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Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann: Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann — 1885

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https://doi.org/10.11588/diglit.42544#0006

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Heilung und Linderung
alet veralteler, laugjühriger Krankheifen des meuſchlichen Körpers

durch die blutreinigende,
giftige und ſchädliche Stoffe ausſcheidende

Aaturheilmethallt

nebſt einer ſpeeielen Erläuterung über den Urfprung aller Kranfkheiten
und deren Heilung auf naturgerechtem Wege

verdunden mit Diät und Walfexkur

uiluun detiet, Berlin, NW., Monbit,

früher Dresdeu.

Motto: Neines Blut iſt das Leben,
Und dies zu erhalten
Hat Gott durch's Reich der Natur
Uns Mittel gegeben.

Nach 16jähriger Praris in Amexila und Deutjhland hat ſich
meile „Zropifghe Kräuterheilmethode“ bei allen ver-
alteten Xrankheiten des menſchlichen Körpers als ſicher Heilend und
Jindernd erwiefen, wovon ca. 19000 Kranke Zeugnik abgelegt haben.
Ich bezweifle daher nidht, lieber Lejer, daß aud) Sie dieſe Schrift
beachten und beherzigen werden, und dieſelbe an alle Kranke, Verz
wandte und Freunde zur Anſicht und Verbreitung reichen, damit Die-
jemigen, meldhe ſich ſchex lange xergebens nach Heilung fehnen, die
Gefundheit, das höchfte Gut des Menjchen, erlangen. ı

Die GejundhHeit, die innige Sehnfucht jedes Leidenden, ein Out,
weldhes allem Nebrigen erft feinen Werth giebt, und ohne weldhes der
Menidh jeder Freude, jeden Genuſſes beraubt iſt und feiner Umgebung
und feinen Nebenmenjhen nur eine Laſt wird, verdient gewiß die
YMufmerkjamfteit jedes denkenden Menfhen. E3 ijt daher eines Keden
Pflicht, über ſeine Geſundheit zu wachen und fofort hei einem von der
geivohnten Ördnung obweidhenden Körperbefinden ungefäumt Vorz
kehrungen zu deſſen Abhilfe zu treffen und nicht erft abzumwarten , ob
dieſe erften Krankheit8iymptome von felbjt vergehen, oder gar
bhei dem Glauben Beruhigung zu fajjen, daß es nur geringfügig fei.
Wein licher Leſer Heine Urfachen haben oft große Wirkungen, ja,
die geringjte Erkältung kann durch Nichtbeachtung und Bernachläffigung
in Die gefährlichtten Krankheiten übergehen.

Nad) vieljährigem Studium und Beobachten von taufend verſchie-
denen KrankheitserfHeinungen des menſchlichen Rürper8 bin ich zu der
Srfenntnig und Neberzeugung gelangt, daß der Urſprung und die
Veranlafiung aller Krankheiten in den flüffigen Subſtanzen im Blute
felöft und nicht in den feſten Theilen des Körpers zu fuchen iſt und
haben mir daher auch unſer Augenmerk auf die flüjfigen Subſtanzen,
durch deren Veranderungen die Wbweicdhungen von der Gefundheit herz
vorgerufen werden, zuw ridten, Das Blut ijt das Del des Leben8
oder die belebende Kraft aller Kräfte des Nörper3, das Hauptſyſtem,
dem alle anderen Syſteme, alfo der Körper ſelbſt, ihre Ernährung
und ihr Beſtehen zu verdanken haben.

©8 fommt alſo lediglich daxauf an, das Blut, wenn es verändert
iff und bereits an die verſchiedenen Organe Lranfhafte Ernahrungs-
fälte abgegeben, von feinen ſchlechten Säften zu befreien, diefe auszu-
ſcheiden; denn indem ſich letztere immermehr anfammeln, würden
durch die zunehmende Blutverderbniß dann endlich jene krankhaften
— eintreten, die, obwohl von den NWerzten nad ihren
äußeren Shmptomen mit tauſend verfchiedenen NMamen belegt, doch
alle nur aus einer und derfelben Yucle entſpringen: „au83 der
anhäufungnerborbenet‚oberüßerfh’ifiiger@üfte".

