Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann: Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann — 1885

DOI Heft:
Nr. 91 - Nr. 100 (20. April - 30. April)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.42544#0275

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
— —

Erſchelut taglich/ SonntagS außge»
nommen. Preis monatlich 20 Bfg.,
mit dem Illuſtrierten UnterbaltungsS:
blatt 32 Pfg. — Wird in der ganzen
Stabt verteilt und an den Straßen-

ecken angefülagen,


Alle Zufendungen werden franto
erbeten.

Für die Aufnahme von Anzeigen

au beftimmt vorgeſchelebenen Tagen,

wird keine Verantwortlichkeit aber-
NOBUNEN,



Gtfunden ein Paket Wälde,

Gr. Bezirteauit.

Liederkranz.
Dienztag Abend Halb 8 Uhr
Probe für die Damen.

Concordia.
Heute abend *29 Uhr Probe.

Evangeliſcher Kirchenchor.
Heute Montag abend 8 Uhr Probe
für die Damen; Mittwvodh 129 Uhr
Gejamtprobe, Des bevorſtehenden
Nirchenkonzerts wegen bittet man umpuͤnkt-

liches und volljahliges 2*
vr.

Central-Kranken-uund Sterbekaffe
der Schuhmader, (6. 9

Heute abend in der alten Gundtei von
halb 8 Uhr bis 9 Uhr Beitragserhebung.


Verſamnilung. Alle Mitglieder werden
erſucht zu erſcheinen. Straf⸗g wird ange-

— Der Bevollmächtigte.
Heidelberger Counen-Verein,

Um wegen notwendiger Bauverändes
rungen auf dem Tonnenhofe Platz zu ge-

winnen, werden nächſten
Dienstag, den 21. April,
nachmittags 2 Uhr
auf dem Tonnenhofe an der Bergheimer
Landſtraße mehrẽre ſorgfaͤltig bereitete
Compoſthaufen zu billigen Preiſen
Öffentlich verſteigert, mwozu wir die Lieb=!

haͤber einladen.
Der Ausſchuſß.

Verſteigerung
Außrangierter Gegenſtände im Café
Wachter in Heidelberg

Dienstag, den 21. April/

mittags '3 Uhr:

3 Preſſtons⸗Kuͤhler, eiſerne Schlangen-

roͤhre, Bleirbhre Kautſchuckſchlaͤuche, eine
groͤße Kaffeemuhle, !/2=Liter-Denfelgläfer,
weiße ia Schoppen⸗Flaͤſchchen, alte Taſſen,
alte Portionen · Platten, Teller, 2 Kaffee-
maſchinen Syſtem Meidinger), Billard-
queues, Billardbaͤlle, ein feines Queue-
geſtell, ein Glasſchrank, eine Maſchine
ZumZuderfägen und · ſclopfen, Gaalampen,
224 — (Rohrgeflecht), der Stoff
der noch aufgemachten Vorhaͤnge (Yute),
ein großer Ofenſchirm, alte Fenfter,
denflerladen, 2 Meſſingkeſfel, altes Eiſen
und ſonſtiger Hausrat.

Ferner zu Gunſten der Kaſſe des Vereins
legen Hauoͤbeitel ſtehen gebliebene Stoͤcke
und Schirme.

Og. Naytzer, Tarator,
Burgweg 5:

Etwaige Forderungen an den verſtorbe-
en Carl Friedr. Manrer, Spezerei
— wollen binnen 8 Tagen bei der Wilwe
Geltend gemacht werden, ſouſt ſie keinerlei
%Ctüäfiétigung mehr finden koͤnnen.

— Marie Maurer.

Warnung.

Ich warne hiermit jedexmann/ auf meis
M Namen ehwas zu leihen oder zu bor-
S, da i für Nichts Haftbar bin.

Kath. Scheid.






hen * 2
» baffend in einen Laden billig zu betkanfen,
%’”f“!"racfic Nr. 5, @aretnér‚flßer!ftätte.



