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Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Hrsg.]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 5.1908/​1909

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Schmidkunz, Hans: Das märkische Museum zu Berlin
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Wandmalerei in der Kirche zu Gachenbach
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https://doi.org/10.11588/diglit.53749#0402

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«W WANDMALEREIEN IN DER KIRCHE ZU GACHENBACH ^2

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MALEREI AN DER LINKEN WAND DES PRESBYTERIUMS IN DER KIRCHE ZU GACHENBACH
Nach der Restaurierung. Text unten

Der dem Innungswesen gewidmete Saal (46) zeigt dieses
Wesen noch bis ins 19. Jahrhundert hinein kulturell und
einigermaßen künstlerisch lebendig.
Soweit die Ausbeute für uns. Dazu noch die Er-
kenntnis, wie überaus viel sich auf dem Gebiete der
lokalen Museen tun läßt, wenn man nur wirklich so
energisch vorgeht, wie es dort geschehen ist. Wozu
allerdings auch ein Gefühl für nationale und speziell
heimische Tradition gehört, das vielleicht dort nicht am
geringsten ist, wo sich der Kulturboden muß als »sandig«
verrufen lassen.
WANDMALEREIEN IN DER KIRCHE ZU
GACHENBACH
Jn den Jahren 1905 bis 1907 wurden in der Filialkirche
zu Gachenbach, unweit Schrobenhausen in Bayern,
künstlerisch wertvolle Wandgemälde gefunden, bloßge-

legt und restauriert. Die Wiederherstellung, mit der
auch Neuarbeiten im Charakter des Vorhandenen ver-
bunden waren, lag in den Händen des Professors Jakob
Bradl in München. Herrn Pfarrer Karl Wunderer ver-
danken wir darüber folgende Mitteilungen und die von
uns S. 349—351 reproduzierten Abbildungen. Die Nord-
wand des Presbyteriums bedeckt ein im frühgotischen
Charakter gehaltenes Jüngstes Gericht. Uber die Ausma-
lung der Gewölbezwickel dieses rechteckigen Raumes um
1450 geben die Abbildungen S. 349 und 350 Aufschluß.
Jedes der vier Felder enthält ein Evangelistensymbol und
daneben zwei Engel mit Leidenswerkzeugen und Anspie-
lungen auf das Leiden Jesu. Die Mitte nimmt das Antlitz
Christi ein. Abbildung S. 349 gibt eine gute Vorstellung
vom Zustand der Deckenbilder vor der Restaurierung.
Außerdem wurden am romanischen Chorbogen alte
Malereien aufgedeckt, welche sich auf das Altarssakrament
bezogen und soweit es sich erkennen ließ, ikonographisches
Interesse boten, jedoch nicht gerettet werden konnten.
 
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