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Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann: Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann — 1885

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Nr. 61 - Nr. 70 (13. März - 24. März)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42544#0199

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lrſcheiut täglih, Sonntags£ ausge»

tommen. Preis wionatlich 20 Pfg.,

kit dem Illuſtrierten Unterhaltungs-

latt 32 Pfg. — Wirh in der ganzen

Btabt verteilt und an den Straßen-
eclen engeſchlagen.


Alle Zuſendungen werden frante
erbeten.

Für die Aufnahrie von Anzeigen

an beſtimuit vorgeſchriebenen Tagen,

wird teine Verantwortlichlelt uber-
KOMMEN.

e Ar. d

Wir, 68.
Mufenms-Bibliothek,

‚ Montag, den 23. d. M. von 2—4 Uhr
ſt die Bibliothek wieder geöffnet.
Der Sekretär.

Bekanntmachung.

Die heute in öffentlicher Ver-
loſung gezogenen 5°%oigen Schuldver-
|Oreibungen der ifrael. Gemeinde
Heidelberg
Litra B Nr. 33 und Nr. 109,

je 500 Mark

werden hiermit zur Heimzahlung auf
den 1. Juli d. J. gekündigt, an wel:
Hem Tage deren Verzinſung aufhört.
Die Zahlung erfolgt vom 1. Juli d. 3.
ab bei dem Rechner der ifrael. Ge-
meinde Heidelberg gegen Rückgahe der
auSgelosten Schuldverſchreibung, ſamt-
Uicher noch nicht verfallener Coupons,
ſowie des Talons.

Heidelberg, 20. Närz 1885.

Der Synagogenrat:

Sigud. Aeltet.
Holz Verſteigerung.

Aus dem Heidelberger Stadtwalde werden auı
Montag/ den 23, Narz D, Ya
vormittagS 9 Uhr
Tolgende Golziortimente im hieſigen Rathauſe los-

Weije öffentlich verfieigert :
Aus Ybtieilung S „Stodbrunnenhang‘‘ ;
147 Stüc eichene Nubholzllöße,

7 Fichtenſtangen-

19 Sler duchenes Scheitholz

12 Eichenes

20 w % von 1,25 m Scheitl,

4 „. gemifchte® „

71 „ eigene8 und gemifchte® Prügelholz,
3250 Stück eidhene und gemifchte Wellen.

Aus Yoteilung 18 „Roßbrunnenhang‘ :
Leichener Nußholzklog,
22 Ster buchene8, eichene3 und gemiſchtes

Scheitholz
878 buchenes Brügelholz,
„101 „ gemijchtes N
9850 Stüc buchene Wellen/
875 „ gemifchte ,
YiußS Nbiellung 33 „Alingenteih‘ :

1 eichene Nukholzitange,
9 afaztem Nutzholiſtangen.
25 faftantene B
15 Ster forlenes Brügelholz,
47 „ gemifchte® „

1536 Stüc gemijchte Wellen.

Aus den Abteilungen 7 „Kammerforft‘,
19 „Zwerrenberg‘‘, 28 SGaulfopfshang“
(Dürrholz) :

1 GSter eichenes Scheitholg,
28 forlenes Brügelholz,
35 w gemijchte® ,
962 Stück gemijcdte Wellen.
Heidelberg, den 9, Märg 1885,
Dasz Bürgermeifteramt:
Vd.B.
Trübner.



Löſch.

Pfaͤnder Verſteigerung.
Mittwoch, 25. März L J./
nachniittags 2 Ubhr,
perden im ſtaͤdtiſchen Leihhaus dahier die
8 dahin weder auoͤgelosten noch erneuerten
Bjänder vom Monat Juni 1884, von
Mr, 12,922 bi8 Nr. 14,032, öffentlich gegen

Barzahlung verſteigeri.

Yın Berftetgerungstage bleibt die Anſtalt
vormittags geſchloffen.

Heidelberg, den 15. März 1885,



Schifwirt’s Bierkeller.

Sonntag friſch gebackene Fiſche und auß-
gezeichnetes Bier.

Eine gut erhaltene Badewanne

Wegen W gzug biligq zu verkaufen, Anlage 31.
\____________________________.__M

Das Doktorhaus.

