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Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann: Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann — 1885

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Nr. 231 - Nr. 240 (3. Oktober - 14. Oktober)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42544#0677

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erner Anzeiger

éButf)hrncfetei und Expedition: Krämergaſſe Nr. 1,
Donnerstag, den 8. Oktober

tithürger!

Bald werdet Ihr an die Wahlurne treten für die Landtagswahl. Diesnial handelt es ſich vornehmlich darum, die Ergebniſſe freiſinniger Geſetzgebung der
letzten Jahrzehute gegen den Anſturm der vereinigten Gegner zu verteidigen und damit die Grundlage weiteren befonnenen Fortſchritts zu befeſtigen.

Juͤsbeſondere die ultramontane Partei iſt ſeit Sommer vorigen Jahres von neuem zu leidenſchaftlichem Angriff gegen die bewährten Einrichtungen unſeres
Landes vorgegangen und ſtört damit den zunehmenden Frieden zwiſchen den Bürgern verſchiedener Confeſſionen, der ihr frellich nicht paßt und deßhalb von ihr Ver-
ſumpfung des Kulturkampfes genannt wird.

; Diele Partet glaubt neben ihren engeren SGefinnungsgenojjen auch auf Unterfiüßung aus ihr jonft fremden Handwerkerkreijen rechnen zu dürfen, als deren ganz
beſonderen Bejhüßer fie ſich ßinflefl% Nun Centrumspartei des Reichstags hat die Wiedereinführung von bevorrechteten Zwangsinnungen, fruͤher Zünfte
worlet, jedoch nicht zu beſchließen gewagt. — *

— * 8** 8 * — * aufricht;gen Jutereſſe für das Handwerk hinter keiner anderen zurückzuſtehen, aber gerade darum kann ſie ſich
nicht entſchließen, fur ein Verlangen einzutreten, an deſſen Verwirklichung durch Reichogeſetz unter den dermaligen umtaͤnden kein heſonnener Mann glaubt, alſo ein Trugbild.

Um ſo mehr aber erlennen wir und mit uns viele Andere auch außerhalb unſerer politiſchen Partei, daß es dem Badiſchen Gewexbſtande — abgeſehen von den
im Handelsregiſter eingetragenen Perſonen — zur Zeit noch an jedem geſetzlich anerkannten Organe fehlt, um uber irgend einen Gegenſtand ſeine Stimme erheben zu fönnen,
aljo von einem Vexlangen, einer Meinung des StandesS Überhaupt woch nigt geredet werden kann., Au8 diejem Örunde find unfjere Varteigenoſſen fowohl im Reichs-
tag 1884 als auch in engeren Kreiſen vor Allem für die Organijation des Standes in Gewerbekammern als unerlaͤßliche Grundlage und Vorbedingung
jür alle weiteren Beſtrebungen eingetreten und werden dieſe Wege auch fernexhin verfolgen.

In dem Aufruf der Katholijchen VBolkspartei Badens ift offenhar der wichtoſte Teil das Verlangen nach Aufhebung der gemiſchten Schulen Das ift recht
ein Stoß in’8 Herz der Geidelberger. Wir find ſeinex Zeit dem heutigen Geſetz Aber die Schule jogar vorausgeeilt, indem die Vereinigung der Jugend aller Confeſftonen
in den Volksſchulen beſchloſſen wurde, ſobald fie zuläjffig, wenn auch noch nicht geboten wax. Wir thaten dies in der Ueberzeugung, daß das Chriſtentum eine ſolche
Vereinigung nicht allein verirage, ſondern im Interejje des Konfejfionellen Friedens ſogar erfordexe.

Es iſt ferner eine unwiderſprochene Thatſache, daß Bürger aller Confeſfionen mit dieſer Einrichtung zufrieden ſind und nun wird verlangt, daß nicht nur die
Volksſchule, nein, alle Schulen konfeffionell getzennt werden. Wir jollen uns kuͤnftig konfeffignel getrennter Gymnaften, Realſchulen, Toͤchterſchulen erfreuen.
Heidelberger! Weiſen — 8— unſere Abſtimmung zucuͤck und bleiben wir dem liberalen Banner treu, unter dem unſere Vaͤter und Groß-
väter ſeit dem Beſtehen der badiſchen Verfaſſung marſchieren. *
** wird — daß on 2* badiſchen Zuſtänden noch Vieles zu beſſern iſt; auch ſind wir weit entfernt, uns des Beſitzes eines unfehlbaren
Mittels zu ruͤhmen, mit dem die Welt gluͤcklich gemacht werden könnte. Dies uͤberlaſſen wir unſern Gegnern. An der Hand der Erfahrung wollen wir die Einrichtungen
unſeres Landes weiter entwickeln nicht aber fie umſtuͤrzen.

Ar. 235,

1885.









. Hötel Adler.


von heute an wieder gebffnet.


L Haller.

— Heuenheim,
Herbit-Ordnung.