dieſe „überflüffigen Säfte“, die fih allmählich in jedem
Körper erzeugen , auf eine naturgemüße Weife fortzufchaffen , daͤdurch
das Blut und die inneren Theile zu reinigen und dadurch das Ver-
haͤltniß der Blutbeſtandiheile wieder herzuftellen , iſt die Natur das
‚eingige Mittel zu einer gründlidhen Heilung aller Krankheiten.

ie Natıur will durch die Natur unferjtüßgt fein.
Eine Selbfthilfe hat fih in der Pflanzenwelt in gewiſſen Kräu-
'tern gejdaffen, welche in ihrer richtigen Zujammenfeßung und
Mijcdhung den ganzen Nörper durchdringen, ſich überall Singang ver-
ſchaffen und uun almäbhlig ale3 dem Körper SHädlidhHe und
Neberflüffige fortihaffen. Auf diefe Weiſe bilden ſie ein unNz
fedlbarte3 gelindes Abführ-, Glut und Säfte retnt-
genbe8, die Nerven färkendes Heilmittel, weil die
in fm enthaltenen zahlreichen Kräuterftoffe, YAtomen-Complexe, ſchnell
in das Blut des Kranken übergehen , Dafelb{t durch Contactwirkungen
die im Blute enthaltenen Krankheitsftoffe, nämlich giftige, der Ge-
fundheit feindlihe, zerfetzen und aus[heiden, und weil andererfeits
ſeine ſtärtenden und belebenden Beſtandtheile dem Kranken Kraft ver-
Yeihen, damit er als Sieger aus dem ſchweren Kampfe hervorgehen
Tann, ben fein Organismus durchzufechleu hat.

Diefe meine Naturheilmethode, mwodurd Tauſende von ſchwer
Franten der mannigfachjten Art, ja ſolche, die am Rande des Graͤbes
ſtanden 4 geheilt find, befteht in drei folgenden Kuren:

Gelinde abführende, Blut und Süfte reinigende, Die kraut
haften Stoffe ausſcheidende Borkur.

2. Negenerationsfur , Dd. H. Ddie unter dem bereits beſtandenen

— @Gfnfluffe der Franfgaften Süfte gelittenen Organe wieder

TeDenstähig (functionsfähig) zu maden.

3, Die Nerven ftärkende, Dden Gejanuntorganismus belebende,

kräffigende Nachkur, ;

Jeder Kranke und Leidende, der dieſe meine blutreinigende, giftige
Stoffe ausſcheidende Naturheilmethode, verbunden mit der geeigneten
Diät und Wafferkur, regelmüäßig gebraucht wird gewiß im Dvollen
Maße ſeine Gejundheit wieder erlangen, denn die Erfolge, weldhe ich
erlangte, id) darf es ohne Nebertreibung ſagen find ſo bedeutend, daß
ich aud den fHiverften Leidenden tröftend zurufen kann, fie mögen
nidt eher an ihrer Heilung zweifeln, al8 Bis ſie ſich einer richtigen,
anhaltenden, der Natur zufagenden Rur, diefer „NMaturheil-
methode“, wodurch das Blut und die Säfte rein, die Nerven ge-
ſtärkt und vordem aller Krankheitsſtoff aus dem Körper ausgeſchieden
28 und der Menſch wie neugeboren daraus hervorgeht/ unlerworfen

aben

Vem irgend etwas darum zu thun iſt ſeine volle Geſundheit, vder
doch bei langjaͤhrigem Leiden eine merkliche Beſſerung zu erzielen,
der bediene ſich nur mit vollem Vertrauen dieſer Kur und die glück
lichen Erfolge werden ihm feinen Zpeifel und Unglauben benehnien!
SO min mit Borausgejagtem nicht behausten noch fagen, daß ich all’

und jede Kranfheit heilen kann, denn Diejenigen, welche jede Krank-
heit zu heilen vorgeben find gewiſſtnleſe Schwindler, Die c8 nur auf
den Geldbeutel ihrer Batienten abgeſehen haben, denn für viele Krank-
heiten hat die Wifjenjdhaft bis jeßt noch fein Mittel zur Heilung
derfelben gefunden, {o weit ſie auch vorgeſchritten iſt.