Roman von Adolf Mügelburg,
(11, Fortjegung),

* im „Sie verzethen, Herr Doktor,” ſagte er, „wenn
| eine Frage an Sie richte. Ich habe für mich
; !£br wichtige Nachrihten von Herrn Doktor Engel-
‘gäunr zu erwarten. Iſt der Zuftand desſelben
enklich?“
Dabhei uͤberreichte er dem Arzte feine Karte
g.“b fügte hinzu, „daß er einen Teil es Sonimiers
; er in Goldenburg zuzubringen hofte
feinen Namen;

| Der Arzt nannte zur Erwiderung 8*
— und antwortete dann: „Dedentlich ?
Sebenfalls, Aller Wahriheinligkit na wird Der
; Alte Serr von feinem Lager nie wieder auffichen,
| wie lange c8 dauert, wer kaun e3 wiſſen?
le Rräfte find feit geftern fehr geſchwunden aber

; Toßdem feckt in fo alten Leuten zuweilen eine un-
; Stmeine Zähigkeit, welde den Kampf zwijen Seben
— Anb Tod über alles Vermuten hinauS verlängert,
| 50 gönne ihı die Ruhe, Gr hat fid biel gemüht,
! 8* Anfirengungen erduldet. Und Hoffnung aut
| hffi“mcrbm iit micht mehr. Das Frühiahr it für
M e Zuftände immer ungünftig. Offenbar ha
' &E gejirige Gemwitterluft den Zuſtand des alten
' verfchlimmert, Aber Nachmittags fühlte er
u]d)‚ wie er mir fagte, ſtels wohlet! Da werden Sie
* iprechen Können, verfäumen Sie die Stunde
O, I oglaube, viel Zeit Ht nicht zu verlieren.“

na Baul dankte dem Arzt und {lg bden Weg
%"?5 dem Schloßbark ein. Sr wußte dabei einen
Ja:IL der Stabt Durejhreiten, Die er freundltch und
Uber fand. Gine Abteilung SJäger ſtand dort unD
— feine den jmucken Geftalten
* Soldaten, Den Lauf der Golda verfolgend,
Angte er an ein eijerneß Gitter, das den Schloß-

1 Umgab. Das Thor war nur angelehnt, nicht





Samstag, den 21. März

Fest-Programm

zur Feier des

Geburtsfeſtes Seiner Majeſtüt des Kaiſers Wilſieſm.

I. Yın Vorabend: Samstag, den 2i. Märʒ:
127 UOr: Boͤllerſchießen.
7 Udr: Zapfenſtreich.
129 Nhr: Feftbanket des Militär-Vereins in der Ammann ſchen Konzerthalle mit
freiem Zutritt für jedermann.
II Yın Fefttage: Sonntag, den 22. Mära:
Morgens 7 Uhr: Glodengeläute, Beflaggen der offenklichen und Privatgebäude,
Morgenz 9 Uhr: Feſtgottesdienſt in der St Peterskirche, der Jeſuitenkirche, der
Heiliggeiſtchorkirche und der Synagoge.
Nachmiitags? Uhr: Feſtmahl im „Prinz Carl”.
Indem wir dieſes Programm hiermit zur allgemeinen Kenntnis bringen laden
wir die hieſigen Cinwohner zu recht zahlreicher Beteiligung an dem Feſte ergebenſt ein.
Keidelberg, den 13. Mäxz 1885. -
Der Großh. Stadtdirektor: Der Oberbürgermeiſter:

v. Scherer. Dr. Wilckens.

Einladung.

Zur Ceier des Geburksfeſtes Sr. Majeſtük des Deutfchen Kaiſers

findet Zountas/ den d M, nachinittags ® Uhr

iun Hotel Yrinz Karl ein

M Festmahl 2

ſtatt, wozu die hiefigen Be ndlichſt eingeladen

wohner zur zahlreichen Zeilnahme
und gebeten werden, ſich im Bureau obigen Hotels einzuſchreiben

Eigarren- Ausverkauf.

In Folge ausgebrochenen Konfurfes ſoll das Eigarren Lager der Firma

H. Schaefer, Hauptstrasse 58,
gegenüber dem Friedrichsbau zu

ESelbſttoſtenpreiſen Z

au8verfauft werden.

Die Cigarten find aus den leiſtungsfähigſten Fabriken Süd-
und Noͤrddeutſchlands und bietet ſich daher jedem Raucher Gelegenheit,
ſich um billigen Preis mit vorzüglichen Qualitäts Cigarren zu verſehen.

