Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann: Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann — 1885

DOI Heft:
Nr. 261 - Nr. 270 (7. November - 18. November)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.42544#0783

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
at tägiig, SonntagS audge-
l Mreiß wonatlich 20 Pfg.,
ſluſtrierten Uuterhaltungs-
2 Bfg. — Wird In der ganzen
vertellt und an den Straßen-
ecken angeſchlagen.



Alle Zuſendungen werden franto
erbeten.

Fuͤr die Aufnahme von Anzeigen

an Beftinmmt vorgeſchriebenen Tagen

wird leine Verautwortlichlett uͤber-
nommen.

267

einer Artikel





Samstag, den 14. November








1885.

— Submijjion.

- Jür das Maͤnner⸗ und Frauenarmen-
das Waͤiſen⸗ und Erziehungshaus
auchen wir im Laufe des kommenden

dahe :

ea. 12 Zentner Kaffee,
— Cichorie-
— „ Würfelzaucker,
2— . Opite,
— * Elnkorn,
— „ Oaferlern,
2 15 — —
v M7 Erbſen/
„ 14 * Bohnen/
„ 15 ® Linfen,
„ 9 „ BwetfOgen,
298 Soda,
— — weiße Kernſeife-
—— „ braune Harzſeife,
® 2 Liter 7
” n ampenöl,
00 Mohnöl/

” 3 ”
Belcher Bedaͤrf im Wege der Submiſſton
vergeben werden ſoll. Die Lieferung würde
Na Bedarf in groͤßeren Qantitäten zu
"fßfgen haben.
fferken unter Beifugung von Proben
belicd! man laͤngſtens bis
Freitag, den 20. d. Mts./
vorinitta gs 12 Uhr
N unſerem Sekretarlate abzugeben.
Nuf jeder einzelnen Probe muß
e& Name des Submittenten, ſowie
Ari und Preis der Ware notiert ſein.
Heidelberg, den 6. November 1885.
Der Armenrat:
Sagels dorff.
Dürr.

— Submiijion.

Diie Lieferung des Bedarfs an Brot
und Weden fur das Männer= und
— ÖrauenarmenHauß, das Waijen= und Er-
_ Ziehungshau8 ber 1 Januar bis ult. Dezember
. &. Joll im Wege der Submiffion vergeben
werden.
Die Submiffionsbedingungen liegen in
— Unferem Sekrelariate zur Einficht auf. —
Bfferten mit der Angabe, wie viel Pfennig
— Anter dem jeweiligen Taͤgespreiſe Submittent
2 die bezeichnete Ware liefern will, beliebe
— Man laͤngſtens bis
ZFreitag, den 20. d. Mis,,
. vorinittags 12 Uhr
ei uns einzureichen
Heidelberg, den 6. November 1885.
Der Armenrat:
Sagelodorſ. Duͤrr




Suͤbmiſſion.

Die Lieferung des Fleiſchbedarfs

1. Januar bis ult. Dezember X J. ſoll im
Die Submiſſions⸗Bedingungen liegen
kretariate zur Einſicht auf.
Offerten mit der Angabe, wie viel
Pfennig unter dem jeweiligen Marktpreiſe
Submiitent das Kilo Fleiſch liefern will,
beliebe man laͤngſtens bis
Freitag, den 20, dà. Mts.,
vormittags 12 Uhr
bei uns einzureichen.
Heidelberg, den 6. November 1885.
; Der Armenrat:
Sagelsdorff.

Dürr.

Pfänder⸗Verſteigerung.
Brittwoch, 19. November I. J.,
nachmittags 2 Uhr,
werden im ftaͤdtiſchen Leihhaus dahier die
bis dahin weder ausgeloͤsten noch erneuerten
Pfaͤnder vom Monat Febr. und 1. bis 9. Nara
1885 von Ar. 30 840 bis Nr. 31,628
öffentlich gegen Varzahlung verſteigert
Am BeriteigerungsStage bleibt die Anſtalt
vormittags geſchloſſen.