Dieſe meine „Naturcheilmethode“, mwelde Kräuter, Pulver,
Villen Mixtkuren und Thee in Anwendung bringt, hat ſich nach lang!
jährigen Erfahrungen in folgenden Krankheiten hewaͤhrt:

— — BoNblütigieit, Schwindel, Engbrüftigleit , Blähungen,
fl;witoßfunä{ Sppetitlofigfeit, Herzklopfen, fchlechler Berdauung, Yırfa
itoßen, Niülpfen, Gefühl zu qroßer Enge in Bruft und Unterleib,
namentlid unter den RKippen, bei güldener Ader, Hämorrhoidalleiden
Üüberhaupt. Diefe Krantkheit zeigt ſich vorzuͤglich bei Männern und
Beflonberé bei ſolchen mit figender Lebensweiſẽ, mit Neigung zu Kors
pulenz.
2, Seberkrankheiten, deren gennzeichen folgende: Gelbe Hautfarbe,
namentlich des Weißen im Auge, dunkler Urin, weißlich trodner Stuhl-
gang, Entfräftung. In {chlimmeren Fällen wachen fie ſich in der
rechten Seite bemerfbar, beſonders in unter den kurzen Riphen ſich
oft mieberholenden Schmerzen, die bei Druck und Bewegung ſich ver-
{tärfen. Auch leidet der Leberkranke an Appetitloſigkeit und JOlechter
Verdauung überhaupt. \
_ 3. Magenfrankheiten, ſich offenbarend in Appetitloſigkeit ſchlechtem
Leſchmacke fanrem, bittrem, faulem Aufftoßen, Erbrechen, Gefühl von
Druck und Vollſein gleich nach dem Ejfjen, Sodbrennen, Schläfrigkeit,
Magenkrampf, oft veriodiſch Schmerzen bei Druk auf die Magen-
gegend. Weiter tennzeichnen ſich diefelben theils in Durchfall, theils
auch in vartleibigleit *

4, Darmkrantheiten Sie wachen ſich bemerkbar durch Kolikartige
Schmerzen, Stuhlzwang, vor alem aber durch hartnäckigen Durfall,
weldjer fheils wäfferig und fOleimig, theils blntig, fanlig und
fehr ftinfend ift; oder im Gegentheil durch Hartnäckige VBerftopfung,
%qugetricbeui;eit oder aber auch durch auffaͤllende Eingezogenheit des
Deibes. W :
Krantheiten der Athmungswerkzeige, wie: Heiferkeit, Nikel,


{Oleimigem Ausmwurfe, befonders heim Liegen, Wechfel der Temperatur.


beſchherden überhaupt, ſtartem OHuften, Auswurf oder aber in Huſten
und Auswurf bei und zı gewiffen. Tageazeiten fich wicherholendem
Aſthma mit gleicmüßigem Heben der Bruft und dem Unvermögen zu
fiegen. In noch {AOlimmeren Fällen maͤchen ſie fich in alen Arten
Athemnoth, Hulten und Auswurf bei großer Körperfhwäche, in Wb-
magerung, obwohl der Batient oft ganz guten Appetit hat, in näct-
lichem Schhweiße, Bleichheit der HGautjarbe bemerkbar. ;
6, Gerstrankheiten. Infolge diefer empfindet der Kranke oft das
Gefühl einer Laft in der finken Bruftfeite mit ftarlem Herzklopfen.
Der Kranke hat ſchuelten, aber unregelmäßigen Puls/ Athemnoth, be-
angſtigenden Kopfſchmerz/ Schwindel, fichtbale Pulfation der verzgefäße.
7. Chronifgem Gelenk- und Mustelrheumatismus, Gicjt. Mert.
male ſind: reißende, ziehende Schmerzen im Bewegungsapparate, An-


jelben und Sfteres Unvermögent, fie zu bewegen.
Bei Wetterberänderung kritt Verſchlimmerung/ Schlafloſigleit ein