on Senügt Ihnen das nicht? Die Gewißheit wird
den ©N ja durch die Aufzeichnungen desDoftors werden,
%efin einmal muß man Ihnen ja boh den Einhlick
;\‚fm“tt“‘— Genießen Sie bis dahın das Leben, das
© wahrlich nidt unfreundlich gewejen ift.
— wifjen mebr al Stie mir fagen mollen,“
die Sctte Paul eifrig, als er die unvölfte Stirt,
Sa t0bolisberg bei Diejen Worten zeigte, bemerkte.
SN Sie mir Alle8, wenı e auch nicht erfreulich {ft,“
zer Baron zucte die Achfelnt. ;
vie 430 weiß nichts weiter,“ jagteer. „Gin Mann,
an „ ie, follte nidht an die Vergangenheit, jondern
en Sukunft denfen. Sie Y⏑ jo [Hhön, {o weit, fo
Or Ahnen, wie vor feinem anderen Sterblichen.“
8 —— war mit diefer Antwort nicht zU-
%eitä“' Es {chien ihm, al8 ob ihn RMätlel aur allen
Umgöben.. Und nicht mit einent unlösSbaren
Beit 4, Dollte er fich begnügen — Wahrheit, Wahr-
Teit „ palte er jebt endlich Haben, da ihın die Möglid-
: Y Olofjen war, ſie zu erlangen.
‘f)n{‚e 8 Baul feinem Freunde mitteilte, daß der Graf
rin Tucht, war Diejer angenehm uberrafcht und batihn
SeNd, der Einladung des Grafen Folge zu Teijten.

8 — —— mich, daß der alte Herr fich zu
“‚ugm u entſchloſſen hat,“ fagte er. „Aber he:
%e die Gelegenheit. Die Damen find ſo
8 Mürdig, doß Ihnen aus dem Umgang mit
%e —— ein hoher Genuß erwachfen wird. Gine
Medz UDaft mit dem. Grafen Manefeld gilt hier
dem die Protektion des Fürfien, Und außer-
Anen Sie mir vielleicht durch durch dieſe Be-
Al nüßen, obgleidy ANes zwijhen nıir und
j 8 DOrdnung ,, ; ;

—— Mitteilung, daß Staudinger Paul ange:

Montag, den 20. April

1885,

— — —

Frauen⸗Verein Heidelberg.

Wir machen darauf aufmerkſam, daß die alljaͤhrliche, vom Großh. Bezirksamt
bewilligte Samuilung für den hiefigen Frauenverein in dieſen Tagen beginnen wird.

Die Arbeit und die Leiftungen, welchen der Frauenverein ſich unterzieht, nehmen
naturgemaͤß beſtaͤndig zu.

In der Pflege der Armen, der Kranken deren Verſorgung mit Aeidern und
Waͤſche der eberwachung der Koſtkinder, der Maͤdchenfurſorge/ des Arbeitzunterrichts,
der Serberge und Siellenvermittlung weiblicher Dienſtboten, der Unterftüßung und
Beaufſichtigung weiblicher entlaſſener Gefangenen, treten immer erweitexte oder ganz
neue Aufgaͤben heran, woruͤber der Jahresbericht ausfuͤhrlichere Nitteilungen macht.
Damit der Verein den geſteigerten Auſpruͤchen an ihn entgegenkommen kann, bedarf
derſelbe ausreichender Mittel.

Wir bitten daher für die Damen, welche ſich namens des Vereins der mühe-
vollen Arbeit des Sammels unterziehen, um freundliche und opferwillige Aufnahme,
ſeitens der Einwohner Heidelbergs.

Der Vorstand:

Todes⸗Anzeige.
Freunden und Belanuten Hiermit die Mitteilung, daß unſer lieber Bruder ı. Ontel

Philipp Brunner

heute nacht ſelnen langen Leiden erlegen iſt.

Die trauernden Geſchwiſter Brunner.

Handſchuhoheim/ den 20, April 1885,
Die Beerdigung ftudet Dienstag Nadmittag 6 Uhr ſtatt.

Wegen Aufgabe des Geſchaͤftes verkaufen wir unjere Vorräͤte von Cadiſchen,


Proben vom Faͤß in ganzen Flaſchen zur Verfilaung.
Weber & Krall,

Contor: Hauptſtraße Nr. 200 am Markt.

Brauerei Engel.

Todes-Anzeige.

Freunden und Bekannten

Schloß-Beleuctung betr. _

Ich erfude meine Feuerwehr-Kameraden, welche ſo freundlich ſind,
mich beim Anzuͤnden der Beleuchtung zu unterſtützen, ſich morgen Dienstag
Abend 7 Uhr im Schloßhof einzufinden.

G. Kesselbach.

Lerſtrigerung von Weißwaren.

Mittwoch, den 22, und Donnerstag, den 23. April,
bormittags 9 Uhr und mittags 2 Uhr

anfangend, verſteigere ich im

Laden Hauptstrasse Ir. 190 am Markt

den Reſt meines Warenlagers, beſtehend in:
gera 60 DEd. eleganten Frauenhemden, diverjen Jacken und
Hoſen, weißen und farbigen Röcken, Herren-, Damen⸗ u. Kinder-
Kragen, Kinderwäſche, Schürzen; Taſchentuchern Serbietten und
Tiſchtüchern, Leinen, Piqués, Vorhangſtoffen, Strümpfen und
Socken, Vorſteckſchleifen, Chälchen, Foulards 2C, ꝛc.

und bemerke, daß die Waren

zu jedem Angebol
N. Wolffers.