Heidelberg, 12. November 1885.

Städt. ſeihhaus berwaltuug.
Fahrnis Verſteigerung

Au Montag, den 16. d. M.,
morgens 9 und mittags 2 Uhr
anfangend, werden

Srunuengaſſe Nr. 10 hier
1 Sofa, ein⸗ und zweithHürige Schränke,
1 Giäjchrank, 2 Rüchenſchraͤnte mehrere
Kommode, 1 Klaͤpptiſch 1 Wafchtijch,
verſch. Stühle, 1 Seibfiuhl, Brttung
Spiegel, Bilder, Kleidungsftuͤcle und
MWeißzeug, Kuͤchengeraͤte, ſowie

eine Bartie Spezereiwaren
oͤffentlich gegen Barzahlung verſteigert.

Heidelberg. den 12. November 1885.
Winter,
Waiſenrichter-

Mehltajten zn Uaie

necarfiraße 80,

* 5 * *
Steigerungs-Ankündigung.
Der Erbteilung wegen wird am
Nontag/ deu 16, November d. J./
vormittags 11 Nhr
auf meinem Amt3zimmer Gauptſtraße 87)
folgende, zur Verlaſſenſchaft des Haupt-
lehters Jatob Friedrich Manex von
hier gehörige Liegenſchaft ff ntlich zu Eigen-



Suppenanftalt,

Indem wir zu oͤffenklicher Kenntnis


bringen, daß unſere aus der Plockſtraße



lum verſtelgert, wobei der Zuſchlag erfolgt,
* der Schãtzungoͤpreis auch nicht geboten
wird.
Ar 59 qm. Flaͤchenraum an der Plöd-
ſtraße hier, worauf, mit Nr. 83 bezeichnet,
von Stein erbaut iſt:
Ein dreiſtockiges Wohnhaus mit Knie-
ſtock und geipölbtem Leller, Dachzimmern
und Stiegenhaus⸗Ausbau;
Taxirt zu 55,000 Mt.
Die Steigerungs⸗Bedingungen koͤnnen
inzwiſchen jeder Zeit bei mir exfragt werden.
Heidelberg, den 29 Oktober 1885.
Großh. Notar Hagenunger.

Steigerungs-Ankündigung.
In Folge richterlicher Verfügung wer-
den am
Montag/ den 30. November d. J./
nachiiittags 3 Uhr
im Nathauſe dahier, dem Wilhelm
Helwerth von Eppelheim, 3 Zt. hier
nachbeſchriebene Liegenſchaften der Gemar-
kung Heidelberg bffentlich zu Eigentum ver-
ſteigert, wobei der Zuſchlag erfolgt, wenn
der Schaͤhungspreis oder mehr gebolen wud.
1) 22 Ar 8 qm. Ackerland
und Weg in der hinteren Ofters-

heimer· Gewann. Taxiert zu 1000 Mt.
2) 38 Ar 39 qm. Acker in
der hinteren Roͤdtgewan.
Taxiert zu 1900 Mk.
3) 17 Av 37 qm. Acker allda.
} Taxiert zu _ 900 ME
Summa 3900 ME

Heidelberg, den 19. Oktober 1885,
Der Vollſtreckungs-Beamte:

Hagenunger, Notar.

hetlinet Yfannkuden,
taͤglich friſch, empfiehlt
Konditorei E. Nuß/

Hauptjtraße 27,

Neue und gebrauchte Fleifh» und Mrauts
ſtauder billig zu verkaufen, Untereftraße Nr. 31,

Das Fräulein von Birkenweiler.
Roman von A, Lütet3burg.
(16, Fortſetzung.)

