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Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Hrsg.]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 5.1908/​1909

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Wolter, Franz: Die Münchener Ausstellung im Glaspalast 1908, [3]
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Steffen, Hugo: Die Peterskirche in München: eine baugeschichtliche Studie
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https://doi.org/10.11588/diglit.53749#0134

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I 10

DIE PETERSKIRCHE IN MÜNCHEN ^3


FRITZ KUNZ

In der Liebfrauenkirche zu Zürich

ZWEI APOSTEL

von Sandorjaray in Betracht. Von feiner
Beobachtung spricht der konstruktive or-
ganische Aufbau der im graziösen Kugel-
spiel beschäftigten Jungfrau. Carl Georg
Barth erfreut desgleichen mit mehreren zart
empfundenen Statuetten und Kinderköpfchen,
vor allem durch den in seiner einfachen und
schlichten Behandlung ausgezeichneten Akt
einer jungen Nymphe. Von feiner Auffassung
spricht auch die liebliche »Gretl« von Josef
M o e s t; von Peter Breuer sehen wir eine
allseitig günstig gelöste Gruppe »Adam und
Eva«, in wuchtiger Kraft und kernig herber
formaler Durchbildung. Erwähnen wir noch
die ähnliche und breit ausgeführte Büste des
Prinz-Regenten von Ludwig Dasio, eben-
falls der Landesherr in stehender Haltung,
rein menschlich aufgefaßt, von Alois Mayer;
die Modelle für Reliefs der Dresdner Bank
in München, »Fischerei«, »Ackerbau«, »Hand-
werk«, »Kunst«, in prächtiger Allegorie ge-
staltet von H. Wadere, die feine Bildnis-
büste von Fritz Zadow, das klagende Mäd-
chen als Grabmal von Hans Dam mann,
die »Kassandra« von Plans Hemmesdorfer,
die reizende Statuette »Willkommen« von Val.
Kraus, so haben wir wohl das Beste unter
dem Gebotenen hervorgeholt.

DIE PETERSKIRCHE IN MÜNCHEN
Eine baugeschichtliche Studie
Von HUGO STEFFEN, Architekt, München
Was bisher über die Baugeschichte der Peters-
kirche zu München geschrieben wurde,
kann uns kein fachmännisches und klares
Bild über die einzelnen Bauperioden dieses
in kunsthistorischer Hinsicht hochinteressanten
Bauwerks geben; wir müssen, da sich die ein-
zelnen Nachrichten über den Bau oft wider-
sprechen, teilweise auch ganz fehlen, die ver-
schiedenen Bauteile in Technik, Material und
Formen studieren, um den Bau, mit Hilfe des
Sandtnerschen Stadtmodelles im Münchener
Nationalmuseum, selbst sprechen zu lassen.
Kaum eine andere der vielen Münchener
Kirchen ist im Laufe ihres Bestehens so zahl-
reichen Umwandlungen unterworfen worden,
wie dieses ehrwürdige Gotteshaus, dessen
Ursprung bis ins zwölfte Jahrhundert hinab-
reicht und das somit als eine der ältesten
Kirchen der bayerischen Hauptstadt dasteht.
Gerade aber durch die Einflüsse der verschie-
denen Zeitepochen entstand ein selten male-
risches, eigenartiges Bauwerk, das den Mün-
chenern, gewissermaßen als ein zweites Wahr-
zeichen der Stadt, tief ins Herz wuchs und
 
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