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Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Hrsg.]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 5.1908/​1909

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Bone, Karl: Sinkel-Ausstellung: in der Kunsthalle zu Düsseldorf
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https://doi.org/10.11588/diglit.53749#0081

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SINKEL-AUSSTELLUNG IN DÜSSELDORF

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HEINRICH WADERE
Rahmen in Lindenholz zu einer Kopie von Schongauers Kolmarer Madonna (1903). Text S. 34

der Gegenwart, aber den Meister selber muß-
ten, sollte man glauben, nicht nur seine Liebe
zu den kräftigsten und nicht immer maßvoll-
sten alten niederländischen Meistern, sondern
auch seine eigenste innere Natur, wie sie sich
vielfach bei ihm hervorrang, versöhnlicher ge-
genüber heutigem ernsten Ringen stimmen.
Denn weit davon entfernt, ein süßlicher Schwär-
mer und sentimentaler Lyriker der Form zu
sein, wandte schon seit ca. 30 Jahren seine
Tätigkeit sich mit ebensoviel Liebe als unbe-
zweifeltem Erfolge der gegenwärtigen Wirklich-
keit zu, der er seine Porträts keineswegs ent-

rückte. Genannt wurde bereits oben das Por-
trät des Bischofs von Mainz. Nicht geringere
Naturwahrheit spricht aus dem Porträt des
Bischofs Wilhelm von Paderborn (Nr. 80) —
es ist die letzte Arbeit des verstorbenen Mei-
sters —; sieht man die beiden Bilder neben-
einander, so könnte man glauben, der Mei-
ster habe, ängstlich, die naturwahre Schlichtheit,
Einfachheit, Bürgerlichkeit bei dem letzteren
zu verletzen, ihm durch Leuchtkraft der Farbe
und äußeres Beiwerk die Kirchenfürstlichkeit
zu geben gesucht, die bei v. Ketteier schon
die persönliche Erscheinung ausprägte. Auf
 
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