Das alte Fräulein athmete tief auf. Sie war
* oh. nicht das Kind des Freiherrn zu ſehen und
— Mit ſchnellen Schritten eilte fie auf des weinende
Rind zu, welches fehr erfreut ſchien, ein menſchliches
ejen zu {ehen und das zugleich mit Weinen aufhörte.
„Wie Heißt Du, mein Kind?“ fragte Fräulein
— Caroline mit ihrer Fangvollen Stimme, indem ihre
_ Sand glättend über den Heinen Blondkopf fuhr.
„Helene,“ entgegnete das Kind ohne Befinnen
und ohne Scheu
„Helene? Du haſt aber noch einen andern
Namen. Wie heißt Du nod)?“ .
Das Kind [Hüttelte verwundert den Kopf. CS
hatte nie einen andern Namen nennen Hären.
Wie heißt Dein Bater 7“
„Bapa ift tot.“ (
* „So? Arme8 Ding? Aber Du haſt eine
— Mutter 2“
Auch Mama iſt tot.“
Fräulein Caroline fühlte, wie es ihr wehnrütig
Um’8 Herz wurde und fie die Luſt weiter zu fragen
- Derloren Hatte. Aber ſie Fonnte das kleine Ding
Weder mitnehmen, noch Hier ftehen lafjen. Ohne
‚3nmfel gab e8 Menſchen die ſich um das Kind
orgen.
„Wo wohnſt Du? Unten im Dorfe?“ forſchte
eiter.
Nein, im Schloſſe oben,“ lautete die Antwort.
Im ScHloffe?“ fragte das Fräulein verwundert.
— „»Sift Du inımer dort geweſen ?“
S Nein — nicht immer.
torbei ifß.“
„Romm, Du haͤſt den Weg verloren und ich
— wl DicH Heimbringen,“ ſagie das Fräulein Turz
— und in der Hoffnung, noch etwas Näheres

fe w

Seit Mama ge-

wollte eben einen Seitenpfab einſchlagen al8 von
jenfeit8 der Lichtung der Ruf: „Helene! Helene!!
ertönte. Sie ſah einen jungen Mann, den fie früher
einmal im Schloffe bemerkt, quer des Weges daher
fommen, Im nächften Augenblick ſtand er ihr gegen-
über und riß mit allen Zeichen des Schreckens das
Kind von ihrer Hand los
„Helene, ungezogenes Kind, wie Du mid) erſchreckt
Haft!“ rief er aus, „Ijt e8 Dir nicht Vverboten,
hierher zu gehen? Hat Tante Melanie Dir nicht
gelagt, daß Du den anderen Garten und Park
nicht verlaſfen ſollſt? Warte nur, ich fürchte Deiner
wartet eine hHerbe, verdiente ZÜchtigung.“
. So zürnte der junge Mann, aber er hob das
Kind auf feinen Arm. Vährend er noch ſchalt
ſchlang Helene ihre vollen, runden Nermohen um
jeinen Hals und drückte den krauſen Lockenkopf des
jungen Mannes an fich. Unwillkürlich lachte Arthur
faut auf und trat bdann eiligjft, ohne das alte
Fräulein eines Blickes oder Grußes zu würdigen,
raſch den Heimweg an.

Unterwegs wmaͤchte er Helene die heftigſten Vor-
würfe und ſchalt ſie wiederholt ein ungehorſames
Kind/ das die Rute verdient habe.

Siehſt Du,“ ſagte er, „wenn ich nur ein paar

ſchwarze Waldfranu mit in ihr unterirdijhes Reich
genommen und ich hätte Dich nie, nie wiedergeſehen

zu gehen?“

Helene neugierig.
Ja, das war fie. Haft Du nicht die ſchwarzen
Kleider geſehen??
Ja aber
Nun, Närrchen ?*
„Die Waldfrau

das Kind und fügte dann noch Hinzu:
Melanie ſieht viel, viel böjer aus.“
Arthur war ordentlich erſchreckt.




Getragene Herrens und Frasenfleider

merhen angelanft Sauerürake 20

mit der Taute verderben? Du darfit nicht 10
ſprechen, Helene, das ift ein großeS Unrecht gegen |
die Tante. Sie lann Dich nicht jo lieb hHaben wie
ihr eigen Rind, aber fie forgt doch nach beſten
Kräften für Did. DohH — das verſtehſt ODu nidht,
Du bift noch ein ganz Meine3, dummes Ding, wirſt
es aber mit der Zeit einjehen lernen.”