Meiner geehrten Kundjhajt und Gönnern die ergebene Anzeige, daß
ſich von heute an meine Wohnung, Werkftätte und Werkplatz Römer-
ſtraße Nr. 44 befinden. Achtungsvoll

Steyhan Keiher, Zimmermeiſter.
| Wohnungs-Peränderung und Gefhäfts:Empfehlung.

| Meinen Kunden und Goͤnnern zur Nachricht, daß ich meine Wohnung Ecke der
‚ Plödfiraße und Märzgafje verlaffen habe und von jetzt ab Bruunengaſſe 16 wohne
und bitte, das mir geſchenkte Vertrauen auch ferner zu bewahren. Zugleich gebe ich

bekannt, daß mein Ausverkauf in Schuhwaren von morgen ab in meiner Wohnung



© da s Und ihm feine Dienjte, angehoten hHabe, zudte
ſ ſt g 3

liebe Gattin, Mukter, Schiwe-
ſter und Schwägerin

Kathaͤrina Näͤtzer,
geb, Grupp
in ihrem 50. Lebensjahre nach
Erurzem Leiden ſanft in dem
Herrn entſchlafen iſt.
Um ſtille Teilnahme bitten
Die trauernden Hinterbliebenen:
Ludwig Ratzer und Kinder
Heidelberg den 20. April 1885,

Todes⸗ Anzeige.

Freunden und Bekannten
die ſchmerzliche Nachricht, daß
es Golt dem Allmaͤchtigen
gefallen hat, unſer liebes Kind

Elife Wartmann
im Alter von 7 Jahren und
5 Monaten geſtern nacht 1 Uhr
nad) kurzem aber ſchweren Leiden in ein
abzurufen

Um ſtille Teilnahme bitten

Die trauernden Hinterbliebenen.

Heidelberg, den 20 April 855

— ⏑ p
Taͤglich verſchiedene Sorten

Gefrorenes.

Au verlaufen ein Miabvier, 1 Sofa, Stühle,
2 Ddeden und NMäftge, Auctunft im Anzeiger.
„Das ift eine Phantafie des Kammerherrn,“
fagte er, „ober auch ein Berjuch, für ſeinen hohen
Hreund, ber ſich hierin Goldenburg zuweilen gründlich
Jangweilt, einen neuen Belannten zu gewinnen, Dder
bdem Fürſten die Zeit vertreibt, Handeln Cie in diefer
Beziehung ganz nad) Ihrer Cingebung. Hoffentlich
fomme ich daburch nicht in nähere Berührung mit
dem Herrn, denn ich fann ihn nun einmal nicht leiden.“

Dak e8 vielleicht noch andere Sründe gäbe, die
den Grafen und den Kammerheren bewogen, feine
Bekauntſchaft zı Juchen, wollte und Ffonnte Paul

uody 3zu unfier und niochte der ganzen Augelegenheit
nicht eine Wichtigkeit heilegen, die ſie vielleicht gar
nicht hHatte, Srnft und gedanfenvoll durchfirich: er,
wenn er allein war, die Umgebung von SGoldenburg,
den Schloßpark das Staͤdtchen in dem ihn ein Jeder
grüßte, al8 ob ex eine belannte Perfönlichfeit fei,
fraurig. blicktẽ er nach dem dden Doktorhaus hHinkiber,
das für ihn ſo viel Geheinnisbolles barg und vor
dem er manche Viertelſtunde fland.

War e5 ein glücklicher oder ein. unglücdlicher
zufall gewefen, der ihn mit Rodoͤlfsberg zufammen
und nach @oIZenb1trg geführt?

®

aul ſchritt hinter dem alten Diener über den
alten Schloßhof, den ein Springbrunnen zierte,
ebenfall8 ein Werk von alter und bedeutſamer Arbeit
und. waͤhrſcheinlich aus der Zeit der beſten Nürn-
berger Erabildner, da offnete fich ein Fenſter im erſten
Sto des Flügels, der den Hof einfaßte und in
demfelben erfchien das freundlidhe Geſicht der Gräfin
elene.
* „Seien Sie wilfommen, Herr ?Itnn!”“rief ſie
„Bapa ift ausgeritten/ Fommt abgr_balb zurüc, Ich
muß noch einen notwendigen Yriet ſcheiben . aber
Roja ift im Park, i fomme in einer Biertelftunde
nach. Chriftian, führen Sie den Herrn durch die


_Morgen Dienstag

wird

‚ Empfehle. —
guten Mittags- und
Abendlisch .
)(Norddeutsche Küche)
Fischmarkt 3. 5*

— Tranbe.

