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Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann: Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann — 1885

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Nr. 91 - Nr. 100 (20. April - 30. April)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42544#0295

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Erſcheint täglih, Sonntags ausge-

Kommen, Preis wonatlich 20 Pfg.,

wit dem Illuſtrierten Unterhaltungs-

blatt 32 Pfg. — Wird in der ganzen

Stadt verteilt und an den Straßen-
ecken angeſchlagen.



— e— — — —


Alle Zuſendungen werden franto
erbeten.

Für die Aufnahme von Anzeigen

an beſtimnit vorgeſchriebenen Tagen,

wird keine Verantwortlichkeit Übers
notumen.

Ar2


Dienstag, den 28. April

1885.





Reparaturen.

Verkauf zu festen Fabrikpreisen.



26 Hauptstrasse 26,

DF 3Zur heutigen NMummer
ein Beiblatt. W

Harmouie.

Die Bibliothek iſt von Mittwoch,
den 29, D, M, an wieder geöffnet.
Heidelberg, den 27. April 1885.

die Bibliotheko-Kommiffon.
Liederkranz.
Heute abend halb 9 Uhr Brobe.

Nittwoch abend halb S Uhr Probe
Jür die Damen, 8 Uhr für die Herren.

Deutfhe Generalfehtidule Laht.

Verband Heidelberg.
Mitiwoch; den 29. er.,
abende .9 Uhr
im Nebenzimmer der Brauerel 3,

Gold. Engel“

kellilnieiſterſihung.
Tagesorduung: Geſchefts Wits
teilungen.
Nach derſelben

) mufifal. Uuterhaltung.
\ Unfere Mitglieder und. Freunde
der Sache ſind {reutndl, eingeladen,

/Der Vorſtand.

flöri?eigewug


Montag am 4, Mal D: des nach-
MittagsS 3 Uhr, wird auf. demt hiefigen Brücen:
ä}mmer ofe, Qöhrgaffe Mr 65, die — zu
5 ainz durch unterzeihnete Behörde in der Weije
Tffentmf; verfteigert, daß Ddiefelbe erft joßmeife,
im SGanzen au8gehoten wird Die Ber-

eigerungsbegingungen fönnen vom 27, d. MiB,
g‚“ täglih waͤhrend der Bureauftunden bei un8
ingeſehen werden

Mainz, den 20, April 1885,

Großfi. Kreisbauamt Mainz.
E Heim.

Ausgebeinte

Hinter⸗Schinken,

Braunschweiger & Gothaer
Cervelatwurst und Salami,
amerikan. Ochsenzungen,
erned Beef, sowie Chicken-,
Kldney-, Mock Turtle- und
Oxtail-Soup von Libby

upfiehlt © W
® 8 wenen.



Nheinijdhes Apfelkrauft,

la. Oualität, Ya Ro. 55 Big.,

Yreifelbeeren

Mit Zucfer eingekocht, 12 Ko. 70 Pig.,
mpfiehlt beſtend
C. W. Reuss.



Schmer

%“\mbeaä.
* „Beruhigen Sie fich, Arno,“ fagte er. „Man
%f Mir allerdings Achuͤliches erzühlt. Aber eS {ft
15 „nur eine Annahme, eine Bermutung, ein Ge:

Wäß aus alten Zeiten —

{ „Nein, nein, e5 ift Wahrheit !“ rief Paul. „Das
f 8 ja, mag der alte Doktor dem geftohlenen
N Nde mitteilen wollte, wahrfAheinlich, weil die Mutter
de ‘E)“} enthülll und darum erließ er jenen Aufruf-

* mig bierher trieb, darunm!“
in Sin bitteres Hohnoolles Lachen drang über feine
unpt?;n. Es war ein Jammer, das ſchoͤne eble Mannes-
$ _I‘B verzerrt zu fehen von den Dualen, die ſein

3 zerfhnitten.