‚8. Krämpfen. Man unterſcheidet vorzugsweiſe epileptifche und
hyſteriſche Krämpfe. Bei erfteren fällt der Patient ſofort um, ohne
oder nur mit geringen Vorboten oft mit einem Schrei , ſofortigem
Berluft des Bewußtfeins oder Gefühls. E tritt Schaumt vor den
Mund, der Daumen ift eingefhloffen. Oft beißt ſich der Patient in
die Zunge, Die Krämpfe find convuͤlfifch! Sie befalen Per-
ſonen beiderlei Gefchlecdht2. — 4

An hyſteriſchen Krämpfen leiden nır
{Hlechtes von der Bupertät an, hyſteriſche Frauen genannt! Dem
Anfalle gehen gewöhnlich Borboten voran, wie: veränderte Gemüths-
ftimmung, Unruhe, YWengftlichleit, Sähnen, Druck oder Zujammen-
JOnliren des MagenS oder der Kehle, Kolern im Darme. Die Krämpfe
jind ebenfalls conbuliivifch oder e8 find Wein-, Lach-, Schreiz und

Dewußtfein und Gefühl ſind gewöhnlich während des

Perſonen weiblichen Ge-

©öähnkrämpfe.
Anfalles nicht ganz erlojchen.

Bleichſucht und Blutarmuth. Beides beruht auf Mangel an
Blut; doch pffegt man unter dem Worte „Bleichfucht“ (Clorose)
gemwöhnlih die Blutarmuth junger Mädcohen und auch Kinder zu ver-
lehen. Dieſe Bleichfucht befält meift aber das weibliche Geſchlecht
bei herannahender Geſchlechtsreife Wäiferigkeit des Blutes und Un
ordnung im Gefchlechts{yfteme ſind das Wejen und nächlte Urſache
DdiefeS Seidens. Die Gefichtsfarbe iſt ungemein bleich, ſpielt oft ins
Grüngelblidhe und hHat etmas Leichenhaftes. Die Haut Hf gewöhnlich
nicht gelb, ift ſogar ſtraff und leidlich fettreid , kühl! Die Patienten
neigen zum Frieren Der Pulz Hein, 10a0 , die Muskelkroft
gering. Sie werden leicht müde, fühlen fich wie zerflagen, ſind turz-
athmig ſchen hei leichten Anfirengungen. Die Semüthsftimmung iſt
traurig. Sie ſind ſehr reizbar neigen zu Kopfichmerz, Schwindet
mit Schwarzmwerden vor den Augen, OÖhnmadt, Ohrenjaufen , Herzz
Hopfen , fliegender Hike, werden hald roth, hald bleich. Die EChluft
ift bei Bleichſüchtigeu gering, Ddie Verdauung ſchwach, die Menfirıue-
ation ſtels Iranfhaft verändert, fehr oft fehlt fie ganz, anftatt ihrer
zeigt ſich mweißer Fluß; fie kann in Wafjerfudt, Schwinbfucht 2e.,
aud) wohl in Oyfterie und andere NMervenkrvanlheiten übergehen. Die
gewöhnlidhe Blutarmuth ift ein Zuijtand, der durch ſchwere Krant-
heiten, na Blutverluften , duͤrch ſchlechte Nahrung, Kummer, Ent-
behrung, ſchlechte Wohnung, neberarbeitung, Mangel an Schlaf 2C.
einzufreten pflegt. Die Erjheinungen find mwie hei der oben geſchil-
derten G Le i |u.Ht,nur pflegt die Haut mehr welt und ſchlaff zu ſein.

10. Sarm und Geſchlechtskrantheiten. Der Ausfluß Hat feinen
Sitz in ben tiefer liegenden danlt in Zuſammenhang ftehenden
Theilen und iſt meift kalarrhaliſcher Natıtr.,

Die Symptome ſind: Spannung, vermehrter Schmerz beim Harn-
laſſen ſchmerzhafte Erectionen , Ausfluß einer {Oleimigen , Mebrigen
anfangs milden, ſpäter allmählich fcharf werdender eitrigen Flüſſigkeit.

