Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Hrsg.]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 5.1908/​1909

DOI Artikel:
Schmidkunz, Hans: Berliner Kunstbrief
DOI Heft:
Ergebnis des Wettbewerbes Ürdingen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.53749#0331

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
288

S® WETTBEWERB URDINGEN ^3

AUGUST HERRMANN-ALGÄU, MÜNCHEN STILLEBEN


konnte sich die Karikaturen plastischer, weniger graphisch
denken, konnte sich die Marionette als Mittelglied jener
beiden Gattungen vorstellen und konnte besonders über
russische Werke erfreut sein. Über das Jahr 1700 ging
wohlnureine »Puppe in niederländischer Trachte zurück.
Mit Religiösem standen einige Stücke des 18., wenige
des 19. Jahrhunderts in Beziehung; und anscheinend
waren daran nur Oberbayern, Tirol und (besonders
Ober-) Italien beteiligt. Man sah Krippen und einzelne
Krippenfiguren, einen »Engel aus der Ursulinerinnen-
Krippe Innsbruck 18. Jahrh.c, Heilige drei Könige, Christ-
kinder und »Marienkinder« (ein blumenreiches aus Ober-
italien, ein schlichteres aus Südtirol) und zwei Mönchs-
figuren (einen mit Totenkopf).
In Kürze weisen wir noch hin auf die interessanteste
und im guten Sinne nationalste Veranstaltung dieses
Winters: Die Internationale Volkskunst-Aus-
stellung, veranstaltet vom Deutschen Lyceum-
Club. Doch hat dieser einen »Führen herausgegeben,
in ersichtlicher Eile verfaßt von Marie v. Bunsen,
der zwar durch die etwas kunterbunte Ausstellung selbst
ungenügend leitete, als Leistung für sich aber noch in
alle Zukunft Wert behält.
Wir werden an anderer Stelle noch eigens auf diese
Veranstaltung zurückkommen.

ERGEBNIS DES WETTBEWERBES
ÜRDINGEN
nläßlich des von der Deutschen Gesell-
schaft für christliche Kunst veranstalteten
Wettbewerbes zur Erlangung künstlerischer
Entwürfe für eine neue katholische Kirche

in Urdingen am Niederrhein liefen 126 Pro-
jekte ein. Die künstlerische Qualität dieses
Ergebnisses ist eine sehr hohe und war die
Tätigkeit des Preisgerichtes in den Sitzungen
vom 22. und 23. April eine sehr anstrengende.
Den I. Preis (700 M.) erhielt Kennwort
»Name Jesu« von Otho Orlando Kurz
(Herbert & Kurz, München); der II. Preis
(500 M.) fiel auf »Chorgruppe« von Hans
Rummel (Frankfurt a. M.); der III. Preis
(300 M.) wurde dem Projekt »Rotes Kreuz«
von den Architekten V erheyen und Stobbe
(Düsseldorf) zuerkannt. Ferner wurden fünf
IV. Preise zugesprochen für Projekte von
Prof. Richard Berndl (München), D. Böhm
(Offenbach a. M.), Carl Colombo und Ernst
Müller (Köln), Adolf Nöcker (Köln) und Ernst
Riedl (Murnau). Mit Rücksicht auf ihre be-
deutenden Qualitäten wurden außerdem noch
sieben Projekte mit Belobungen ausgezeichnet,
nämlich: »Weiße Ostern« von Herrn. Moser
(Ulm a. D.), »Halleluja« von Aug. Schiffer
(Düsseldorf), »Die vom Niederrhein« von
Albert Kirchmayer (Augsburg), »Christliche
Kunst II« von Hans Brühl (München), »Ein
modernes Stadtbild« von Hugo Lechmig
(Düsseldorf), »Heimatstrom« von Dr. E. B.
Fiechter (München), »Ohne Fleiß kein Preis«
von Willy Graf (Stuttgart).


Für die Redaktion verantwortlich: S. Staudhamer (Promenadeplatz 3); Verlag der Gesellschaft für christliche Kunst, G. m. b. H.
Druck von F. Bruckmann A.-G. — Sämtliche in München.
 
Annotationen