4 41öglich wurden feine Zügeruͤhiget feine Lippen
Offen fih, er legte die Hand an die Stirn,
fer Nein ] flüfterte er vor fichH hin. E Tann nicht
Der Mann hHat nicht die Wahrheit gejagt.
R Tennt fie, aber er hat fie nur nicht Jagen wollen.
de Hen Zwed Fönnte er oͤchabt hHaben, das Kind
en imen Frau ZU rauben? — ein Berbredjen zu
%Qe{‚e_n um eine8 {o unbedeutenden Wefens willen,

%B i daran nicht gedacht, nicht ſogleich gedacht

Ö, e8 Fann nicht jein. Ich weiß Nicht, was die

ührheit ift, aber id werde fie erfahren. Sener
ign Hat fie mir nicht gefagt! Da ruft mir diejelbe

e Stimme zu, die mid o oft vor m gewarnt.
der „Was haben Sie nur, Arno?“ fragte Rodolfs-
9, der ihn kopfſchuͤttelnd betrachtete, .

8 „D nicht8, nicht8 !“ antwortete Paul. „Nichts
ur lgfienfi, worltber ich im Augenblid ſprechen Fönnte.
* Joviel, daß ich jebt felbjit nidt mehr an die
8 eilung des Grafen glanbe. Er Hat mich tänfdhen,
B {ühren wollen. Doch genug, Ich mwerde bald
Wißheit Haben. Kommen Sie, fügte er mit ge-


Schloß Konzerte.

Die unterzeichnete Kommiſſion wird dieſen Sommer wieder Abonnements zu
den in der Schloͤßwiriſchaft ſtattfindenden Konzerten des Stadt⸗Orcheſters in folgender
Weiſe einrichten.

Es finden woͤchentlich fünf Konzerte ſtatt; die beiden freien Tage ſind Dienstag
und Samstag; jedoch werden an dieſen Tagen die etwa wegen ſchlechter Witterung
ausfallenden Konzerte, wenn möglich, nachgeholt. Das Programm enthält jeweils
mindeſtens 12 Nummern.

Sämtliche Konzerte werden vom geſamten Orcheſter ausgeführt.
Die Abonnements Preiſe ſind:

a) Ein Familien Abonnement zu allen Konzerten. . . . ;
b) Ein ſolches zu den Konzerten an Sonntagen und hohen Feiertagen .
Ein Einzel⸗Abonnement zu allen Konzerten . . . . }
Gebrauch für Gäſte in

d) Eine Ergänzungsfarte mit 10 Coupons zum
Begleitung des Abonnenten . . . . . . . 22—

Unter Familien ſind alle wirklich zur Familie gehörigen Perſonen
zu verſtehen, welche in einem gemeinſchaftlichen Haushalte leben; Bewohner einer

damilien⸗Angehbrige.
Das Abonnement beginnt am 1. Mai und endigt am 1. Atober d. S,

Die Abonnements Kaͤrten ſind zu haben in den Muſikalien⸗Handlungen der
Herren Gultenberger, Meder und Pfeiffer, in der Schloßwirtſchaft bei Herrn Albert,
del dem Gejchäftsführer des Stadtoͤrcheſters, Herrn Wollweber, Jngrimfiraße 4 und
bei Herrn Kaufnrann &. W. Reuß, Haͤuptſtraße, gegenuͤber dem Darmſtaͤdter Hof.

dit flioliſcht Mulk-Kommiffion,
Goldener Nömer, Hauptſtraße Nr. 41,

Heute Dienstag, den 28. April

Abſchieds Konzert und Vorſtellung

der 1, @berbayerifgen Originak-Lieder., $iiggcr=‚ Jodler ˖ und Ichuhplaktler⸗Geſellſchaft
Kdelweiss,

Aufang 8 Ubhr. Sintritt frei,

E Cafe Wachter.
Framiskaner-Brün, %0

Fuͤſſer in allen

Grbßen. 35 Pfg.

mpfehle

guten Mittag- und Abendtisch

nach der Karte zu jeder Tageszeit,

Aſtlaffenhurger Eypork-Hier, Licikenſiginer Weiß-Bier,

Heidelberger (Brauerei Ditteney), Reine Weine,
Neues Billard.

Mainz,.
Ersffnung Aufang Mal

Mainzer Hof am Centralbahnhof,

\ neu gebaut, comfortabel eingerichtet, in beſter Geſchaͤftslage, verbunden mit Reſtauration.

Serbice und Licht nicht berechnet
Zimmer von Ml 1.— an. Wagen im Haufe.

E. Schäfer, Propriétaire.
Violinen,

Waſch
‚einige Fleine und große jehr billig zu verkaufen | zum Wafhen und Bügeln wird angenommen
Gauptftraße 224, 2. Stod,

__ SchtffacHe 6, Ginterhans.
zmungenem Cächeln hHinzu. IO werde Ihrem Diner ; {proden? Nein, e gab Tein berartiges Mittel,
freilich wenig Chre anthun Fönnen;, Aber wir wollen
wenig{tenS -zujammen ylaudern. Ich habe Ihnen
viele Grüße zu beſtellen!