Die Entſcheidung geſchieht durch einen Schleimausfluß, welcher
immer reichlicher und dicker wird. Wenn alsdann nicht bald Abhilfe
eintritt, ſo gebt er bei längerer Dauer in einen
welder SOmwächung des Geſchlechtstheiles zur Folge haben kann, und
weil fich fonft die giftige, dem Körper {HÄAdlihe Materic in den noch
‚gefunden Theilen des Körper3 verbleitet und z. B. Augenz und Hals-
entzündung 20., Vereiterung der Leiftendruſen! Harnröhrenberengung,
Blafenentzündung, Blafenkatarrh, „weld” Ießterer fich dıra häufiges
Drängen zum Urinlaffen, brennendes Gefithl und Schleimabfluß kund-
giebt“ hervorkringt und noch andere Hronifche Krankheiten nach ſich
ziehen fann. Ich ralhe daher Sedem, der mit diefer Krantheit be-
haftet ift, den Körper erft duich das tropifche Kräuterpulver
gu reinigen, mozıu 8—10 Tage gehören, damit fich die angefeßte fau-
lende und giftige Subftanz durch das naturgerechte und gelinde ab-
führende tropifde Kräuterpulver entfernt und alsdann,
wenn der Körper von allen ſchadlichen Stoffen Hefreit iſt und der
Yusfluß des Oliedes Heler und weniger wird, Ddie tropiſche
Kräuter-Stopftinktur als Nadhkur zu gebrauchen , welche
al8danın die unſchädliche Stopfung des Musfluffes unfehlbar und ohne
Ichädliche Folgen zı Hinterlafjen, in etlidhhen Tagen bewirkt. Was
der oben angeführten Folge= Zuftand des Ausfluffe&, die Verz
engung (Strietur) anbelangt, ſo will ich, weil Unfenntniß dieſes Zu-
jtandes Heillofe Folgen nach ſich ziehen Kännte, einiges zur Belehruͤng
dez Lejer3 in Mürze anführen. Der Kranke bemerkt nichts weiter als
einen FHebrigen, faum bemerkbaren Musfluß aus der Mündung der
‚Darntöhre, höchſtens gewahrt er nur früh des Morgens einen
geformten Zropfen, ovoder am Lage, wenn er zufällig lange
fein Waffer zu laſſen brauchte Diefe fo unfcheinbaren Symptome
ſind weiftens bie Folgen einer Verengung (Strietur) und nicht ein
Hufiand, den man im gewöhnlihen Leben mit der vagen Bezeichnung
NahHflıu B zu bezeichnen pflegt. ;

Beftärkt wird man in dieſer VBermuthung durch einen dünnen, ge:
drehten, verztweigten Wafferfirahl und durch die NothHmwenbdigkeit, lange
Zeit auf das Üriniren verwenden zu müffen. Schonm meit aber iſt
dieſer guſtand gediehen, wenn der Kranke oft das Waffer laſſen muß,
menn er varnzwang empfindet, kaum noch uriniren kann, wenn das
Vaſſer kaum tropfentweije abgeht und er vor Schmerz nicht weiß was
er fhımm oder laſſen foll. Wie Heimtückifch , der Ausfluß foldhe unfelige
Hufjtände vorbereitet und verurfacht, ficht man daraus , daß oft alte
Münner, die vor etwa 12 oder 15 Vahren einen Yu8fluß bekommen
Hatten, nocdh von einer Strietur mit ihren fhredliden Folgezuftänden
heimgefucht worden maren. Die Blafenkatarrhe und ſelbſt Nierenent-
zündungen find meift die Folge eines früher überftandenen Aus-
iluffc8 Telpective einer Strictur, Meber alle diefe focben geſchil-
Derten Zujtände, fo fühlbar und peinigend fie ja ſchon jind, geht
aber noch ein andere8 furchtbares und Sorgen hereitendes Leiven, d. &.
die varnrbhrenfiſtel/ d. h9. eine widernatürliche Oeffnung an der Harn-
röhre. Denn nicht nur, daß ein ftetiges Abfließen an einer fallchen