Heidelberg, den 4. Mtärz 1885.

Der Konkursverwalter:

Wolph haberſtroh.

4

26. d. Mis,

OO0

Als beſonders preiswert empfehle

grosse Partion

O Bettꝛecen ä 180, 2, 2%, 3 bis 6 Mk.
xiſchdecken, ü 2.—, 2'., 3 bis 10 M. |
©) Qvmmodededfen, I 1.20, 1.50, 2 bis 3'. Mi. @
} Schoner, à 20, 25, 30, 40 Pfg. bis 1 IME. O
LBettvorlagen, à 60 Pfg. 1, 2,3, 4 bi5 8 ME «

(©) Bodenteppiche, à 6, 8, 10, 12 bis 20 W.

(@) Handlücher, Tischlücher, Servielten,
Kölfd, Bettbardend, Matratzendrel.
J. Behrens. ©
©O©O08

5 An Une,melde an den Folgen vonIugends
Line BarlE. ten, neruöfer Swäde Entträftigung,
Berlußt der Manneskraft zc, leiden, fende ich Foflenfrei ein
Mecept, b. fie Kısrirk, Diefes &rofic eilmittel wurde v.einem
Mijfftonair in Südamerika entdedt. ScHikt ein adreff.Couvert
au Bov. Fofeph . Inman,StotionD, em Eitn,U.8.A,

Zu vertaufen
eine ncue Zieh-Harmonika, neueſtes Patent,
jowie 40 Slafhen Pfefferminzg ber Slajche
40 Yfa. mit Gla8, Näheres8 in der Srped. d. Bl.
ganz einjam, Cr glid) in fjeinen unteren Bartien mußte ſich an die erften Lage jeine
am Ufer der Golda einem ſeht ſauber gehaltenen | ein andereS Seheimnig Inüpfen, als de Raub
MWaldrevier. Die Kınftliq angelegenen Abteilungen durch den Grafen und Zigeuner, Wenn er doch nur
mit Bozquetz und Blumenheeten befanden ſich | gewnßt Hätte, mie e3 bamit ſtand. Wie lange war
mehr oben nach dem Schloſſe zu. verrliche alte SEdel-| e3 noch bis zum Nachmittag, 7 *
tannen wechfelten mit noch älteren, noch {Hattigeren Paul riß fih endlich von den ſtillen/ für ihn
Buchen und Linden; au einige Eichen erhoben | 10 bedeutungsvollen Blägcdhen 103. Zwar jehnte er
fih au8 den friſchen grünen Rajenplägen, Un | 1 nicht nach ngni_cben‚menigftenßnicbtnud)iorcben,
einzelnen Stellen waren Bänke ercichtet, Alles| die ihm gleichgültig waren ; aber er jah ein, da
atmete Kühle und Sinjamkeit, | e8 trogdem für ihn heſſer jet, wenn er Geſellſchaft
Mlöblich ftußte Banl, Zw Schatten eines | au juche, Mochte er ſein Hirn bis zum Berfpringen
mächtigen Banne8, auf forgfältig gehaltenem Kie3- | anftrengen, er fonnte ja au8 eigener Kraft das RNätfjel
grunde erblicte er eine Steinbank, auf deren Nück-
Tehne fich ein Arenz erhob. Dies war der Ort, den
man ihm befchrieben, Sine Minute ftand er ſtill,
um diẽ Bewegung feines HerzenZ ſich beruhigen zu
Iajfen. Dann ging er auf die Bank zU. _ -
Sa, dies mußte der Plat ſeln. Jede Sinzelheit
{timmte, Alles war noch [o, wie e& geſchildert worden
und wie er e8 Rodolfäberg berichtet, DaS Kreuz
trug die Injehrift: „Zur Erinnerung an Frauztete
die hier auf
ihrem Sieblingaplage im verrn entſchlafen iſt.
4, Sult 1793,"
Sn tiefe Gebankfen verfunken, ſaß er auf der
Sr malte fich auS, daß hier anf Ddiejem
alatten Kieſe ein MWögelchen geftanden, In welchem
ſich ein Kind befand, er jah einen Mann heran-
chleichen und das Stind entkleiden, an ſich nehmen,
(r beburfte leiner Bhantafie, ſich den Räuber audzu-
malen, denn er kanute ihn j0, Aber wer maren die
anderen Geſtalten/ die zU diejent Kinde gehörten ?
IBer war bie Mukiter, die den Raub entdeckte?
in gar jeltjames Wort hHatte ihm der alte
franfe Arzt gefagt. Die wirklicdhen Sltern, Wa
pedeutete Dieje feltjamne Wort ? Konnte ein Menich
au unwirklihe Eitern hHaben ? Was hatte der alte
Manıt damit andenten wollen! aul grübelte hin

