Erhaltene unbestimmte Entwürfe
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gesichert, dann wieder am 10. März 1524 und erhielt es 1542 zu
eigen. Es wird im Kontrakt von 1516 beschrieben: „ein Haus mit
Holzdecken, Sälen, Kammern, Grundstück, Garten, Brunnen und
Nebenwohnungen." In dem Miethsvertrag, der nach des Meisters
Tode von Daniele da Volterra mit Lionardo Buonarroti abge-
schlossen wird, ist die Rede von einem Thurm, Stallungen, zwei
Nebenwohnungen, einem geräumigen Hof und einem Obstgarten.
Das Haus, von dem Nichts mehr erhalten, lag im Vicolo de' Fornari
ein wenig hinter S. Maria di Loreto; der Garten stiess an die
Piazza Venezia (früher Piazza di S. Marco).
In seinem Werke über die Sixt. Kapelle II, S. 469, publizirt
Steinmann einen Stich von L. Rossini (in der Corsiniana, vgl.
Hermanin: Le Gallerie nazionali italiane IV, S. XLIV n. 10), welcher,
1809 angefertigt, angeblich das Vestibül mit der Treppe des
Hauses wiedergiebt. Es ist Steinmann entgangen, dass Letarouilly
in seinen Edifices (III, 326), wohl nicht ohne Kenntniss des Stiches,
dies Vestibül mit der Treppe dargestellt hat, es mit einigen Figuren
und Statuen, auch einem Kandelaber bereichernd. In seinem Text
(1860) spricht er von dem Gebäude als einem noch vorhandenen
und bemerkt, dass die Gewölbemalereien sehr zerstört seien. Unter
seiner Abbildung ist zu lesen: situee au pied du Capitole via d'Araceli.
Es war das Haus unmittelbar unter dem Kapitol in der via delle tre
pile Nr. 2, welches die Inschrift trägt: Parva sed apta summo
pictori sculptori poetae architecto. Eine irrige Tradition verlegte
hierher die Wohnung des Meisters. Die Abbildungen Rossinis und
Letarouillys geben also nicht das Haus des Meisters, sondern ein
ihm willkürlich zugeschriebenes wieder und sind daher werthlos.
Von jenem ist uns keine Abbildung erhalten.
XVI
Erhaltene unbestimmte Entwürfe
Hier seien nocli einige Zeichnungen angeführt, die mit keinem
der uns bekannten Werke eine Beziehung haben.
A. Grundrisse.
I. Grundriss einer Kirche. Florenz, Casa Buonarroti LV, 122.
Thode 171. Chor und angränzender Theil des Längshauses,
das kein Querschiff hat. Der Chor, tief, rechteckig, erweitert
sich kurz vor dem Längsschiff um Etwas. Altar vor ihm an-
gedeutet, mit zwei seitlichen Treppen, die aus dem Mittel-
schiff emporsteigen. Engstehende Säulen links in diesem, im
rechten Seitenschiff weitstehende, denen Säulen an der Wand
entsprechen; eine eingebaute Kapelle. Maassangaben.
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gesichert, dann wieder am 10. März 1524 und erhielt es 1542 zu
eigen. Es wird im Kontrakt von 1516 beschrieben: „ein Haus mit
Holzdecken, Sälen, Kammern, Grundstück, Garten, Brunnen und
Nebenwohnungen." In dem Miethsvertrag, der nach des Meisters
Tode von Daniele da Volterra mit Lionardo Buonarroti abge-
schlossen wird, ist die Rede von einem Thurm, Stallungen, zwei
Nebenwohnungen, einem geräumigen Hof und einem Obstgarten.
Das Haus, von dem Nichts mehr erhalten, lag im Vicolo de' Fornari
ein wenig hinter S. Maria di Loreto; der Garten stiess an die
Piazza Venezia (früher Piazza di S. Marco).
In seinem Werke über die Sixt. Kapelle II, S. 469, publizirt
Steinmann einen Stich von L. Rossini (in der Corsiniana, vgl.
Hermanin: Le Gallerie nazionali italiane IV, S. XLIV n. 10), welcher,
1809 angefertigt, angeblich das Vestibül mit der Treppe des
Hauses wiedergiebt. Es ist Steinmann entgangen, dass Letarouilly
in seinen Edifices (III, 326), wohl nicht ohne Kenntniss des Stiches,
dies Vestibül mit der Treppe dargestellt hat, es mit einigen Figuren
und Statuen, auch einem Kandelaber bereichernd. In seinem Text
(1860) spricht er von dem Gebäude als einem noch vorhandenen
und bemerkt, dass die Gewölbemalereien sehr zerstört seien. Unter
seiner Abbildung ist zu lesen: situee au pied du Capitole via d'Araceli.
Es war das Haus unmittelbar unter dem Kapitol in der via delle tre
pile Nr. 2, welches die Inschrift trägt: Parva sed apta summo
pictori sculptori poetae architecto. Eine irrige Tradition verlegte
hierher die Wohnung des Meisters. Die Abbildungen Rossinis und
Letarouillys geben also nicht das Haus des Meisters, sondern ein
ihm willkürlich zugeschriebenes wieder und sind daher werthlos.
Von jenem ist uns keine Abbildung erhalten.
XVI
Erhaltene unbestimmte Entwürfe
Hier seien nocli einige Zeichnungen angeführt, die mit keinem
der uns bekannten Werke eine Beziehung haben.
A. Grundrisse.
I. Grundriss einer Kirche. Florenz, Casa Buonarroti LV, 122.
Thode 171. Chor und angränzender Theil des Längshauses,
das kein Querschiff hat. Der Chor, tief, rechteckig, erweitert
sich kurz vor dem Längsschiff um Etwas. Altar vor ihm an-
gedeutet, mit zwei seitlichen Treppen, die aus dem Mittel-
schiff emporsteigen. Engstehende Säulen links in diesem, im
rechten Seitenschiff weitstehende, denen Säulen an der Wand
entsprechen; eine eingebaute Kapelle. Maassangaben.