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Die Gartenkunst — 1.1899

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DIE GARTENKUNST

203

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Mittelem III. Treise ausgezeichneter Entwurf von H. Snowdoa, Magdeburg.

Erläuterungsbericht zu dem mit dem III. Preise ausge-
zeichneten Entwurf für die Umgestaltung des Toten-
hofes zu Hoerde in eine Parkanlage.

Verfasser: H. Snowdon, Magdeburg.

Die Ausbildung des Totenhofes zu einer öffentlichen
Parkanlage erfährt eine gewisse Beschränkung durch die
notwendige Berücksichtigung der noch vorhandenen Grab-
stellen und Bäume.

Damit die Anlage möglichst an Ausdehnung gewinnt,
ist ein Umgangsweg nahe den Grenzen des Totenhofes ge-
legt; die drei Eingänge sind mit diesem Wege durch kurze
Einführungsstücke verbunden. Um eine möglichst reiche
Auswahl in den Spaziergängen zu bieten, liegt nahe der Mitte
der Anlage eine Wegeelüpse, deren Achse die Verlängerung
der Mittellinie der „alten Strafse" bildet. Für den Fall, dafs
später das Wagenhaus wegfällt, ist ein sehr einladendes
Entree geschaffen. An der dem Eingange gegenüberliegen-
den Rundung der Ellipse ist als Bekrönung ein Wetterdach
aus Schilf hergestellt. An diesem vorbei gelangt man zu
dem kleinen Spielplatz für Kinder und der Bedürfnisanstalt.
Ein verstreckter Pfad führt auf den Umgangsweg zurück.
Der ganze Friedhof ist an den Grenzen mit einer jetzt noch
fehlenden abschliefsendenStrauchpflanzung versehen, welche
möglichst schmal gehalten ist, um den ohnehin beschränkten
Raum nicht zu sehr zu verkleinern. Was von den älteren
vorhandenen Bäumen sich nicht durch zu engen Stand in
der Entwickelung gegenseitig beeinträchtigt, ist erhalten
geblieben. Hierdurch erhält der Friedhof einen mehr hain-
artigen Charakter und wird der Schatten der alten Bäume
mit Vorliebe aufgesucht werden.

Bericht über die Planausstellung der Gartenbau-Aus-
stellung für Westfalen und die Fürstentümer Lippe zu
Dortmund vom 14. bis 24. September 18!)!).

Von Walther Käehl, Dortmund.

In überaus reicher Weise war diß Abteilung Land-
schaftsgärtnerei der Ausstellung aus allen Gegenden
Deutschlands beschickt. Viel Arbeit und Fleifs war hier
zur Schau gestellt. Bei dem Betrachten der ausgestellten
Pläne konnte man bemerken, wie nicht allein auf den
Entwurf selbst, sondern auch auf die zeichnerische Aus-
führung und sonstige Ausstattung der Pläne ungeheurer
Fleifs verwandt war. Sehr wirkungsvoll ausgeführte
Arbeiten hatten drei Düsseldorfer' Firmen gesandt, die
Herren Fr. Gude, R. Hermann und die kräftig aufstrebende
junge Firma Hardt & E. Schmitz. Besonders fielen die
Arbeiten der letztgenannten Herren in die Augen, die von
dem künstlerischen Können und Schaffen derselben be-
redtes Zeugnis ablegen. Ein kräftiger urwüchsiger Zug
geht durch diese Arbeiten, besonders was die beiden ein-
gelieferten Entwürfe zur Umgestaltung des Westerholzes
betrifft mit dem Motto „BoisdeBoulogne" und „UnterEichen".
In grofsen genialen Zügen sind hier die Gedanken zu Papier
gebracht, für Dortmunder Verhältnisse wohl zu grofs an-
gelegt. Man könnte diesen gartenkünstlerischen Arbeiten
eine gewisse Ideenverwandtschaft mit den gewaltigen,
wuchtigen Werken des Architekten Professor Br. Schmitz
zusprechen. Dann ferner die Arbeit, ebenfalls das Wester-
holz betreffend, Motto „Renaissance", Verfasser W. Blum-
berger, Köln. In flotter Manier ist hier der Pinsel geführt.

Eine brillante Tocknik, wie äufserst sorgfältige durch-
arbeitete Gedanken zeigt der Entwurf mit dem Motto „Glück
auf I", Verfasser H. Pietzner, Freiburg i. Sachsen. Allgemein
wurde diese Arbeit als eine der besten in jeder Beziehung
 
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