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Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Hrsg.]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 5.1908/​1909

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Bone, Karl: Die grossen Kunstausstellungen in Düsseldorf 1909, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.53749#0361

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»w DIE KUNSTAUSSTELLUNGEN IN DÜSSELDORF 1909 m

3J4


HUBERT NETZER MADONNA
In derfürstl. Quadtschen Schloßkafielle zu Isny, Ausstellung für
christliche Kunst, Düsseldorf 1909

liehe Kunst erfüllen, daß vor allem Künstler
und Kleriker diesen Veranstaltungen ein
immer mehr steigendes Interesse entgegen-
bringen; diese Wettbewerbs-Ausstellungen
bieten auch in der Tat eine einzige Gelegen-
heit, Kirchenbaufragen zu studieren und sich
mit ihren künstlerischen und praktischen Auf-
gaben vertraut zu machen.1)
*) Eine reich illustrierte Publikation über den Wettbe-
werb wird im Verlag der Ges. f. ehr. K. erscheinen. D. R.

DIE GROSSEN KUNSTAUSSTEL-
LUNGEN IN DÜSSELDORF 1909
Von Professor Dr. KARL BONE, Düsseldorf
Am festgesetzten Eröffnungstage, am 15. Mai,
konnte die Eingangspforte des Kunst-
palastes in festlicher Weise aufgetan werden,
um eine wohlvorbereitete doppelte Entfaltung
von Kunstwerken aller Art zu zeigen, die
den Gesamteindruck des Fertigen machte.
Dies bringt den besonderen Vorteil mit sich,
daß der erste Gesamteindruck sich auch zu
einem Gesamturteil gestalten kann, das eine
wesentliche Umänderung nicht zu fürchten
hat. Greift man die Gesamtdarbietung der
beiden ausstellenden Vereine (Ausschuß der
Ausstellung für christliche Kunst e. V. und
Verein zur Veranstaltung von Kunstaustei-
lungen e. V.) zusammen, so darf man wohl
sagen, daß der Gesamteindruck ein sehr
günstiger ist. In ausgesucht angemessener
Weise ausgestattet und umrahmt, sind beide
Ausstellungen dazu angetan, durch Eigenart
und Neuheit anzumuten und anzuregen. Man
kann hinzufügen, daß die Zweiheit zwar
deutlich hervortritt, daß aber sichtlich weder
feindliche noch auf absolut verschiedenem
Boden stehende Kräfte einander gegenüber-
stehen, daß vielmehr ein gemeinsames höchstes
Ziel —■ die Kunst ■— sie vereinigt. Aber
auch im einzelnen sind der Übereinstim-
mungen, der Übergänge, der Gegensätze,
deren Betrachtung beiden von Nutzen sein
kann, so viele und so bedeutsame, daß nicht
darüber hinweggesehen werden kann, wenn
auch die Berichterstattung die beiden Aus-
stellungen zunächst auseinanderhalten und bei
der Betrachtung den besonderen Standpunkt
einnehmen muß, den jede von beiden ver-
tritt. Dabei liegt es noch auf der Hand,
daß der Kreis, den die Ausstellung für christ-
liche Kunst zu vertreten hat, sachlich weit
enger und bestimmter umschrieben ist, als
der Kreis der anderen Ausstellung, der seiner-
seits wieder örtlich enger begrenzt ist. End-
lich kann es keine Frage sein, daß für die
Zeitschrift» Die christliche Kunst« der nördliche
Teil des Kunstpalastes der fruchtbarere ist;
sie hat aber auch der anderen Ausstellung
gebührende Beachtung zu widmen.
Einen Umblick über den ganzen und viel-
seitigen Reichtum von Kunstwerken, die der
Kunstpalast während der Sommermonate
birgt, mögen einige Notizen aus den Kata-
logen andeuten. — Der Katalog des Vereins
zur Veranstaltung von Ausstellungen zählt
415 malerische, 75 plastische und 608 archi-
 
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