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Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Hrsg.]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 5.1908/​1909

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Wolter, Franz: Die X. internationale Kunstausstellung in München 1909, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.53749#0390

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X. INTERNATIONALE KUNSTAUSSTELLUNG IN MÜNCHEN ^3 339

LOUIS CASTEX KOMMUNION DES HL. STANISLAUS
Ausstellung für christliche Kunst, Düsseldorf igog


Recht buntfarbig und heiter geht es in der
Scholle zu. Daß ein Weiterschreiten auf
diesen zur rein dekorativen Wirkung zielen-
den Effekten nicht möglich ist, wurde schon
früher betont, trotzdem muß man mit Freu-
den anerkennen, daß die starken Talente sich
mäßigen, sowohl in Extravaganzen als in For-
maten der Bilder. Das stärkste Talent ist un-
streitig Fritz Erler, er stellt eine Kollektion
Bildnisse aus, von unerhörter Farbenfreude.
Vor tapetenartig gemusterten Wänden malt er
die Menschen mehr als farbige Erscheinungen,
denn als Individuen. Um dies recht zu ver-

stehen, muß man sagen, er malt sie im Gegen-
satz zu Lenbach als Stilleben, sie sind Licht-
und Farbenträger, wie etwa ein Blumenbukett
es sein kann. Auch das ist ein Ziel der Ma-
lerei, wenngleich nur ein dekoratives, ein zum
Plakat hinneigendes. Am besten kommt dies
Prinzip in dem Bildnisse einer Dame in Rot
und dem eines Herrn in Schwarz und Rot zur
Geltung. Von den weiblichen Akten, die ja
stets gern als Motiv in der Schollegruppe ge-
wählt werden, überragt der in Freilicht ge-
malte von L. Putz nicht allein alle andern,
sondern auch die sonstigen Arbeiten dieses

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