Guten beberrheiner,
Us Ltr. 15 Pfg., per Flaſche Über
die Straße 36 Pfg.

B. Hais.

Vier Jahres;eiten,

Haſpelgaſſe Nr. 2.
Empfehle

Ü
guten Mittag- & Abendtisch

nach der Karte zu jeder Tageszeit,

Aſckiaffenhurger Erport-Hier,

Lichtenhainer Weissbier,

heidelbtrger Grauerei Ditteney)
HReine W eine.

Neues Hiſlartl.

3u verkanfen ein gebraucter Herd,
Fahrfaaſie Ir. 9

die breite Freitreppe in den Partk führte. Dort
dankte er dem Diener flr die Begleitung und ſagte,
er werde die jüngere Gräfin ſchon zu finden wiffen.

Mahrkich, ein ſtattlicher Bau und ein herrlicher


her gefehen, Fonnte Fanum mit diefen Anlagen wett-
eifern. Die Bergiuppe, auf welcher das Schoß lag,
bot zwar feinen weiten Raum, aber derfelbe war
Ddurch die ſchoͤnen alten Baumgruppen von der Natur
Gegünftigt und überdies von der Kunſt mit Einſicht
und Geſchmack benukt. Und eine wie friſche er-
quidende Luft ſtrich über dieſe Höhe, durch dieſe alten


jaftgtünen Rafenpläße faft, daß er hier einen Beſuch
macen wollte Verfunken in ſtille Betrachtung und
Verwunderung ging er langſam weiter. Es müßte.
doch jchöm fein, ſo ein Stück Erde ſein zu nennNeN.

Das Kuftige, ſpielende Kläffen eines Hundes
ließ ihn ſtill ftehen, Ungefähr zwanzig Schritte vor
fich bemerfte er in einem ſchattigen Rondel die Gräftn
Rofa, die mit einent großen windfpielartigen Hunde
tändelte. Wirfklich ein allerliebſtes Bild.. Das ſchone
junge Mädchen, fchlank und doch von gefällig
gerundeten Formen — der Hund, der fröhlich an
ihr emporfprang und deffen Liebkojungen fie abwehrte,
bamit er nicht ihr hHelles Kleid berühre — dazu die
Sonnenftrahlen, die hin und wieder durch das be-
wegte Laub der Bäume fielen und in das Halb-
dunkel des Schattens goldene Strahlen fhojfjen, die
das neckiſche friſche Antlig des jungen Madchens
{ireiften, Amberg Hätte es nicht {höner malen können
und dann hHätte dem Bilde doch Bewegung gefehlt,
die in dieſein lebendigen Spiele lag.

Rlöglich hielt der Hund in ſeinen halb täppiſchen
halb zierlichen Liebkoſungen inne, wandte den Kopf
nach der Richtung, in der ſich Paul befand und ließ
ein wachſames Knurren hören.

Halle nach dem Park.“

44 dankte artig und Kieß ſich von dem Diener
durch
Leſchoſſes bi8 z der Beranda geleiten don welcher

„Wa8 gibt e8, Zampa?“ fagte fie, nach derſelben
Nidhtung bBlicfend. Sie benierkte Paul, der jebt

fortgeſetzt wird.

Achtungsvoll


Ilaſchner,

Lauerſtraße 18 wieder betreibe; alle in mein
und billig beſorgt.



Waſſer⸗Inſtallateur
Geſchaͤft einſchlagenden Rı paraturen werben pronipt
Hochachtungsvoll

Friedrich Sommer


B. Meising,

empfiehlt





Düsseldorf


198 Marktplaß 198.

Silberne Medaille

*

2—
——

\
Fabrit von


herzlich die Hand reichend. „Papa hat alſo doch Recht
i gehabt, als er fagte, ev Hoffe, Sie wiürden uns bald
"einen Beſuch madjen. Hübſch artig, Zampa.”
Aber es war gar nicht nötig, dem ſchönen Hund
ein freundliches Benehmen anzuempfehlen. Cr hatte
ſich bereits Paul genähert und als ihın dieſer die
S.@mtb auf den Kopf legte und ihn hinter den Ohren
rraute drücte er den Kopf vertraulich gegen das
Knie des jungen Mannes.