Und er nahni den Arn des Barons und ſchritt
mit dem verwunderten Freunde dem Hauje zU.

An einem der nächften Bormittage faß Pant
in der Nähe vom Markſtein im Golhathal und malte
\eine Studie — einen nicht ſehr hHohen, aber eigen:
{hiümliH geformten Felsabhang, den das Gebuͤſch-
bas aus allen Rigen und Fugen emporwucherte, ſehr
malerifch erfcheinen, und der fih, wie Paul dachte-
vortrefflih als Mittelgrund zu einem größeren Bilde
benngen ließ. Sr war fleißig bei der Arbeit, die
unter den gefhicten Fingern ſchnell ihrevr Bollendung
entgegen ging, aber alle [eine Gebanfen waren doch
nicht, wie fonft, bei dem Werke. Er _fonnte ptd)t
vergeffen, was ihn Graf Manefeld an jenem Mittag
mitgeteilt,

MAmnerding3 glaubte er nicht, was ihm bder
Graf gefagt. SIe mehr und je ruhiger er darüber
nachdachte, deſto klarer erſchien eS ihm, daß der
Sraf ihn täufchen, irre führen! wahrſchenlich auch
von der weiteren BVerfolgung der gefundenen Spur
ablenfen wolle. Sin Manı, wie der Sraf, {prach
ſicherlich Fein Wort ohne Bebacht und Abficht. Paul
mwürde gezwnngen gewejen fein, iyım zu glauben, hHätte
er nicht jene Unterredung des @S_mfeu mit dem alten
Zigeuner in Hallau erlebt. Ein Graf Manefeld,
Der das Kind einer Amts[Hreibersfran rauben läßt
— unmöglih! Und wenn es wirklid o war, [o
mußten diejem Verbrechen noch ganz andere Umitände
zu Grunde Kiegen, durh weiche der Naub erſt ſeine
wahre Bedeutung erhielt. Da3Z SGeheimnis blieh
dasfelbe,. Sedenfalls fagte fih Paul, daß er die
volle, die ganze Wahrheit noch nicht wiſſe

Diefe nun zu erfahren, War der Gedanke der
ihn vom Morgen bis zum Abend jenes Tages ver-
folgte und in feine Zräume hinüberfpielte. Sab
e8 ein Mittel, in das Haus des Doktors zu gelangen,
dort Einfidht von dem Dokument zU nehmen, von

Raul fagte fih, daß er in diefem ganz eigentümlichen ;
Falle auch vor einer SGejebeSverlegung nicht zurüd- ;
{hreden miürde, Er that ja Niemand Unrecht damit, |
wenn er erfahren wollte, was doch vor allen Dingen
ihn aNein anging. Er wollte niemand etwas rauben,
nur Einblid nehmen in ein Schriftſtüch oder was
e8 jonft war, das für ihn und Hauptfächtlich für
ihn, von der größten, Bedeutung, ja, das ſpeziell
für ihn beftimmt und ihm nur durch den unerwarteten
Tod des alten Arztes auf einige Zeit vorenthalten war.

Und wenn nun Andere ahnten, daß ein ſolches
Schriftftück exiftiere und wenn dieſen Anderen daran
lag! e& lennen zu lernen, vielleicht aus feindlichen
MAbjichten gegen ihn, was dann? War 5 nicht
möglicdh, daf diefe geheimen Segner, die mit allen
VBerhHältniffen des Ortes genau bekanıt waren, DOT
ihm Ginficht davon nahmen, oder e3 gar beſeitigten?
Pauls Seifßt, in dem das Mißtrauen nun einmal
gemedt war, erging ſich in allen erdenfbaren Moöglich-
Feiten, Befürchtungen und Plänen, Sr hatte vers
jucht, die alte Frau, die Haushälterin des Dr. Engel-
mann zu {predjen. Ader Ddiefer Berfuch, der als
Einleitung 3u weiteren Schritten dienen follte, war
mißglüdt Die alte Frau Hatte ſich noch nidht von
ihrer Beftlrzung über den Zod ihres Herrn erholt;
fie Iag Franf in ihrem Stiübehen und wurde von
einer zehnjährigen Enkelin gepflegt. Auf diefem Wege
war allo dem SGeheimni8 nicht näher zu Fommen.
Und abwarten, bis das Haus einem beſtimmten
Erben zugeſprochen? Darüber konnten Jahre ver-
gehen — Zaͤhre verzehrender Ungeduld.