gebung ſein muß, nein, er iſt auch in großer Sebensgefahr, inſofern,
daß Ddurd) BVerfidern des Urins in die benachbarten Gewebe,
3. B. der Bauchhaut, des Oberfhenkel8 2C., ein brandiges Abſterben
Dder genannten Theile herbeigeführt wird — mwohl eine der {hrecks
lichiten Todbesurfadhen, — Alfo wenn ein Patient einen ver-
ihteppten Ausfluß hat, ſo Denke er an diefe Folgen und wende fih
jofort an mid). SO rathe umfomehr dazıu, meil man hier beſtimmit
borbeugen fann, ohne Operationm. Wenn meine Wnordnungen befolgt
werden, fo tann iq für Heilung garantiren, .

Das {yphilitijche SGejchwir äußert fidh durch munbe, eiternde
Stellen an den GefHlechtätheilen. Die Krankheit bedingt oft eine
Blutvergifiung, die ſich hauptfächlich Ddurch Drüfenanfhwelungen,
Hautaus{chläge, ca. 6—8 Wodhen nach der Anftedung, und Haulge-
Jdmüre, Jowie Naden-, Munde und Zungengejdwüre, Knocdhen[Hmerzen,
große Erſchöpfung Bleichfein, Kundgiebt.

Der {yphilitifde Bubo ift eine Entzündung, Verbhärtung,
Anfjdwenung und BVereiterung meiftentheil8 der Leiftendrüfen. In
nanchen Zällen bleibt es bei der Auſchwellung und VBerhärtung, doch
in ben meiften Fällen tritt Citerumg ein, die für den Kranten mit

den ſchlimmſten Folgen verbunden fein kann.


Vas die fyphilitijgen dautausſchlage betrifft, fo {telen f
ſelben in rothen Sleden, in erhabenen, {ich leicht abſchilfendenl
nannten Bappeln, in blafenartigen Aus{dlägen und Gefhmwirel
Die Fleden und Bappeln treten nicht vor der ſechſten Woche 4
— ſind ſchmerzlos. Die Pappeln find der trodenen II
ehr ähnlich. 157

Es mwürbde zu weit führen, wollte man jede einzelne Form der 5
näher auseinanderfegen, doch wuͤrde zum algemeinen Verftäl cCtee
Joigendes genügen: Nei

— Psoriasis, in rothen Fleden ; —
ftet3 abfchälenden Schuppen, welde erftere beim Krafen vor
bluten. Verurſachen teinen Schmerz ‚ erden

12. Feudte Ilechte, Ekzem, iſt eine Krankheit mit verfhidkt eb
Bildern, doch arakterifirt fim diefelbe vornchmlidh durch Rotl LL
Entzündlichfeit der Haut, befonders des Geficht3, der Obhren, 0 n
auch der Bruft, der Arme und Beine, mit Neigung zum Qlußid)‚“eg 1
einer bald zu Schorfen und Kruften gerinnenden Majle und ——
ſachen immer Iuden, Brennen und überhaupt Oibegefihl.

13. Kräße befteht in einem Gemiſch von Musfjchlägen, die ,\;’)au‚gf.bget1
— zerfeßt au3, judt befonder3 des Nacts 4 —
dex Kranle gewöhnlich an den Händen, Armen, an dem Geſäßhhh
beſonders am Bauche die meiſten Empfindungen und —— —

Außer vorſtehenden Krankheiten habe ich ſchon unzählige Pel S
heiderlez Geſchiechts bon der unfeligen „ODnanie“ befreit, oft ev:gal
lurzer Zeit, wo fie viele Yahre Hindurch geherrſcht Hatte, 8 2
tionen‘“ werden für immer beſeitigt. —