Die Traubenleſe in den Weinbergen
bieſiger Gemarkung wird vorgenommen:
1. Freitag, den 9. d. Mis. von der
BGandſchuhsheimer Gemarkungsgrenze bis
— 3ur Philoſophenhoͤhe.
L 2. Samötag, den 10. d. Mts. von der
Philoſophenhöhe bis zur Ziegelhäͤuſer Ge-
markungsgrenze.
Das Stoßpeln von Trauben iſt bei
Strafe verboten.
Neuenheim, den 7. Oktober 1885.
Der Gemeinderat:

Ueberle.

Dankſagung.
—_ . Fürdie pielen Beſuche und zahlreiche Blumen-
ſpendunß unferer undergeklihen , lieben Mutter,
— Grokmutter und Schwiegermutter

IJoſephina Wohlleber
ſagen wir unfern tiefgefühlten Bent aug,

— Die trauernden Hinterbliebenen.

_ __ Geidelberg, den 8. Oktober 1885,

Rapp.

Kuter Odyfen.

Neuer

Wachenheimer.
Goldener Hirsch

Restauration zu jeder Tageszeit.
Münchener Pschorrbräu,
Berliner Weissbier,

Pale Ale,

Double Stout Porter,
reine Weine:
Markgräfler, Pfälzer und Rheingauer

empfiehlt — —
2 ſüßen Traubenwein
empfie

Müller
zum Deutſchen Hof.

_ ImgrossenHarmonie-Saale

* Heidelberg.
Freitag, den 9., Sonutag, den 11. und Montag,
—— — den 12, Oktober
_ Phänomenal, chemisch, magisch,
physikalische Soir6e,
— gegeben von

_ Dr. Wiljalba

— Kaffen-Oeffnung uyr. Aufang S uhr.
. Eude 10 Uhr.
Billets ſind bis abendz 6 Uhr het den Herren

Heinur, Derb auptfticraße 6 und Zul. Wett-
— in —— 161 zum Tagespreife


Glocke.
Morgen Freitag wird

geſchlachtet.
Neſtuuraut grüner haun.

Auſtern loroße Oſtender Victoria⸗Auſtern)
täglich friſche Sendung. Oderkrebſe.
Hummer, ausgewählte Speiſekarte.
Lichtenhainer, Müncheuer Kindl
und engliſche Biere, feinſte Weine.

Reſlaurallon Brand,

Lauerſtraße I6.
Süßen Wacheuheimier und ausgeaeichneten
füßen und riſſer Apfeliwein, * Liter
8 Bfg., 'a Liter 15 Pfg.

Altdeutfde Veinſtuht.


Moftgrwicht 96° nadh Dechöle.





Reſtauration

zum baheriſchen Hof.
Jeden Tag warmes Frühſtück und
guten Mittagstiſch.


L.Diſtritt:

1, Aruold Daniel/ Landwirt.
2, Beiler, Leonhard/ Maurermeiſter.


4, Sijenlohr, Friedrich Profeſſor und Stadtrat.
5, Futterrer, Xaver, Domänendverwalter,


IL, Diſtrirt:


, Czerny, Bincenz, Geh. Rat, Profeſſor.


5, Kuttruff, Heinrih, Bezirksmarchinen=Infpektor.
6, Mayer, Adam Friedrich Hauptlehrer.
7, Rohrmann, I, Friedrich, Kohlenhändler,
8, Sadlzki/ Auguft, Werkmeifter,

II. Diſtritt:


2, 0, Duſch, Theodor, Hofrat, Profeſſor.

3, Hartmann, Friedrich, Betriebs-Injpektor,

4, Reis/ Eduard/ Fabrikant,

5, Schweikart Balentin, Laudwirt.

6, Seitz/ Jakob/ Werkmeifter,

7, Neberle, Cajpar, Landwirt.

S. Bulpiuz, SGuftab, Dr., Apotheker.
IV, Ziſtritt:

1, Bauer, Lorenz, Landwirt.

2 Becker, Otto, Geh, Hofrat, Profeſſor.

3, Beutel, Carl, Rechnungsraͤt.

4, Bufch, Georg 11., Landwirt,

5, Clormann, Wilhelm, Schreiner,

6, Duffing/ Carl, Poſtdirektor.

7, Oppenheizter, Zachartas/ Profeſfor.
VZiſtrirt:

L. Alberti/ Berthold, Kaufmann,

2, uchS, Friedrich, Bezirkstierarzt,

3, Goo8, Lonis, Mehlhändler,

4, Seimbacdh, Carl. Apotheker,

5, Vögely, Carl, Bäcker,

6, Wenz, Iojef, Oberrehnungsrat,

7. Wolf, Franz, Dr., prakt, Arzt,

. VI, Siſtritt:
1, Qamberger, Andreaz, Mekger.
2, @ingel, Friedrich, Stabtrat, Prlvatmann.
3, Krall, I Deintidh, Gaſtwirt. *
4, Mat, Franz, Kunftgärtner, *
5, NielS, Johann, Dr., Stadtpfarrer.
6, Thorbecke, Auguſt, Dr., Divektor,
7, Walz, Philipp, Schloſſer. ;
8, Waſfmannsdorff/ Carl, jun. Pribatmann.