Nein, e& mußte irgend ein Mittel geben, In das
Haus zu gelangen und wäre e8 ein verzweifeltes
Mittel, etwasS, das man im gewöhnlichen Leben als
Einbrüch bezeidhnet. Das Betireten einer fremden
Wohnung konnte doch mur firafbar fein, wenn eS
in verbrecherifcher Abficht geſcheh Und wer Fonnte
hier an eine [oldhe Abficht glauben? Wertgegenftände
gab e8 ja ÜberhHanpt in dem Haufe nicht mehr,

bem der alte Arzt wenigſtens andeutend — ge- 1 Banl hatte erfahren, dap alles bare Seld und die



Grosse Ausstellung

des Kheiniſchen Kunſtvereins

Auſeum 3. Htock
vom 26, April bis IB. Mai.
Täglich von 11—1 und 3—5, Sonntags 11—1 und — Uhr.
Eintrittsgeld für Nichtmitglieder 50 Pfg, Sonntags 2—4 nur
20 Pfg. Aktien, Halbjahrskarten Loſe an der Laſſe

Dankſagung.
Fuͤr die innige Teilnahme an dem uns betroffenen herben Verluſte
unferes lieben, guten und unvergeßlichen Gatten und Vaters

Johann Albors, Reallehrer,
ſowie für die reichen Blumenſpenden ſprechen wir hiermit unſern herz-
lichſten Dank aus. Die tieftrauernde Gattin mit Kinder:

Eliſabetha Albers, geb. Paepke.

Rostaurant Grüner Baum,
Steingaſſe 7, nächſt der alten Nickarbrücke.

Alt renommierte Küche, hieſige, Lichtenhainer und baheriſche Biere in anerkannt
vorzuglicher Güte.

— —⏑⏑ —
Ausverſeauf.

Wegen Aufgabe der Artikel verkaufe ich mein reichhal-
tiges Lager in

Tuch und Buckskin,

englische und deutsche Fabrikate, zum Kostenpreis.

W. Birk, Gaisbergstr. 37, 2 Tr. Q

— — — —
Wirksamstes Mittel für Brust-& Hustenleidende.
Koesler's Gummi⸗Bruſtbonbons.

Bei Munde, Rachen=, Kehlkopf und Bruſt⸗ Heidelberg 1883
Katarrhen aͤrztlich empfohlen, um die Trockenheit 7
der leidenden Teile und ihre Empfindlichkeit gegen
aͤußere Einfluͤſſe moͤglichſt zu heben, den Schleim
zu loͤſen und leicht entferndar zu machen.

Zu beziehen durch die Konditoreiwaren-

Fabrit von
Kımil Roesler

in Heidelberg.
Sran Baumbufh, |DELM saye zr.1.
Leyergaffe 3, 2, Stod

empfiehlt RO _im Waiden und Bigeln, __ Sine göenöef=‘@reppe,

u verkaufen ein gebrauchtes Fafelflabier, | 3,80 Meter hoch, zu verkaufen bei
— 109. E — ——