Zieſe meine Naturheilmethode, durch Kräuter, P u lMer
Billen und THee 2., hHat ſich bei langjährigen @rfabmmgm
jolgenden Xrankheiten bewährt: Abzehrung, ANugenentzündung, Al
Aus{Olägen, Bruftwafjerfucht, Blajenleiden, Blafentrampf, BLAihNoi.
Bleich[ucht, Blutarmuth, Bleikolik, Blutbreden, Blutharnen, 58[111&‘t ;
Bronchialkatarrh, Brauftikrampf, Bandwurm, Bubo, Katarrhe, Condyl
Darmblutungen, Darmiatarrh, Durchfal, Ekzem, Englijche — —
Spilepfie, Engbräftigleit, Feigwarzen, Fettfucht, Falfudt, Fleh *
Fiſteh Gähnkrampf, Gaftrifhes Fieber, Gelb{ucht, @eIentrf;eumaflß„
SGejchwülfte, Gejhmüre, Giht, Griesharnen, Grippe, HüämorrhiMlle .5
Handblafenkrankheiten, Haxtleibigleit, Hautkrankheiten, Heiferteit Dn
Herzkrankheiten, Herztlopfen, Hüftweh, Iuden, thltnpfh‘anf[}„ —
Leuchhuſten Kolil, Kopfeongeftionen, Kopfgrind, Ropfld;merge_n‚ 1
[Omindel, Kräße, Krampfafthma, LähHmungen, LungenkrankGeiten N
Yrt, Leberleiden, 3. B. Leberanſchwellen, Seberanfäoppung‚ Lebel
Fudung. Leberverhartung, Leibſchmerzen, Magenkrankheiten, $# Mexı,
Magenkrampf, Magenkatarrh, Magengefhwüre, Magenentzindi Ung
Mandelkrankheiten, Mafjtdarmhämorrhoiben, Migräne, Mundge[dM{u
Mundfäule, Mutierkrankheiten, 3. B. Mutterblutflüffe, Mitefjer, 1
Jandholie, Nafenkrankheiten, Nervenkrankheiten, Nefjeljucht, — 8—
Ohnmachten, Ohrenleiden, Bodagra, Pfortaderkrankheiten, D„ueq!fi„; '
vergiftungen, Nachenkrankheiten jeder Art, Neißen, RheumatisMe 8
Roſe (Rothlauf), Kückenkrankheiten (Nüdenfhmerz), Ruhr, @al‘r ſe
Samcnfluß Samenharnen, Sandharnen, Schanter Scorbut, —
fiuß, Schiafloſigleit, Schlagfluß Schleimfieber , 6cbl_unkgfmn!@„‚.
Schmupfen, 3. 3, Stocfjhnupfen, Schwindel, Shwerhörigleit, S ‘Ü'B‘
ſucht, Seropheln, Sodbrennen, Sommerfproffen, Speidhelfluß, @ x
8wang, Syphilis, Zuberkulofe, Ansfiuß, Unterleibstrankheitten, N 4
leiden, Vertauungsbeſchwerden Berftopfung, Bokblütigkeit, eit 2
Bollfjein, Wafferfucht, Wechfelfieber, Weidhfelgopf, Windpoden, “ ——
krautheiten Windſucht, Zahnreißen. er

„Jeder Leidende, hat folgenden Krankenbericht zır beantworten *
vird dadurch die Kurdberordnung eingeridhtet und nach melſle
Ermeſſen und Sutbefinden mit allem Nöthigen verfandt.

1, Wie alt iſt die Perſon? 8. Wie oft taglich Stuhlgall”
Welche Beſchäftigung? vorhanden? f
Welches Geſchiecht? 9. Wie iſt der Appetit?
Wie äußert ſich die Kraukheit? | 10. Wo find Schmerzen? }
. ©B bettlägerig oder nicht? 11. Wie ift die Gefichtsfarbe? }
. Sind vielleicht Krankheiten ve- | 12. Iſt die Zunge belegtoder

neriſcher Natur oder Ausſchlag | 13. Iſt der Zu warım oder Yn
vorausgegangen ? 14. Wie ift die Gemilſ
7 Iſt die Perſon Fräftig, ſchwach? ſtimmung?