nicht Iöfen. Gr quälte ſich unnikg, erging ſi
in Dhaltlojen Tränmereien, Und das war eines
ManneS unwuͤrdig.

Langjanı verfolgte er einen der breiteſten Wege
des Barkes und gelangte auf diefert zum Schloß.
in Diener wies ihn zurecht zum AusSgang und eS
war ungefähr Mittagazeit,. alS Paul wieder in der
„Wilden Taube anlangte, .

Der redfelige Wirtk nahın Hır fogleih in Cnt-
pfang und fagte ihm daß in einer haͤlbeu Stunde
geipetft werde Fremde feien zwar außer dem Herrn
„RBrofeljor“ noch nicht anvejend, aber 8 ſpeiſten
immer ‚einige Herren vom Schloß und von den
Sägern oben in der „Wilden Taube,“ die berühmt
wegen ihrer Küche ſei .

MNuch der Kammerherr von Standinger werde
heute bei Tiſch fein, genug, der Herr Profeſſor
werde eine ganz angenehme Geſellſchaft finden,

Baul verbat ſich den Titel ganz ernitlich ımd
Hätte in feiner jebigen Stimmung am Kebften allein
geipei{t,. Aber er ſagte fich auch daß ihn einiger
Zwang gut thun und feinen Gedanken eine andere
Richtung geben werde

„Bilegt Herr v. Rodolfsberg auch zuweilen hier
vorzuſprechen? fragte er.

Herr Riedel Sffnete die Augen ein wenig weiter







Dienstag, den 24. März, abends 8 Uhr

MFamilien-Abend *

im grossen Saale

mit Auffuhrungen und Vortraͤgen der Gejangs=Abteilung, wozu unſere ordentlichen
Mitglieder mit Familien, ſowie unſere außexordentlichen Mitglieder eingeladen werden.
Der Eintriti iſt nur Mitgliedern geſtattet

Der Verwaltungsrat.

Grosse Fahrnis-Versteigerung.

Herr Dr. Schlodtfeldt lasst wegen Domicil - Veränderung Haspelgasse
Nr. 12, 2. Stock am

fihflmolfi‚ len 25. Mürz ct. und nötigenfalls Donnerstag,
lin 26. März, /
jeweils movgens 9 Uhr und nadımittags 2 Uhr beginnend

sein kompletes, höchst elegantes Mobiliar, bestehend in:
1) Entree-Einrichtung:
1 Trumeau nebst Tisch als Untersatz, 1 Barometer in Mahagoniholz, 1 Kleider-
Stock, eine Uhr und eine Gasampel etc.

2) Salon-Einrichtung:
1 Sofa nebst 6 Stühlen, 2 Damen- und 2 Herren-Fauteuils in Jacaranda-Holz mit
gepresstem Seideplüsch (rot) überzogen, 1 Sofatisch, 1 Büffet, 1 prachtvolles
Pianino in Palisanderholz mit reicher Bildhauerarbeit, 1 Spieltisch, 1 ächt verg.
Trumeau mit Sockel und Marmorplatte, 1 Notenständer, 1 bronc. Gas-Lüstre ete.

‚ 8) Wohnzimmer-Einrichtung:
1 Sofa, 6 Stühle und 1 gr. Lehnstuhl, schwarz imitiert, mit Fantasiestoff bezogen,
1 Silberschränkchen, 1 Speisetisch mit 4 Platten, 1 Trumeau mit Schrank als
Untersatz ete.

