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Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann: Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann — 1885

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Nr. 121 - Nr. 130 (27. Mai - 8. Juni)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42544#0391

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n

Ölatt 32 Bfg, — Wird in der ganzen

ecken angeſchlagen.

Alle Zuſendungen werden fr anto
erbeten.

Für die Aufnahme von Anzeigen

an beſtlmnit vorgeſchriebenen Tagen,

wird keine Verautwortlichleit über»
NoMMeN.




Etſtes Blatt

Samstag den 6, Juni




Bach’scher etc. Vokal-
musik


Eine beson-
d€I_‘e Anzeige der Proben in den
Zeitungen erfolgt nur dann, wenn


Proben oder das Abhalten einer


Freſwilline Feuerwehr.

Die Steigermannſchaft wird aufgefordert, ſich
Onutag, den 7, Zuni, morxgens 7 Uhr,


* 3, Yunk, abends in Leinenem
OC zınd Müge zur Uebung im Sprigenhau® eln-


— Daz Commando: Yacı Mefjelbad,

Concordia.
Seute abend präci 9 Uhr Probe.


Mittwoch, 10. Juni L I.,
nachuiittags 2 Uhr,


bi8 dahin weder auzgeldsten noch erneuerten
Njänder vom 1. bi3 16. September 1884,
bon Nr. 18,251 bis Nr. 19,349 oͤffentlich
gegen Barzahlung verſteigert.
Aın Berfteigerungstage bleibt die Auſtalt
vormittags geſchloſſen.
Heidelberg, den 3. Juni 1885.

__ Stödt. Seihhaus-Yerwaltung,
Fahrnis · Verſteigerung

ın Montag, den 8. und Diens:
tag, den 9. Zuni L J. jeveilꝰ
Morgens 9 Nhr und mittags 2 Uhr
anfangend, werden
Niedſtraße Nr. 3 hier
zum Nachlaß des Privotmann8 und Alt-
bürgermeifter3 Phitipp Scha af gehörige
Faheniffe als:
mehrere Sopha’s und Fauteuils, Seſſel
mit Ginrichiung, Pohrſeſſel, mehrere
Schreibtiſchẽ Spiel>, NAh=, Nacht-, Waſch
und andere Tiſche, 1 Sekretaͤr, 1 Buͤcher-
ſchraut Chiffonniere, Kommoden, eine
Waſchkomniode mit Marmorplatte, 1 ein:
{ibür. Schrank, 1 Kuͤchenſchrank, 1 Ei8-
ſchrank Bettladen mit Roſt, Federbettung,
eine Naͤhmaſchine, Spiegel. Bilder, Vor-
haͤnge, Rouleaux, Schoner, Decken/ Boden:
und andere Teppiche. Läufer, 1 Baro-
meter, 1 Feldſtecher, 1 Opernglas, 1 fünfl.
Revolver und mehrere Terzerole, verſch
Koffer und Reiſetaſchen/ eine-PartieBücher,
worunter 1 Conver].=Lezicon und 20 Jahr-
gänge Gartenlaube, Weißzeug, RKleider,
1 Herzn-Pelzmantel, Uhren, Glas und
Korzelan, Silbergeug und Schmud-
gegenftände, Garxtenmöbel und eine neut
Mahinaſchine, 5 Mijbeetfenjter, 1 eijers
ner Ofen und 1 Porzellanofen, mehrere
Qeitern, 3 Fahnen, eine Partie Diele,
1 Gahn und 6 Huͤhner und eine Partie
— Hühnerfutter 20. 20.
öffentlich gegen Barzahlung verfteigert.
Heidelberg, den 26. Mai 1885.
Winter,
Waiſenrichter.

G Guttenberger zu haben. — Abends an der









Kasse a 1 Mk, 50 Pfg,




Dem hieſigen und auswärtigen

meine Speifen und Getraͤnke auf da



tuhl.

3. Müller.

ANTWERPEN.

Liszt, darunter eine neue Messe.
Bazar zum Beflen des Fröbel-Dereins,

Da der bereits Öfter angefündigte Bazar zur Beftreitung der Koſten unſerer
Vereinsſache (inabeſondere zur Zortfuͤhrung des Volkskindergartens fur Kinder Un-

bemittelter)

Dienstag, den 9. Juni

in dem greßen Sanle der Harmonie abgehalten wird, an weldhen ſich Mittwoch, den 10.
nachmittage und abends die Verloſung und geſellige Unterhaltung ebenfalls
mit Verahreichung von Speifen und Getränken anſchließen wird, ſo erſuchen wir
freundlichſt, bis zum Y D, M, Gaben jeder Arl an eine der unterzeichneten Mit-
glieder des Damenrates einzuſenden, wobei wir die gütigen Spender bitten, dem betr.
Beſchenke den vom Ceber beftimmten Preis anheften zu wollen.

