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Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Hrsg.]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 5.1908/​1909

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Steffen, Hugo: Die Peterskirche in München: eine baugeschichtliche Studie
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Schmidkunz, Hans [Mitarb.]: Ausstellung belgischer Kunst in Berlin
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https://doi.org/10.11588/diglit.53749#0145

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AUSSTELLUNG BELGISCHER KUNST IN BERLIN

119



FRITZ KUNZ
Abbildungen nach den Kartons

HL. ELISABETH

da im Jahre 1789 die Sakristei durch eine Un-
vorsichtigkeit völlig ausbrannte und Anfang
des 19. Jahrhunderts bei Aufhebung der Klö-
ster und Sperrung der Kirchen noch viele Kunst-
werke zerstört oder verschleppt wurden. Im
erstgenannten Jahre mußte auch, wie bei allen
anderen Kirchen, der umliegende Friedhof au-
ßer Gebrauch gestellt, geebnet und gepflastert,
desgl. alle Grüfte in den Kirchen zugefüllt
werden, wobei man die wertvollen Denkmäler
als schönen Schmuck an oder in der Kirche
anbrachte; letztere würden allein schon Stoff
genug zu langen Betrachtungen geben.
Besonders beachtenswert sind die beiden
spätgotischen Marmorepitaphien in Reliefarbeit
an den Turmpfeilern rechts und links vom
Haupteingang im Innern der Kirche, der Grab-
stein des Dekans Ulrich Aresinger f 1485 und
jener des Balthasar Pötschner und seiner Ge-
mahlin. Auch an den Wänden der Seiten-
kapellen sind Denkmäler verschiedener Zeit-
perioden angebracht, deren vollkommenstes
in Entwurf und Ausführung an der Westwand
der vierten Seitenkapelle angebracht ist. Es
ist eine Beweinung Christi in Bronzeguß mit
späterer barocker Stuckumrahmung, von der
Kurfürstin Maria Maximiliana 1630 der Familie
Ferdinand von Lassos als Denkmal gesetzt.
Bei jedem Besuch der Kirche wird man
wieder auf neue Schönheiten aufmerksam, doch
alle ihre Schätze an derartigen Kunstwerken,
Gemälden etc. zu erwähnen, würde hier zu
weit führen.
Im Jahre 1903 wurde, da sich des öfteren

vom Turme Steine loslösten, eine Verputzung
desselben vorgenommen, wobei es mir durch
das Baugerüst möglich war, genaue Studien
des Mauerwerkes und eine vollständige Auf-
nahme nebst Grundriß des originellen Turm-
helmes vorzunehmen, der wohl nun für alle
Zeiten seine jetzige Gestalt behalten wird.
AUSSTELLUNG BELGISCHER
KUNST IN BERLIN
Von DR. HANS SCHMIDKUNZ, Berlin-Halensee
Cin charakteristisches Gesamtbild der ver-
yy schiedenartigsten Ausströmungen der mo-
dernen belgischen Schule innerhalb der letz-
ten Jahre« wollte die belgische Ausstellung
sein, die während des Oktobers 1908 im Ber-
liner Secessionslokale gezeigt wurde. Daß
jegliche »Ausstellung« einseitig ist, wurde hier
für die Plastik betont, »die namentlich in
monumentalen Denkmälern und nicht trans-
portierbaren Schöpfungen ihren sprechendsten
Ausdruck findet«. Daß dies auch, wenngleich
weniger, für die Malerei gilt, sollte bei keiner
Ausstellung und gerade hier erst recht nicht
vergessen werden.
Als die zwei grundlegenden Eigenschaften,
»welche die wahren Merkmale der verwandt-
schaftlichen Beziehungen dieser Gemälde zu-
einander sind«, werden bezeichnet: »die Ehr-
lichkeit in der realistischen Beobachtung der
Natur, und der Reichtum in der Harmonie
der Farben«. SowTeit dies überhaupt zu ver-
 
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