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Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Hrsg.]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 5.1908/​1909

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Kirche und Pfarrhaus in Reinach-Menziken
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Ein neuer Taufstein
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https://doi.org/10.11588/diglit.53749#0117

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EIN NEUER

TAUFSTEIN

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tem Kachelmuster Aufstellung. Kirche, Turm
und Pfarrhaus sind mit Ziegeln gedeckt, Orgel
und Glocken fehlen zurzeit noch.
Mit dem Bau wurde im Juli 1906 begonnen,
am 2.September 1907 fand die Einweihung statt.
Die Baukosten betrugen exklusive Land-
erwerb, Orgel und Geläute Frs. 92700. Dage-
gen sind in dieser Bausumme die Altäre, Altar-
bilder und Umgebungsarbeiten inbegriffen.
EIN NEUER TAUFSTEIN
T m VIII. Heft des vorigen Jahrgangs veröffent-
1 lichten wir auf S. 73—81 der Beil, dreizehn
Taufsteinentwürfe, die sämtlich

aber auch künstlerisch etwas Gediegenes und
Neues bietet. Ganz verfehlt wäre es, wenn man
»Vorlagen« suchte, um sie unter Mißach-
tung des geistigen Eigentumsrechtes
eines Künstlers, dessen Arbeit als »Vorlage«
dienen soll, durch eine untergeordnete Persön-
lichkeit oder Firma nachmachen zu lassen.
Daß ein solches Verfahren nicht kor-
rekt ist, müßte doch jedermann ein-
leuchten; es ist übrigens auch vor
dem weltlichen Gesetze strafbar.
Man sehe sich um einen richtigen
Künstler um und lasse sich in jedem
Fall etwas Neues entwerfen. Jene aber

junge Künstler, Studierende der
Kgl. Akademie zu München und
Mitglieder des Albrecht-Dürer-
Vereins, zuUrhebern hatten. Wir
berichteten darüber auf S. 81 der
Beilage. Fleute können wir von
einer sehr erfreulichen Frucht des
besprochenen Komponierabends
berichten. Der Hochwürdige Herr
Kuratus P. Pietryga in Neustadt
a. Dosse interessierte sich für den
auf S. 79 unserer erwähnten Pu-
blikation abgebildeten Entwurf des
Bildhauers Emil Jung, trat mit
dem jungen Künstler vertrauens-
voll in Verbindung und ließ den
Taufstein für die Herz-Jesu-Kirche
in Neustadt a. Dosse ausführen.
Da ein Vergleich zwischen Skizze
und Ausführung immer seine
Reize hat, so reproduzieren wir
auf S. 83 nun auch den fertigen
Taufstein, zu dem wir den Auf-
traggeber wie den Künstler be-
glückwünschen können.
In unserm Fall ist ein richtiger
Weg eingeschlagen worden, auf
dem recht viele Kirchenvorstände
folgen sollten. Wenn man vor
der Neuanschaffung eines kirch-
lichen Einrichtungsgegenstandes
steht, so verdient der Wunsch,
schon Vorhandenes einzusehen
und zu vergleichen, gewiß alle
Anerkennung. Dieses Studium
von Vorbildern soll jedoch nicht
nur den Blick für alles früher ge-
schaffene Gute schärfen und die
praktischen Werte desselben in
Betracht ziehen, sondern auch das
Verlangen nach einem wirklichen
Original stärken, das den kirch-
lichen Anforderungen entspricht,


PAUL SIEGWART HOCHALTAR DER KIRCHE IN REINACH-MENZIKEN
Modell und Ausführung von Bildhauer Leuch
 
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