E: und Triutwaren fuͤr das Buͤffet werden von Moutag nachmittag
in dem Feinen Saal der Harmonte (eine Treppe hoch, Eingang Theaterſtraße)
dankharßz entgegengenommen.

Sophie Bernthfen. Anı Blum. Iakobine Defaga. Euma Faltin. Marit v, Frankiug,
Melanie Sutterer, aura v. Zorn, Emmy_ Sehrer. Eliſe Keller. Adele Klingel. Deleue
Kühne. Sophie Moos, Amalie Metter, ZHelene Sıhwenke. Autonie Stockert. Marie Straß.

Gruͤner Hof in Haͤndſchuhshein.

Sonntag, den 7. Juni
Konzert vom Heidelberger Stadt Orheſter.
Entree 20 Pfg.

Aufang S Uhr.

gefunden Luft zu längerem Sommeraufenthalt

3 Telegraphenftation. Safthof und Debendanee
* und Veranda. Gute Küche, reine Weine, Kar
ı -— Penfionaprei3 incl. Bimmer & Ml 4.—

z Bäder im Haufe,

Empfehle mein ausgezeſchnetes FLAT
brauerei, per Flaſche 20 Pfg., welches au







geeignet, Tauneuwaldungen mit nen an-

Gaͤrten beim Hauſe.
mit freundlichen Zimmern,
fruͤher Bier. Täglich


8

Hochachtungsvoll


A bends bengalische Beleuchtung-
Fuͤr gute Speiſen und Getränfke ift beſtens gejorat.
Joh. Leidig, vorm. Schroedls Bierleler

Cireus Aug. Krembsor

am Bahnbof. Mannheim, am Bahnhof.

Täglich grosse Vorstellung,.

Sonutag zwei Vorſtellungen.

Nachmittagz 4 und abends Uhr in der Höheren — — und Gywnaſttt.

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Nippologiſches Tablean mit 7 Freiheitzpferden, vorgefuͤbrt vom Direktor Auguft Rremßger. Grand

Batonde americain iüber 1 his 8 Mferde, verbunden mit Doppeljaltomortale®, ausgefuͤhrt von den

beften Springern der Geſellſchaft 20. Mitwirkung ſamtlicher Kunftkräfte, Borführen und Reiten beft»

dreffierter Freiheits= und Schulpferde.

Ptatate, Tageszettei und Programme beſagen Naheres.

Hochachtungdvoll

Aug. Krembser, Direktor.

— — —

einer

zu außerordentlich billigen Preiſen.

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für damen und Müdchen jeden Alters
fertige ich aus den geeignetſten Stoffen nach Vorſchrift der
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Beſtellung in ca. 5 Stunden aus.

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© kappen, Seiftüchern 2C, 2C. )

J. Behrens.

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Von heute an bis auf weitere8 liefere ca. 50,000 Ztr. prima NMuhrfettſchrot

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beſte Qualität, bıt

Carl Will FijHmarkt_4,

Das Doktorhaus.

Roman von Adolf Müßgelburg.
(33. Fortſetzung)

„bdien, Durchlaucht,“ fagte er und ſchwankte
auß dem Gaͤrten nacd) der Chauſſee.

— Paul war dır diefen Fkurzen Abſchied doch
ein mwenig überrafcht. Waͤs bedeutete das? Wenn
auch nicht viel darayf ankam, was der alte Mann
that, ſo hätte es doch immerhin einen pfhchologiſchen
Wert gehabt, zu ergründen, weshalb er 10 {OneN ge:
gangen. Das war nun nicht möglich. Baul hätte
m nacheilen, ihn fragen milffen. Aber, ob er

ann eine Antwort erhalten? In dem Blid des
Alten haͤtte etwa3 gelegen, wie ein mißtrauiſcher
7 woie die Frage: „Du willjt mich aüsforſchen,

u “

Ich bin Heute nicht befonderS geſchick gewejen,
bachte Paul. Wer weiß, wozu ich den Alten noch
einmal gebrauchen Fönnte — er fieht intelligenter
Au8, als idh erwartet. Nun Habe ich ihn einmal
erfchrect und obendrein noch ſchen unDd nißtrauiſch
gemacht. Sollte ich ihn wieder fehen, ſo will ich
ſhn durgH Sanftımut zu gewinnen ſuchen

