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Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Hrsg.]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 5.1908/​1909

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Haas, Eduard: Maximilian Liebwein
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https://doi.org/10.11588/diglit.53749#0263

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MAXIMILIAN LIEBENWEIN

ANBETUNG DER HL. DREI KÖNIGE

MAXIMILIAN LIEBENWEIN
Von EDUARD HAAS

Nicht als ob ich mir einbildete, Maximilian
Liebenwein »entdecken« zu wollen,
oder gar stolz darauf wäre, ihn entdeckt zu
haben. Ein Künstler wie Liebenwein hat das
nicht nötig. Übrigens feierte der Mann kürz-
lich seinen 40. Geburtstag, er steht also so-
zusagen im schönsten Mannesalter. Da käme
ich wohl schon ein bißchen zu spät mit meinen
Ansprüchen auf das althergebrachte Linsen-
muß. Jeder von uns ist gewiß schon da oder
dort, sei es im Münchener Glaspalast bei
der Internationalen, in der Wiener Secessions-
oder in irgendeiner Provinzausstellung, beim
Lesen eines Buches oder eines Kalenders einem
Lieben wein begegnet. Der Name Maximilian
Liebenwein hat in der Kunstwelt seit langem
einen guten Klang, man kennt die Schöp-
fungen des Künstlers und erfreut sich an den
reichen, reifen Gaben seiner Kunst; aber —-

Hand aufs Herz — wer weiß wohl etwas
Näheres über den Künstler Maximilian Lieben-
wein zu berichten? Es geht einem hier wie
mit manchen alten Bekannten; tagtäglich trifft
man sie, fährt mit ihnen auf der »Elektrischen«,
mit einem Wort, man kennt und grüßt sie,
man schätzt sie sogar; doch, weß’ Art sie
sind, das konnte man noch nicht ergründen.
Ja, die guten alten Bekannten. Maximilian
Liebenwein gehört entschieden auch zu der
Gattung. Schon so oft war er mir in die
Quere gekommen, daß das Interesse, das ich
ihm und seiner Kunst entgegenbrachte, sich
nachgerade zur Neugierde auswuchs. Und
damit diese endlich befriedigt werde, raffte
ich mich — es ist bereits ein paar Jahre her —
auf und schrieb schnurstracks an— Maximilian
Liebenwein, akademischer Maler, Wohlgeboren
in Burghausen an der Salzach.

Die christliche Kunst. V. 8. 1. Mai 1909

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