VIL Diſtritt:
1, Ammann, Conrab, Ludwig Stadtrat, Pribatm.
2, Beger, Albert, Gerbereibefitzer.
3, Dietz/ Carl, Seifenficder, Stadtrat.
4, Heinze, Rudolf, Geh Raͤt, Profeſſor.
5, Remler, Johann, Maurerineiſter.
6, Rom, Carl Wilhelm, Kaufmann,
7, Schmidt, Georg, Zimmermeifter,
8, Wißler/ CEugen, Kaufmann,

VII. Ziſtritt:
L Leller/ Sofef, Kaufmann, Stadtrat.
2, Sandfried, Wilhelm, Kaufmann,
3, Müler, Friedrih, Maurermeiſter.
4, Schmitt, Seonhard, Sparkaſſenrechner.
5, Sondheimer, Hilel, Dr., Bezirkörabbiner,
6. Süpfle, Heinrich Oberanitsrichter.
7, Yeberle, Friedrich AWbolf, Weinhändler,
8, Wildens, Carl, Dr., Oberbürgermeifter,



IX, Diſtritt:
1, Ahel/ Carl, Stadtrat, Privatmann.
2. Dilg/ Friedrich/ Weinwirt.
3, Emmerling, Fritz/ Druckereibeſttzer.
4, Hoffmeiſter/ Heinrich· Gerbereibeſttzer.
5, Krausmann, Heinrich, Altoberbürgermeifter,
6, Mohr, Seorg, Druckereibeſitzer.
7, Schellenberg, O3kar, Decan, Stadtpfarrer.
8, Trübner, Georg, Stabtrat, Privatmann,
. Ziſtritt:
1. @öbel, Franz Buchbluder.
2, Mays, Albert, Pribatmann.
3, Nebel, Georg, Dr. praet. Arzt.
L Schweinfurth, Johann, Hauptlehrer.
5, Strübe, Hermann, Kreisſchulrat.
6, Weingäriner, Lout, Schuhmacher.


XI Diſtritt:
1. Anhegger, Robert, Wagner,
2, Bauernfeind, Friedr., Büchjenmacher, Stabtrat,
3, Blatz/ Sulius, Schreiner,
4. Fehr, Martin, Dr., praet. Arzt.
5, SGreber, Zoſeph Schloffer,
6, Kefjelbach, Jalob, Goldarbeiter.
7, Ublig, Guſtab/ Dr., Ghwnaſtumsdireklor.
8, Würth, Bernhard, Sattler,
XIL Diſtrirt:
1. Arnold, IJakob, Gaftwirt zum Hirſch.
2, Blum, Wilhelm, Dr., Privatmaͤnn.
3, Cantor/ Morig, Dr., Profeſſor.
4, Frank, Loui8, Kaufmann,
virſchel/ Anton Friedrich, Kaufmann.
6, Hog, Carl, Hauptlehrer.
7, Sommer, &, ©., Stadtrat, Privatmann.
8, Spiger, Carl, Kaufmann.
XIIIL Diſtritt:
1, Bilabel, Heinrich Auguſt, Altoberburgermeiſter.
2. Ditteney, IJofeph, Privatmann,.
3, Aunell, Philtpp, Kaufmann.
4. Sehmanı, Anton Zudwig, Stadtrat, Privatui.
5, Mohr, Carl, Stadtrat, Brivatmanın.
Schwaͤrzbech Heiurid, Lederhaͤndler.
7, Spengel, Carl, SGaftwirt,
XIY. Diſtritt:
1. Eilmer, Adam, Saftwirt,
2, Frie8, Georg, Fiſcher


4, Hirjhel, Anton, Bierbrauer.
5, Mayer, Valentin, Blerbrauer.
6, Schaaff, Loui8, Gaſtwirt.
7, Spengel, Jakob, Metzger.
8, Wirth, SJohanın, Chirurg,

XY. Diſtritt:
LErnſt/ Guſtab/ Kaufmann.
2, Kerzinger, Carl, Thonwarenfabrit.
3, Rlöpper, Theodor, Stadtrat, Privatmann,
4, Krall. Georg, Weinhändler,
5, Seonharb, Cduard, RechtZanwalt,
6, Birfch, Carl, Gerbereibefiger,
7, Rell, Carl, Schmied.
8, Wachter, Philipp, Kaffee⸗Wirt. .

XYI. Diſtritt:
1, Goo8, Qudwig, Müler in Schlierbach.
2, Neuer, Ferdinand, Bäcker,
3, Rapp/ Georg, Schreiner,
4, Sagel8borff, Hrrmann, Buͤrgermeiſter.
5, Schneider, Friedrich, Landwirt in Schlierbach.
6, Scholl, Michael, Hauptlehrer in Schlierbach.
7, Weißgerber, Carl, Privatmann.
8, Wolf, Friedrich, Stadtrat ı. Berlagsbuchhändler,





Framiskaner



Schach-Figuren

zu bverkaufen, Hauptſtraße Hır, 1837, 2, Stod,

Hung
billig abzugeben, Plöckſtraße Nr. 58.
 
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