Cine Weile ſchwieg das Kind und auch der
junge Mann; er fchritt nun eiligjt vorwärts und
erft al8 fie in die Nähe des Schloſſes gelanaten,
fetzte er das Kınd auf die Erde. Es waren ſeltſame
Gedanken die ſich in ſeinem Kopfe bewegten, er
war in einem Zwiefpalt mit ſich ſelbſt und wußte
eigentlich nicht, wie er dazu fam.‘ € war gewiß,
daͤß Helene ſtark von der Freiherrin gezüchtigt werden
würbde, wenn diefelbe in Srfahrung bracte, daß
ſie nicht allein in dem anderen Parke geweſen war,
ſondern Arthur fie fogar an der Hand des alten
verhaßten FräuleinS gefunden hHatte. Zweifellos aber
hHandelte das Kind nicht jowohl aus Ungehorfam
al8 vielmehr aus Unwifjenheit, wie ja aud) die Blumen
in ihrem Koͤrbchen den Beweis lHieferten, daß fie fich
bein Pflücken derſelben verirrt und es dünkte ihn
eine große Hürte, das Kind dafür zu beſtrafen! Die
Freiherrin winde indeß anderer Meinung fein,

Arthur fühlte ſich verftimmt und unzufrieden
mit ſich felbſt, aber er ſah keinen anderen Ausweg,
e8 war ihm ein unerträglicher Gedanke, daß Helene
gezuͤchtigt werden Jollte, er hatte noch vor wenigen
Tagen in grenzenlofer Empsrung die toten Striemen
auf dem nackten Arm des Kindes gefehen und Hatte
des Abends nicht darüber einſchlafen können. Warum
die Tante nur Margot nicht in derſelben Weiſe
befirafte, verdiente doch diefe wahrlich oftmals eine
Züchtigung.

Da war der Schloßhof. Arthur hielt Helene
zuruͤck und ſeine Schritte wurden langſamer.

„Helene — i glaube — das hHeißt, wenn Du
mir verfprechen willft, nicht wieder nach jener Seite
des Parkes zu gehen — e8 wäre beffer, wir fagten











1. Konzert für Klavier und Orchester in E-moll Chopin.
vorgetragen von Fräulein Friedenthal.
‚ 9, Lieder, gesungen von Herrn Meyer-Helmund:
. a) Wohin ,
b) Die Stadt S Schubert.
c) Hidalgo ö : - . ; . . Schumann.
3. Solostücke tür Klavier, vorg. von Frl. Friedenthal:
a) Praeludium und Fuge, op. 53 . . .. Rubinstein,
b) Scherzo, op.16 O . Mendelssohn.

c) Campanella
4. Lieder, gesungen von

a) Du fragst mich täglich

b) Altdeutsche Liebesreime


(Zum ersten Male.)


»

Paganini-Liszt.

ged. u. comp. von Meyer Helmund.

Schumann,






hart befirafen, wenn ſie davon Hört.”

„Nber fie wird fragen, Arthur,“ warf die Kleine

beſorgt ein. }
Freili
Pauſe ein.

„Arthur, ich fürchte mich ſehr vor Schläge,“
ſagte Helene mit weinerlicher Stimme

Ich mich noch mehr, wenn Tante Melanie
die Rute zur Hand nimmt, um Dich zu züchtigen,“
wollte er ſagen, aber er ſchwieg SEr nahm fie nun
abermals auf feine Arme und fuhr liebkoſend mit
der Hand über ihre roſigen Wangen.

Helenchen, Du weißt, man darf nicht lügen,“
ſagte er.

Ich will auch nicht lügen,“ flüſterte fie, indem
die ThHränen in Vorerwaͤrtung der Strafe ſchon über
ihre Wangen rollten.