4) Schlafzimmer-Einrichtung:
9 Bettstellen mit Rost und. Rosshaar-Matratzen, 2 Waschtische mit Aufsatz und
Marmorplatten, 1 Spiegelschrank, 2 Nachttische mit Marmorplatten, 1 Fanchon
mit Spiegelaufsatz und Girandolen, alles eichen lackiert, ferner 1 Chaiselongue
und 1 Damensessel mit rotem Bezug, zweifach rote Gardinen und 1 roter Bett-
himmel, Rohrstühle ete.
5) 2 Kinderzimmer-Einrichtungen:
9 Bettstellen mit Rost und Matratzen, 2 Waschtische mit Aufsatz, 2 Nachttische,
1 kleiner Schrank, 6 Stühle (alles nussbaum lackiert), ferner 1 Kleiderschrank,
eine grosse Kommode mit 6 Schiebern (eichen lackiert), sodann 2 Kommode mit
je 3 Schiebern und 1 Toilettspiegel in Mahagoni, Vorhänge, 1 Tisch ete.

6) Eine Bureau-Einrichtung:
1 grosses, schönes Mahagoni-Schreibpult mit Schränken und Aufsatz, 1 Schreib-
sessel, 1 geschnitzter Cigarrenschrank, 1 Pfeifentisch mit 3 Schiebern, 1 Gas-
Lüstre ete.

7) Küchen-Einrichtung:
1 Schrank mit Marmorplatte, 1 Anricht, 1 Tisch, 1 Wasserzuber, 1 Fliegenschrank,
1 Gas-Arm, Stühle, Kochtöpfe von Metall und von Steingut, Glas und Porzellan
und sonstiges Küchengeräte.

8) Dienstboten-Zimmer-Einrichtung:

2 Bettstellen mit Rost und Matratzen, 1 Spiegel, 1 Kleiderschrank, 2 Waschtische
mit Geschirr, Stühle etc. und sonstiges Hausgeräte, ferner eine Singer-Nähmaschine
für Fussbetrieb mit Verschlusskasten, sodann 1 Turnreck nebst Zugehör

durch den Unterzeichneten gegen Barzahlung versteigern.

Die Gegenstände können nur am 24. März, nachmittags von 2—5 Uhr, be-
send sein, um Auskunft

zu erteilen und Kauf-Ordres entgegenzunehmen.

Gg. Kaysser, Taxator,

Burgweg 5.

Salvator-Bier

von &. Pschorr in München im

Weissen Bock.

Versand in Flaschen und Gebinden.

— und Keparieren von Gas:, Wafjer- und Dampfleitungen,
Bade-Einridtungen, KMojettS, PiNoirs, Abwaſſerleitungen. ſowie in
allen vorfommenden Flafdhner-Arbeiten 4* billiger Berechnung

ungsvo
Georg Brell, Flaſchnexr/ Gas- und Waſſer⸗Juſtallateur,
Sandgafje_3.

„Ssch weiß e8, er ijt in Derlin, wird aber bald RBaul Tachte. Er wußt

e Ihon, was c& damit für
eine Bewandtniz Hatte, Rodolfäberg war hielleicht
mehr Ariftokrat, al? alle die Herren vom Schloß.
Nur ein Gofmanır war er Nicht und auch Kein
Schmaroker und Müßiggänger, Uebrigens lenkte
Herr Riedel jogleich von den Segenftande ab und
erfundigte ſich nach dem Geſundheitszuſtande des
Doktor Engelmann. Sin Kellner, welcher weldete,
daß ferbiert Jei, unterbrad) da Sejprädh, —
Baul fand bei Iijhe die Nachbarn,® die iın
der Wirk hezeichnet: mehrere Offiziere, fotwie einige
jüngere Beamte auZ der Stabt. Dos Eſſen war
gut, der Wein vorzüglidh. Man fühlte in dieſer
Beziehung die Nähe und den Sinfiuß einer HNeinen
Refidenz. An dem Ceſpraͤch beteiligte ſich Baul nicht,
da ihın Feine Gelegenheit geboten wurde, in daz{elbe
einzugreifen. Der Kammerherr v. Staudinger, etwas
erregt, aber durchaus noch Herr ſeiner {elbjt, führte
das große Wort und ſprach biel vom Fürften, den
er zuweilen fjogar wit feinem Bornamen nanute.
Staͤudinger mußte ungefähr 10 alt fein, wie Paul;
jeine Züge waren nicht unſchon aber ſtart markiert
und faͤſt grob. Sin mächtiger blonder Schuurr-
und Baͤckenbart nach englijhem Schnitt gab ihn
etima3 modern MartialiicdheS, zugleidh aber auch, da
man Diefen Schnitt jehr häufig findet, etwaz all-
täglide® und gemwöhnlihes, Paul war ſich darüber
Ear, daß dieſer Mann vielleicht große Körperlidhe
Kraͤfte und ein gut Teil Routine, jedenfalls aber Feine
feinere, tiefere Yildung des Geiftes und Herzenz befibe.
Er erhob ſich ſchon/ al der Nachtijch aufgetragen
wurde und empfahl ſich mit einer Verbeugung, die von
allen Seiten artig erwidert wurde, Sr ging auf fein
HZimmer, unı dasfjelbe für einen Längeren Aufenthalt
wohnlich zu machen. €3 war Halb 3 Uhr; um drei
Uhr erwartete ihn Dr. Engelmann,
Da klopfte es und auf das verein! ſteckte
Herr Riedel ſeinen Kopf ins Zimmer,
Entſchuldigen Sie,” jagte er, „da Sie ſich für
den alten Herrn Doktor intereſſiert Haben, ſo wollte
ich Ihnen mur mitteilen, da er heute Mittag zwiſchen

