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Heidelberger Tagblatt — 1860 (Januar bis Juni)

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Mai
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https://doi.org/10.11588/diglit.2785#0421

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N 1t»«

lich. P>c,S mit,UmcrbalwngSblaNvierlc!

Samstag, S. Mai

Nlikile vdcr dcicn Naum i-crdcu un» '?I^. 1

bcrcchnc,.

Telegramme.

Bologna, l. Mcü. Der Köniq ist
hcute hier eingctroffen, feierlicbst empfnn-
gen von der Landbcvölkernng. Dic Mili-
tär- nnd Civilbehvrden sind ihin entgcgen-
gegangen und dcr Einzng hak nin 3 Ühr
'stattgefnnden. Viktor Emaniiel wnrde in
der Kathedrale von der zahlreichen Geist-
lichkeit einpfangeii. Ein Tcdenm wnrdc
abgcsnngcn nnd Abcnds war allgenieine
Beleuchtung.

London, 2. Mai. Jm Unterhanse
fagt f'ord Iohn Russcl in BcaiUwornmg
einer Anfrage des Lords. Fitzgerald, daß
die Confcrenz bezüglich dcr savopischen
Aiigelegcnheit noch nicht fcstgesctzt, aber
auch noch nicht aufgegeben sei.

MadrLd, 2. Mai. Die Königin hat
cine allgeniciiie Ainiicstie crlasscn für
allc Dicfcnigen, welchc beiin letztcn Anf-
stande bcthciligt warcn. — Die Gcbrüdcr
M ontcuioIi n werden in's Ausland rei-
sen. — Die Cortc 6 sind für den 2ö. d. M.
zusainuiciibcrufen.

D e u t s ch l a n d.

Karlsruhe, 3. Mai. Seine Königl.
Hoheit dcr Großherzog habcn uiitcrin
.27. v. M. alleignädigst geruht., dcn Ge-
heimen Hofrath Gockel ain L'pceuin da-
hier zuin Direktor dicser Anstalt zu er-
neni'.en.

KurlSruhe, 3. Mai, Auf Veran-
lassung der Karlörnhcr Handclskauiliier
wcrdeii wic bci dcn Gewerbvereinen so
auch bei dcn Handelsvereineii dcs Landes
Waiidercoiifcrcnzcn eingerichtet werden,
und ist der ersie Handelstag. auf den 14.,
15. und 16. d..M. näch Heidelberg ans-
geschricben.

Mtinnheim, 2. Mai. Einc zahl-
reiche Versaiiiiiilung von Schulniäiiiiern
uud Bürgcrn beriekh sich hente über Er-
richtung ciner h ö h e re» Tvchte r sch u I c,
unb werden dic Gruiibliiiicn der Einrich-
tung eincr solchcn Anstalt nächstens anch
in weitern Kreiscn bekaiint geinachr werden.

Mannheim, 2. Mai. Die Er-
gcbnisse unserer Maiuicsse in ihrcni Hanpt-
tage waren für die Gastwirthe, Vierbrauer
und Schenkbesitzer ebcuso befriedigend, wic
für dic Verkäufer von Pfcrdeii nnd Nin-
bern. Lctz.tcre machten eine Einnahine von
mehr als 81,000 Guldcn, nahezn den