„a — nein — ja — ich glaube, es giebt
Ausnahmsfälle,“ ftammelte er in einiger Verlegen-
heit, „IOH meine, in dieſem Falle würde es nicht
ſchaden - wenn Du fagteft, Du feieft unten auf der
Wieſe geweſen.“

„Darf ich das?“

Sie waren nun ſchon beim Schloßthore an-
gelangt.

„a heute mußt Du das ſagen. Ich werde
Dir gelegentlih fagen, warnm. Aljo, Du ſagſt
nicht daß Du im anderen Park geweſen bift, erzählſt
auch nichts von der Waldfrau, Nun, was wirft
Du jagen, wenn Tante Melanie Dich frägt?

Ich war auf der Wiefe,“ entgegnete das Kind.

„Sa, Du warft auf der Wieſe, um Blumen
zu pflücden.“ ;

Aber um Himmelswillen, Arthur, feße das
Maͤdchen hin !” erfholl die Stimme der Schloßherrin
au8 einem der oberen Fenfter, „Wie magſt Du Didh
mit dem großen Kinde [Oleppen 2“

Der junge Mann Helene auf die Erde
gleiten, um fie dann felbft der zuͤrnenden Nichterin
zuzuführen und die Berteidigung derfelben zu Über-

ch wird fie das,“ Wieder trat eine

Tante Melanie nichts davon, daß Du bei der Wald-

nehmen, Nur mit Mühe gelang e8 ihm, fie, die

sowie im Abonnement.

zitternd feine Hand umflamımert Hielt, vor Strafe

zu ſchützen .

Tiefbefimmert hatte inzwilchen das alte Fräulein
den Heimweg angetreten. Die Welt dünkte ihr
nicht mebr {o ſchön ais vor wenigen Augenbliden,
wo fie oben {tand und ihre Blide über das herrliche
Thal gleiten Kieß. War eS, weil die Sonne hinter
den Höhen verſchwunden und leichte Dunftwolken
die fuͤfcharuͤne Farbe der Wiefen in monotones Grau
Hüllten, oder was ſonſt bewegte dies tapfere, mutige
Herz ſo traurig?

Nein, nicht die leichten Wolten verhüllten ihr
die Schönheit der Welt. Arthur Wildek, der für
Tante Caroline doch ein Freund war, Hatte mit
ranher Hand, vielleicht ohne daß er e& wußte, und
wollte, an ihrer Bergangenheit gerüttelt.

Cr wußte wenig oder gar nichtS von dem
alten Fräulein. Tante Melanie hatte m nur
einmal fehr ſchlimme Dinge von ihr erzählt und
e8 war ihm nieeingefallen, daß hier die [Händlichfte
Verleumbung ihre Hand im Spiele haben Fönne.

Warum fonft auch lebte das aite Fräulein ſo
zurücgezogen von aller Welt in jener Halbzerfallenen
Kaufe, wenn fie nicht den Anblick ihrer Mitmenſchen
fürchtete? Sie war die einzige Schweſter des ver-
{torbenen Freiherrn von Birkenweiler und mußte
reich fein. Noch vor mehreren Jahren Hatte fie
eine ſehr bebeutende Erbſchaft gemacht. € war
frenich Sündengeld gewejen, wie die Freiherrin
gefagt hatte \

Ein jüngerer Bruder des alten Freiherrn, ein
leichtſinniger Burfhe, der zu nicht® hatte taugen
wollen, war vor einer langen Reihe von Jahren
gerade damals, als ſeinem Vater eine bedeuiende
Seldfumme und Kleinodien aus einer Cafjette ent-
wendet worden war, von welcher man fpäter einen
Nachſchluͤfſel dei Tante Caroline gefunden, nach
Amerika gegangen/ vielleicht aus Aerger Üüber den
deruͤbten Diebftahl, von welchem doch * wohl
anfänglidf der Schatten eines Verdachts auf ſeinen
Namen gefallen war

Glijevung folgt
 
Annotationen