ür diefe meine erauterarzuei Behandlll
vefp.RAur übernehme ich jede Verantworilichkelll
daher für die Echtheiteinſtehen zu fönnen, iſt jed
mir Aus gehenbe mit meiner Namenzunier]| 8
und Familienwappen verſehen Zede nerotb
naturgeredte, Blut und Säfte reinigende, gn
Stoffe ausſcheidende Kurverordnung loͤſtet für 4
Monat 5 Mark == 3 f1.6.W., welche mitdem Kra .
berichtfranco einzujenden find, daich Nadnahıne
vielenUmftändlichkeiten wegen prinzipiell nicht erl
Anfrage findet nur Srledigung, wenn 1 M

— >N



er die Kurverordnung haben wmin, ob in Bulver, Billen, 1
Mirtur 20.; gleichzeitig bemerke ich, daß keiner {Hablonenartig M
handelt wird. 2

MWiewohl i am 28. Mat d. . vom Hiefigen Geriht al
Führung meines Doetor⸗Titels berechtigt erflärt wurde, bilte ich
alle Briefe an mich nur mit der Adreſſe zu ſchreiben:

William Berker in Berlin NW., Moabit, Prihwalkerſtraſtt
Noch bemerte ih, daß ich als Amerikaner nicht in Deutſchl
ſondern als Dr. med. in den vereinigten Staaten Nord-Umer
approbirt bin.
Bei BefleNungen bitte um genaue und deutlich geſchrieb
Adreſſe, ſowie Angabe der nächſten Poſtſtation.

3000 Nart für jeden einzelnen Fall zahle ich Demjenig
der mir nachweiſt, daß die angeführten Atteſte unecht oder gefälicht ſe
oder eins oder das andere auf unlautere Weiſe erworben M'
Sämmtliche Atteſte ſind mir freiwillig zugeſandt worden von Leu
die ich verſonlich nie gelannt, noch gefehen habe,

Die Original⸗ Atteſte liegen fämmtlid bei mir zur Anſicht

Kurzer Auszug der Original⸗Zeugniſſ-
\ von den durch meine *
blutreinigende Aalurheiliethode Geheilten.

Geehrter Herr!
Ich wolte wünſchen, daß ich dlůgel haͤtte, dann möhte i g
ſelbſt zu Ihnen lonimen und meinen Dank mündliq dafür abſtal
was Sie nebſt Gott an mir Gutes gethan haben und mir von ſo
einer ſchweren Krantheit, chrentſches Blaſenleiden, in IN
Zeit geholfen haben. 2
Möge Zhnen Sott ein noch recht langes Leben ſchenten für
Wohl anderer Leidenden und dabet ein frohes heiteres Seben, daß
eine frübe Volle Ihre Stirn herühren möchte. Dies wünfdht
Spittkehmen b, Goldapp, Oftpreußen, 12. Februar 1883.
7 Almon, Böttdhermitr., nebft Frau
Ich fühle mich ſo wohl, wie ich ſeit Jahren nicht geweſen u f
Von Gicht ganz befreit. / 8
Nottenaun i. Oberſteiermark, 18. Feb. 1883. 3nfefßaibauf,%egtm_ *
Nachdem jeder Heilverfuch ohne Erfolg war, mwandte ich mid ©
Herrn W. Beder, Dresden, und bin ich durch feine .?Eräntgt'@
methode vollſtaͤndig von Flechten innerhalb von 4 Wochen geheilt
Hürftentwalde, 12. November 1882. Th. Rohloff.
Bon Lungenleiden vollſtandig wieder hergeſtellt.
Eben b. dam Bayern, 10. Jult 1882. ;
Martin VBogl, Defonom und Schneidemühlenbefißer
Vom Herzleiden geheilt. Bernhardt Marzikier
Hennickendorf b. Herzfelde. . Orn. Schmiedemeifter H. FeHN
Eine Freude wird e8 mir fein, Leidenden den Weg zu Ihnen
zeigen 20. Von Schwerhörigkeit und Körperfhiwäce geheikt.
Recklinghauſen in Weftfalen, 27. Aug 1882. H Kalberg-
Gott der ANmächtige belohne Sie, daß ich durch Ihrẽ Kır wied

208

geſund geworden bin 20. Geheilt von Bluthuften, Sungenleiden. ,
AÖberfeld b. Stein Krain Vefterr., 3. Nov. 1882. Marie Novak, Wirth!
 
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