„Ci, ei, Zampa,“ fagte die Gräfin, „Du biſt
ja ganz befannt mit dem Herrn! Das iſt ja fonft
nicht deine Art! Sie ſcheinen Hunde gern zu hHaben,
Herr Arno. 2“

„Sewiß, Comteffe. Und dafür haben ſie mich
auch gern. Ich ſtöre Sie doch nicht! Ihr Fräulein
Schweſter wies mich hHierher. Sie wird bald nach-
kommen!

Stoͤren? Im Gegenteil, ich freue mich Ihnen
unſeren Park und unſere Ausſichten zeigen zu fönnen.
Kommen Sie, wir wollen ein wenig promenieren.“

Sie gingen neben einander hHer. - Rofa führte
ihren Sajt an jeden ſchönen Ausgangspunkt und
freute fih, wenn er die maleriſchen Schönheiten der
Baum: und Felsgruppen bemerkte und Hervorhob.
Sie plauderte Heute mit ihm ſo unbefangen, als ſei
er ein alter Bekannter und daß fie zuweilen, wenn
er gerade in den Anblick irgend einer landſchaftlichen
Schönheit vertieft war, ihr Helles Auge nachdenkich
und überlegend auf ihn ruhen ließ bemerkte er nicht.

Bald gefellte ſich auch die ältere Schweſter zu
ihnen und fie durchſchritten nun mit einander den
Rarfk, febten fich auch zuweilen auf einige Minuten
in einen der Pabillons auf der Grenzmauer Ohne
daß Paul e& gewollt, Tenfte ſich das Geſpräch auf
feine Reiſen und er erzählte nun {chlicht, aber lebendig
von feinen Erlehniſſen in Aſien und Amerika, auch
wie er Nodolfsberg kennen gelernt. Die beiden
Schweſtern hHörten ihm aufmerfamı und teifnahm8&voll
zu, Zampa ſchritt ruhig und artig neben Paul, der


„Mh, das ift {(hön, daß Sie Papa’s und unſern

meift die {ganb_mtf ſeinen Kopf gelegt haͤtte Dann
al8 fie fich dem Schloß wieder genähert, ſtand Paul ftilk,-




in Heideibere

„ muß micd von Ihnen verab{dhieden, meine
Damen,“ fagte er. „Herr v. Rodolfäberg erpartet
mi Bunkt zwei Uhr zum Mittageffen und Sie
wiffen, von welcher Widhtigkeit ein Diner in einer
Jiingefellenwirlſchaft it. Ich bedauere allgemein,
daß ih Ihren Hern Bater nicht getroffen, dem ich
meinen Dank für feinen Beſuch ausſprechen wollte,“

Sie unterbrachen ihn, baten ihn zu bleiben.
Aber er lehnte artig ab, er müſſe Rodolfsberg fein
Wort halten .

„Und Sie haben uns nicht einmal mitgeteilt,
daß Sie eine Nachbarin in Goldenburg erhalten
hHaben, eine RolNegin,“ fagte RNofa, als er feine Abſchieds
berbeugung machte, „Wir hier auf dem Landenitereß
ſieren un8 für alle folde Dinge.“

Raul zucdte die Achfeln. „IhH weiß nicht,“
fagte er, „was Sie meinen, ich bin heute morgen
um 9 Uhr von Goldenburg fortgeritten und weiß
nichts von einer Kollegin —* ;

„Ah, danıt find wir beſſer und ichnener unter:
richtet, al8 Sie,“ rief Rofa. . „Um zehn Uhr, wie
mir unfer Poftbote meldete, ift in Goldenburg ein
Fräulein Gunod, eine befannte Künftlerin, einge:
troffen, um dort einige Wochen zu bleiben. Es wird
alfo nur an Ihnen Kiegen, Herr Arno, wenn e8
Ihnen an angenehmer Geſellſchaft fehlt.”

„Dann find Sie in der Ehat befjer unterrichtet,
als ich,“ ermiderte Paul, „Mir iſt die Dame nur
dem Namen nach befannt, fie {oll, wie idh gehört
habe, fehr talentvol ſein und einige ſehr gute Büften
von berühmten Perjonen modelliert Haben,“

„Bielleich modelliert fie auch den Hirften,“ ſagte

Hoffen, daß Ihr Beſuch uns noch bfters erfreuen wird.“

ſicherſt wieder des Antriebes, der ihn herbeigeflihrt und
ben er in dem Geſpräch mit den beiden |hönen und
anziehenden Schweſtern ganz vergeffen. Nun, vieleicht
wares beſſer {o, 68 mar doch Fauım z erwarten
g_emeieu, daß der Graf Hın fo bald irgend etwas
über die Vergangenheit mitteilen werde, - F8$ fand

ſich wohl auch eine andere Gelegenheit. Fl} —
 
Annotationen