iere, Die fich in dem SGeldjdhrank des alten ı Haar reich und glänzend quf die Schultern nieder»
— * am 4 von den f wallend xmb'bt'e melaͤncholiſchen Augen von jenem
Gerichtsbeamten nach dem Depofitum im Gericht3: | faft unbeſchreiblichen dunklen Blau, das ins Schwärz:
gebäude gefchafft ſeicn Das, was für ihn Wert ] liche Hinüber[pielt und doch die ſammetne Weichheit
hatte, follte ſich ja auch in einem geheimen Fach |beS eblen, echten Stiefmütterchen8 bewahrt Hat, die
hefinden und beftand vermutlich nicht in Geld und | Züge ein wentg Jeidend, blaß, wohl nır von der
RKoftbarfeiten, fondern nur in einfachen Worten, in Frifhen Luft fanft roſig — Ihr grauer
ſchriftlichen Aufzeichlungen. Sommeranzug war einfach, aber von vollendetem
So mwar denn Paul, einem wirklichen Dieb oder Gejhmad. . *
Einblecher gleich, in den letzten Tagen mehrmals „Meine Arbeit — wenn man dies leichte Nach-
um das Doktorhaus herumgeſchlichen als wollte er [ ahınen der Natur in einer ſo — — duft
erfpähen, wo er mwohl nötigenfaNs am Teichteften | Arbeit nennen Tann — ift beendet,“ fagte Paul artig.
Cingang finden fönne. Schwer war die Sache nicht, Sie hatte die Stubie vorfichtig von Dder Meinen
das HauZ Iag ganz im Garten Nur ein ohne | Staffelei genommen und betrachtete fie aufmerkſam
Mühe zu überfteigender Zaun trennte diefen Garten und mit fichtliche Befriedigung, .
pon der Straße und den anſtoßenden Gründſtücken „ SO din Bildhauerin und verfiehe im Ganzen
Nber gegen Abend zeigte ſich ein rieſiger Hund in | wenig von ber Malerei,“ fagte fie, „aber man wild-
Ddiejem SGarten, ob derfelbe ſchon den Doktor Engel- diebt doch zuweilen auch auf einem anderen Gebiete
mann be{dhügt Hatte oder jebt erſt zum Schuß herbei- und dann habe ih ja bemalte Leinwand gefehen,
geholt war, wußte aul nichl, der gewaltige Wolf®- |um allenfall8 urteilen zu fönnen, Sanz befonders
hund bot jedenfalls ein fehr ernftes Hindernis [eldft intereffant ift miv, dieje Studie zu {ehen, nachdem
für einen friedlichen nicht böfe gemeinten Ginbruch. [ich Ihre größeren Bilder in Berlin kennen gelernt,
Wie aber ließ fich diefes Hindernis befeitigen? die mir durch ihren klaren, Iuftigen, faſt an das
Paul dachte eben, während er malte, an diefe | Aquarell erinnernden on auffielen,. Sie find ein
Schranfen, die fich wiſchen Hın und feinem erfehnten großer Rünftler, Herr Arno und i wundere mich
Biele erhoben halten alg er hinter fich etwas wie IN baß ich Jhnen, oder auch nur Ihrem Namen
das RMaufchen eineß Kleides Hörte. Cr wandte ſich | nicht früher begegnet bin. Doch, ich hHabe Ihnen noch
um, hinter ihm ftand eine große⸗ ſchlanke Dame, die nicht 8* meinigen genannt — Bertha Sunod,“
jich ernft und vornehm verneigte, ; . Während fie das ſprach Hatte fie die Stubie
„Bitte laſſen Sieſich nicht jtören,‘ ſegeſe „Der | mit aller Umficht, die eigene Erfahrung mit fich
Bufall führte mid) hierher. Ich bin ſelhſt Künftlerin,“ bringt, in den Vallaſten gelegt Paul ordnete nun
Dennoch erhob ſich Paul jofort. Cr hatte diefes |diefen volljtändig und verſchloß ihn. Die Dame,
Seficht, dieje. Seftalt Hon in Berlin gefehen, aber Teicht auf ihren Stockſchirm geneigt, fah ihın mit zer-
wo? Ah, in diejem Augenblick fiel ihm die ?Jtlttextltlxg ſtreuter Miene zu Augenſchelnlich war fie von einem
der Gräfin Rofa ein, daß Fräulein Gunod in Golden- | Gedanken, der ſie lebhaft befchäftigte, in Anſpruch
burg angefommen fei. So ernft mit jeinen eigenen |genommen. Dann atmete fie tief auf — e8 MNang
Angelegenheiten befhäftigt, hatte er niht mehr an [fajt wie ein Seufzer und Jagte:
dich Dame gedacht, die ihm auch bis dahin nicbt| — „Die Herren Maler hHaben e8 doch Teicht; fie
mehr begegnet war, * _ Yfinden auf jedem Schritt und Tritt Gelegenheit, 3zU
Eie war unbeftritten fehr {hön — das Geſicht liernen und zu üben und das Material, eine Bleifeder
von eigentümlichem, etwas fremdartigem Ausdruch |oder etwas Kohle oder auch Farbe, il ia leicht bei
die friſchen Lippen elwas voll, das dunkelbraune lder Hand. (Fortjegung folgt.)

000

— — ——


zu verfaufen, DMittelbads
 
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