Doppelbetrag der Verkaufssiiniine vom
lctztcn Jahre. Für Ersterc kann dic Zahl
der Gäste wvhl auf 6000'Menscheil an-
geschlagcn wcrden, die Lagcr, Spcise oder
Labung des Dnrstcs suchten. — Hcute
ist die in ciner Vercinigung dcr verschie-
dencii politischen Mcinuiigsschattirüngen
dcr liberalen Einwohnerschaft besprochene
und ausgeführtc Pctition an dic zweite
Kammcr dcr Landständc für Verwcndung!
iii der kurhessischen Vkrfassungssachc znr
Uuterschrift anfgelegt und anch sofort von
eiiligcn Hnndcrtcn von Nntcrscbriften bc-
deckt wordcn. Doch da anzniichmcn ist,
es sei noch lange nicht die ganzc Ein-
wohncrschaft von derWichtigkcit nnd Trag-
wcite eiiicr solchen Thcilnahmc dcs deut-
schcn Volkes für' dic Verfassung in Kur-
hessen genugsam uiiterrichtet, wird wohl
noch ein zweitcr Tcrmin zur Unterzeich-
nung gestakict werdcii müsscn. — Ganz
vortrefflich paßt znm Zwcckc weilercr Be-
lehrung cine so.ebcn bei I.. Baffermann
crschienene Schrift „Der Kampf in Kur-
hcssen nnd dic Verfassnng vom 5. Jannar
1831 (108 S. 8.). Der Verfasscr, Hcrr
Obergerichts-Advocat I)r. Ladenburg, ist
ciii durch dic Treuc, wie die Mäßigkeit
seiner Gesinnnng gleich ansgezeichncter
Mann, dcr mit knndiger Feder uud hohem
sittlichcm Ernstc dic Kämpfc unb die Lei-
den schilbcrt, welchc unser Brndcrstamm
nun schon so langc Zeit durchficht und
dnldct. Wir sind dcssen vollkommen über-
zeugt, daß bie Schrift wesentlich dazu bei-
tragcn wird, daß der Mahnruf und die
dringcnde B,itte um Abhilfe, die von
hier auö dcr großh. Negicrung vorgelegi
werden, in uiiserm cngcrn Vaterlaude nicht
vercinzelt stchcn, sondern in allcn größern
I Städtcii unseres Landcs ein Echo und bc-
j reitwilligc Nachahmuiig sinden werdcn.,
Mannlieiin, 3. Mai. Die in Sachen
j dcr kurhess. Verfassnng anflicgeiidc Pcti-
j tion crsrculc sich gcstcrn eincr ansehnlichcii
Theilnahmc. Trotzdem, daß dieselbe nnr
während 3 Stnnden nnd zü einer Tagcs-
zeit znr Uiilerzcichiiung offen lag, ,in wel-
cher vielc Bewohner an die Ausübung
ihrer Verufspflichten gebunden sind, er-
hielt die'selbe dennoch 386 Unterschrifleii.
Die Petition wird moi'gew noch einmal
zur Unterzcichliung aufgclegl weidc», und
zwar vo» Vvrmittags 11 bss Abcnds 8
Uhr. Es ist'dadnich die Mvglichkeil gc-
schaffc», daß auch Dicjeuigc» .»iterzeichnen

können, wclche nur die Mittagssiunde oder
die Stnndcn nach Feierabend, zu ihrcr
freien Verfügung haben.

Bretten, 1. Mai. Unser Comitc für
Errichtung rines M c l a n ch th o n - D en k-
mals wurdc heute.aufs Neue dnrch einen
sehr reichcn Bei'trag erfreul. Sc. Großl).
Hoheit dcr Prinz Wstl.üelm »on Badcn
geruhten, der Denkmattasse 300 fl. zuzu-
wcisen. Dieser ncne hohe Beweis von
Hnld und Gnade, dcr von' iinserem all-
verehrtcn Ncgciitenhause uns gewidmct
wnrde, hal hier cinc allgemeinc freudige
Sensatioii hcrvorgcrufen. Gott segne den
gütigen Geber!

Freiburg, 1. Mai. DaS Comite
des Gesangfestes ist fortgesctzt in voller
Thätigkcit nnd wenil auch mit Mühen,
so schrcitcn doch alle Vorbercitungen rüstig
vvrwärts. Dnrch die Anwesenheit des
Hrn.. Hofkapellmcisicrs Strauß, ber uns
mit cincm Bcsuchc bechrte, kst nnii das
Programm soweit als thunlichst festge-
siellt wordcu nnd wir werden cs in mög-
lichster Bäldo miltheilen können. Eine
desinitive Anfstellung ber Zahl der theil-
nehmcnrcn Sänger kann, da alle Listcii
noch nicht eingegangen, daher noch nicht
gegcben wcrden, annähernd möHtc jeboch
die Zahl der Gäste, weiin die nichtsingeii-
dcn Mitglieder den Vcreinen mit eiuge-
rechnet werden, immerhin 2000 übersiee-
gen.

Darmstadt, 1. Mai. Seit mchrereii
Monaten hielt heute unsere 2. Kaiiimer
wiedcr i1)re ersie Sitzung. Auf dcn Sitzen
der Mi.tglicder dcr vcrschicdeiieii Ministe-
rien war Nicmanb aiiwesend. Dagegen
befand sich in der Hand des Präsidentcn
cine Antwort d'cs Miiiisters dcs Innerii
in Bezug anf die vvm Abg. Wcrnher au
jcncu Miiiister gerichtctc, schon vor cini-
gcn Wochen bckaimt gcwordcne Jnterpel-
'lation. Wernher wollte wisicn: Ob ein
Concordal niit Nom abgeschlvsscn, vder
was sousi >'» Sachen ber kathol. Kirche
durch di'c Negierung gcschehen sei. Er
vcrlangte dessen Vorlage. Er radelte end-
lich Mchrcres in der Kirche, Schnle und
Gcscllschaft vorgekommene Bczugige. Hw
v. Dalwigk veriieiiitc daranf dcn Äbschluß
eiiieö Evncordats mit Nom, gab jcdoch
zu, daß die Negiernug mit dem bischöf-
lichen Sluhl in Mainz in Bezug auf mch-
rerc Puukte, welchc cincr Ncgelung bcdnrft
hälten, Vcrabrcdungeii gctrvffc» habe, die
 
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