam sublata
Numentana extruxit Viam Piam aequata alta semita duxit. Der
Thorbau stand im Zusammenhange mit der Anlage der Strasse vom
Quirinal aus.
Verschiedene Zeichnungen kommen in Betracht. Ich will nicht
etwa sagen, dass sie alle für die Porta Pia als Vorstudien gedient
haben, doch zeigen sie interessante Vorstufen.
I. Florenz, Casa Buonarroti XLV, 99. Thode 154. Kreide.
Mit wenigen kräftigen Strichen ausgeführt. s Breite Thür mit
Spitzgiebel, ^ das Thürgewände oben ähnlich geradlinig abge-
schrägt wie an der Porta Pia.f Dahinter Mauern angedeutet
mit Attikaaufsatz in der Mitte; in dem zwei kleine Fenster
flüchtig angedeutet sind.
II. Ebendaselbst XLIV, 97. Thode 152. Vorderseite: Nischen-
entwurf für die Libreria. Rückseite Thor mit Säulen von
zurückliegenden Pilastern, welche sich verkröpfende Gesimse
tragen; der Thüreingang mit geradliniger Abschrägung oben
in Rustika gedacht. Attika mit Lünette in der Mitte. Diese
Skizze sieht wie eine die Porta Pia direkt vorbereitende Studie
aus. Auch die flüchtigen Skizzen eines Pilasters, der von
glatter Triglyphe mit Tropfen bekrönt ist und Spitzgiebel
trägt, zeigen nahe Verwandtschaft.
III. Ebendaselbst III, 73 bis. Thode 68. Phot. Alin. 1031. Portal
mit Rundbogen von toskanischen Säulen mit vollem Gebälk,
das Spitzgiebel trägt, gerahmt. Anfangs war bei niedrigerer
Anlage ein Segmentgiebel geplant. Hier haben wir keine
Beziehung zur Porta Pia, aber eine solche zur folgenden
Zeichnung.
IV. Ebendaselbst XLV, 102. Thode 157. Vor zurückliegenden
Pilastern toskanische Säulen mit hohem Fries. Spitzgiebel,
in den Segmentgiebel eingeschrieben ist. Thürlaibung oben
abgeschrägt. Im Fries eine oblonge Füllung, die aber ver-
bessert ist in einen Entlastungsbogen (wie an der Porta Pia).
Über dem Giebel vor einer Attika, die in der vollen Breite
des Portals gehalten ist und zwei kleine viereckige Fenster
zeigt, ein von zwei Voluten gestütztes Wappen. H. v. Gey-
müller erwähnt die Zeichnung (S. 40) und hält sie für viel