zürüdfehren,“ ſagte Paul.
„Der Herr beehrt mich ganz felten,“ fuhr der
Wirt foͤrt. „Sr iſt ein eigener, wie Joll ich fagen,
etiva Hypochonderijher Herr. Er ſoll fehr flelßig
und ein guter Wirt fein, Daz muß man ihn laſſen-
jeine Eiſenwerte hat er in wenigen Jahren ſo ver-
beffert, daß jie jebt für die einträglichſten hier in

hierher, denn die „Wilde Taube“ ift nun einmal
Dder einzige Ort auf viele Meilen im Umkreije, wo
die Arijtokratie verkehrt, ſie ift, wie ſoll ich Jagen,

das BPlägchen,“

Und er führte Paul ungefähr zwanzig Schritte
weit in den Garten hinein unter einen Baum, von
dem man eine mahrhaft überraſchend ſchöne Aus
ficht auf das Schloß, den Part zur Linken und
das Stähchen zur Rechten hatte.

Sa, hier 1äßt eS ſich fiken und — Irinken,”
rief der Wirt mit Selbftgefühl. „Hier, hoffe ich,
werden Ste nodh recht angenehme Stunden berleben
Und nun nanute er eine Menge Maler, die
ſchon bet ihın gemwohnt hatten und unter denen
{ich iu der That einige Jehr bekannte Namen befanden
„Wie weit iſt die Befigung des Herrun vON
Rodolfabergentfernt?“ fragtebann Paulk. „ Hätte
wohl Luft, einen Spaziergang dorthin 3 —
„D, niot mehr alg eine feine halhe Stunde,
antwortete Herr Riedel. „Sie gehen die Shauffee
entlang das Thal Hinauf, daun fommen Sie durch
ein feine8 Dörfchen und unmittelbar dahinter
ſchen Sie ſchon die Schornfteine deS — Da,
e8 ift ein eigener Mannu, der Herr v. Nodolfäberg,
Mit dem Schloffe,“ dabei Iniff er die Augen ein
wenig zujammen und glaudte jehr Liftig ausgzujehen,
„mit dem Schloffe fteht er niht jehr gut, aud nidt
mit den älteren Offizieren, Gr gilt für einen [chr
aparten Mann, für einen Liberalen, ja, wie ſoll
ich fagen, Demokraten,”

Daz legte Wort ſtieß GHerr Riedel geheimniß-

BeiDloffen. MBaul trat ein,
— or ir diefe Morgenftunde mochten wohl wenig
— Soldenburger den Lark bejuchen, Panl fand ihn

.. MNber wie {ollte er die Löfung diefes Rätfels [ und z0g die Brauen etwas hbher, als er dieſen
44 Hatte er 4 gehabt, fülr deren Kind | Namen Hörte, ; *
er galt, obne es wirklich u jein? Die Worte ließen „AH, Tennen Sie den Herrn? fragteer, „Cr

annn eine andere Deutung 3U. Muf jeden Fall{ik jegt uicht hier,

voll hHeraus, als ob es beſonders mhaltoſchwer ſel. Üzwoͤlf und ein Uhr geftorben ift,“ (SFort]. folgt.)
 
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