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Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Hrsg.]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 5.1908/​1909

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Kuhn, P. Albert: Die neusten Werke des Malers Fritz Kunz
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Wolter, Franz: Die Münchener Ausstellung im Glaspalast 1908, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.53749#0127

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WW DIE MÜNCHENER AUSSTELLUNG IM GLASPALAST 1908

103


FRITZ KUNZ

Wie Abb. S. 102. — Text S. 101

ENGEL

Fritz Kunz in der vordersten Reihe der jetzt-
zeitigen religiösen Maler Deutschlands.
Eine Bemerkung können wir schließlich
nicht unterdrücken. Es geht durch die mo-
derne Kunst, zumal die Architektur und die
religiöse Malerei ein ausgesprochener, auf-
fallender archaistischer, primitiver Zug.
Wir halten ihn für einen fremden Tropfen
Bluts. Modern ist zeitgemäß. Daß die
Primitivität je echt modern und zeitgemäß
werde, glauben wir nicht.
St. Gerold in Vorarlberg
Dr. P. Albert Kuhn

DIE MÜNCHENER AUSSTELLUNG
IM GLASPALAST 1908
Von FRANZ WOLTER
III.
T mmer mehr gewinnt die Aquarellmalerei
1 in der bildenden Kunst an Bedeutung und
keine Technik ist wohl so geeignet, flüchtige
Eindrücke aus der Natur in skizzenhafter und
doch zugleich reizvoller Art festzuhalten. Sie
ist eigentlich auch die modernste, weil der

Phantasie viel freier Spielraum gelassen wer-
den und man zwischen den Pinselstrichen
lesen kann. Der Aquarellisten-Klub bietet
hier besonders interessante Werke. Ihr be-
währter Führer Max E. Giese schafft mit
breiten, wuchtigen Strichen, die flüchtig, leicht
hingesetzt scheinen, mit ihren richtig sitzen-
den Lichtblitzen und durchsichtigen Schatten,
eine seltene Harmonie. In dieser geistreichen
Technik sehen wir ein prachtvolles Aquarell
»Tauwetter«; dann ein Spätherbstbild und
das imposante Architekturbild aus Passau.
Rene Reinicke, der virtuose Schilderet häus-
licher, genrehafter Szenen, weiß mit den
Wasserfarben jeden Effekt, jede Nuance zu
erzielen, es ist der Aquarellist »katexochen«
und das französische Wörtchen »chic« dürfte
ihn am besten charakterisieren. Von seinen
Bildern ist die Malerin im Atelier am blen-
dendsten. Ein recht liebliches Aquarell ist
auch das tanzende Mädchen vor dem Spiegel
von Karl Itschner. Paul Leuteritz, Fritz
von Hellingrath, Wilh. Jac. Hertling
und Rudolf Köselitz gehören mit zum
festen Stab jener Vereinigung.
Desgleichen finden sich in der größeren
 
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