KIRCHE IN REINACH-MENZIKEN ^3
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PAUL SIEGWART (AARAU)
INNERES DER KIRCHE IN REINACH-MENZIKEN
Altar und Kanzel von Bildhazcer Lench, Zürich. Text unten
KIRCHE UND PFARRHAUS IN
REINACH-MENZIKEN
Erbaut von Paul Siegwart in Aarau
(Hierzu die Abb. S. 92—96)
1\ ft it Rücksicht auf das stete Anwachsen der
I ’ römisch-katholischenGenossenschaft Rein-
ach-Menziken im Kanton Aargau (Schweiz)
ward dieselbe genötigt, für eigene Kultgebäude
zu sorgen und beschloß daher den Bau einer
kleinen Diasporakirche mit 200 Sitzplätzen in
Verbindung mit einem kleinen Pfarrhaus. Der
Bauplatz, ein Feldstreifen von Norden nach
Süden verlaufend ca. 32 m breit, war zum
Bau geschenkt worden. Die Mittel zum Bau
waren bei Baubeginn nur teilweise vorhanden,
und war höchste Sparsamkeit bei der Aus-
führung deshalb sehr geboten.
Um Kirche und Pfarrhaus dem Landschafts-
bild und der Umgebung einzufügen, lehnte
sich der Künstler, Architekt Paul Siegwart in
Aarau, an die bodenständige Bauart der aargau-
ischen Bürgerhäuser an, die in der ganzen
Gegend zum Glück noch zahlreich vorhanden
sind. Die großen Dachvorsprünge mit kräf-
tiger Bemalung verlangte das Bauwerk infolge
seiner exponierten Lage an einem Berghang
zum bessern Schutz des Wandverputzes. Als
Motiv zur Bemalung derDachvorsprünge diente
ein Flechtenornament mit blauen dazwischen
gesteckten Kornblumen.
Durch eine kleine Vorhalle gelangt man
ins Kircheninnere, die Kirchtüre erhielt ge-
schmiedete Zierbänder, Weinlaub mit Rebe,
bunt bemalt. Das Kirchenschiff, ein Rechteck
von 10 mX 16,30 m ist nach oben durch ein
flachesTonnengewölbe ausHolz abgeschlossen.
An das Schiff schließt nach Südosten das Chör-
lein an, das mit einem halben Zehneck en-
digt. Der Chor als Hauptraum erhielt natur-
gemäß die reichste Ausstattung. Das Chor-
gewölbe ziert ein naturalistisch gehaltenes
Rosenmotiv, das gleiche Motiv findet sich
auf dem Sockel, als Kübelpflanze gedacht,
wieder, Blattgirlanden verbinden die einzel-
nen Blumentöpfe. Durch drei Figurenfenster
fällt reiches Licht in den Chor; die Fenster
stellen dar den Englischen Gruß, St. Joseph
mit demjesusknaben und die heilige Elisabeth.
Die Holzdecke im Schiff wird durch breite
Gurten in acht Felder geteilt. Die Gurten
und Deckleisten sind reich mit Schablonen-
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PAUL SIEGWART (AARAU)
INNERES DER KIRCHE IN REINACH-MENZIKEN
Altar und Kanzel von Bildhazcer Lench, Zürich. Text unten
KIRCHE UND PFARRHAUS IN
REINACH-MENZIKEN
Erbaut von Paul Siegwart in Aarau
(Hierzu die Abb. S. 92—96)
1\ ft it Rücksicht auf das stete Anwachsen der
I ’ römisch-katholischenGenossenschaft Rein-
ach-Menziken im Kanton Aargau (Schweiz)
ward dieselbe genötigt, für eigene Kultgebäude
zu sorgen und beschloß daher den Bau einer
kleinen Diasporakirche mit 200 Sitzplätzen in
Verbindung mit einem kleinen Pfarrhaus. Der
Bauplatz, ein Feldstreifen von Norden nach
Süden verlaufend ca. 32 m breit, war zum
Bau geschenkt worden. Die Mittel zum Bau
waren bei Baubeginn nur teilweise vorhanden,
und war höchste Sparsamkeit bei der Aus-
führung deshalb sehr geboten.
Um Kirche und Pfarrhaus dem Landschafts-
bild und der Umgebung einzufügen, lehnte
sich der Künstler, Architekt Paul Siegwart in
Aarau, an die bodenständige Bauart der aargau-
ischen Bürgerhäuser an, die in der ganzen
Gegend zum Glück noch zahlreich vorhanden
sind. Die großen Dachvorsprünge mit kräf-
tiger Bemalung verlangte das Bauwerk infolge
seiner exponierten Lage an einem Berghang
zum bessern Schutz des Wandverputzes. Als
Motiv zur Bemalung derDachvorsprünge diente
ein Flechtenornament mit blauen dazwischen
gesteckten Kornblumen.
Durch eine kleine Vorhalle gelangt man
ins Kircheninnere, die Kirchtüre erhielt ge-
schmiedete Zierbänder, Weinlaub mit Rebe,
bunt bemalt. Das Kirchenschiff, ein Rechteck
von 10 mX 16,30 m ist nach oben durch ein
flachesTonnengewölbe ausHolz abgeschlossen.
An das Schiff schließt nach Südosten das Chör-
lein an, das mit einem halben Zehneck en-
digt. Der Chor als Hauptraum erhielt natur-
gemäß die reichste Ausstattung. Das Chor-
gewölbe ziert ein naturalistisch gehaltenes
Rosenmotiv, das gleiche Motiv findet sich
auf dem Sockel, als Kübelpflanze gedacht,
wieder, Blattgirlanden verbinden die einzel-
nen Blumentöpfe. Durch drei Figurenfenster
fällt reiches Licht in den Chor; die Fenster
stellen dar den Englischen Gruß, St. Joseph
mit demjesusknaben und die heilige Elisabeth.
Die Holzdecke im Schiff wird durch breite
Gurten in acht Felder geteilt. Die Gurten
und Deckleisten sind reich mit Schablonen-