Er ging in das Haus, rief nad) dem Förfter und
bezahlte feine Meine Zeche. Ais Paul gehen wollte,
Mmadite ihın der Förfter mit den Augen ein Zeichen,
er möge ihm folgen und fuͤhrke ihn nach dem zu-
rpcfliegenben Teil des Häuschenz, dort Sffnete er
eine Thlür und ließ Paut Hineinbliden. Der junge
Mann fah ein freundliches Helles Zimmer, ſauber
gehalten, Blumen an den Fenſtern und auf dem
Tijche, zum Teil verwellt — im Hintergrunde ein
{Hneeweißes Bett und vor dem DBette auf einer
fMeinen einfachen Decke einen großen, [Hönen Hunbd,
der heim Dejfnen der Thlir träge den Kopf erhob,
traurig Herüberblidte und dann mit einem leiſen
Sewinfel fich lang ausſtreckte und den Kopf zwiſchen
die Vorderpfoten legte-

_ y ST Liebling,“ fagte der Förfter mit ſchwerer
Stimme. „He, Tiras, Marlechen fommt.“
Der Hund fprang auf, ſchnoperte in der Luft

Tieg aber danı jofort den Nopf wieder ſinken und
ftieß ein Geheul aus, fo FMäglidh, daß e8 Paul durch
das Herz ging. Dann legte er ſich wieder auf die
Deke und war fofort in feine frühere Stellung zu
ruͤckgeſunken.

„So liegt er ſeit jenem NAbend, feit ſie fortging,“
jagte der Förſter und dicke Thränen liefen langſam
über die hHageren Wangen, in den fahlen Bart
„Er ift niht herauszubringen, er frißt nicht, er ſäuft
nidht, MNebermorgen ift er frepirt, das weiß ich.
Ich habe den Hund nicht recht leiden mögen, Wweil
er zu ſchlecht fülr die Jagd war und niht von der
Marie fort wollte. Jebt gübe ih) etwas darum,
wenn id ihn behalkten fönnte, Ich meine, ich könnte
mit idm von ihr reden, AWde, Herr!

Cr mwandte fiH ab und Panl verlteß traurig
das Schweizerhaus,

MAuf der Rückehr dachte er zuweilen an den
bloden Beit und nahm ſich vor, ihn ein andermal
janfter zu behandeln und ihn au8zufragen. Bielleicht
gab e8 in ſeiner Ausfage doch irgend etwas Neues
Freilich war Paul ſchon dahin gekommen, S für
5as Befte zu halten, ſo wenig als möglich an dieſen
Gegenſtand zu denten.

Lebhafter heſchaͤftigte in die Bermutung des
Foͤrſters und ſchon naͤch einer Stunde ſaß er im
Zimmer des Staatsanwaltes und teilte dieſem mit,
vas ihm der Förſter geſagt Hatte,

„Cieber Ferr Uıno,“ antwortete der Staats-
anwalt, „e8 befieht kein Zweifel unter allen anſtän-
digen Menfchen, die Herın von Rodolfsberg kennen
daß der Baron niht im Stande war, einen Mord
zu begehen. S3 glaubt jogar Niemand an ein in
time8 Verhältnis zwilden ihm und der Tochter des
Förfter8, Ich kann Ihnen nur wiederholen, daß
Ihr Freund in wenigen Zagen auf freiem Fuß ſein
wird. Die Unterfudung wird natlirlich fortgeſetzt
und ih will den Foͤrſter ſtreng ins Gebet nehmen,
damit er ſich darüber erfläre, wasS_er vermutet oder
ahnt. Morgen Fommt der Herr Oberſtaatsanwalt
von K, Herüber, Dann wird ſich die Angelegenheit

ent/heiden und ich glaube Ihnen mit Beftimmtheit

hengras⸗Herkauf.

Wieſen zu verkaufen.

J. F. Simon.
Ziegelhauſen den 5. FJuni 1885.

} verfichern 3u Fönnen,
Aber der Verdacht
jagte aul duͤſter

SKhnen. Nebrigen kannn IO
dapß e8 ſich möglicher
Mord, ſondern um einen

getrieben worden ſei-
fchmettert, vielleicht tot am
Aber dann wäre es ja ganz klar,
Dolch nur entwendet worden wäre,
zu verdächtigen,“ rief Paul,
„Sanz Mar, leber Herr Arno,

von Süthberg adhfelzudend. „Im bitte Sie,

weife dieſen ſehr - böfen Streich geſpielt hat.“

Ich
Paul.
falls
erften auf die vechte Syur leiten. Bitte,

noch immer nicht gefiattet ?”
gegen die Regel unſeres Verfahrens.
als Ihnen beliebt.”

Wie reizend lag die „Wilde Taube,“










(für eigene Rechnung und nich für ein Mannheimer daus) bei Abnahme von
200 Bir. der Bir. zu 62 Pfg. frei an's Haus. Alle anderen Brennmaterialien zu

den billigjten Preiſen.
Chr. Vohwinkel, Xohlenz, Coats: und Brennholz-Handlung,

Landhaͤusſtraße Nr. 4.
Heidelberag, den 5. Juni 1885.

genießen und bewundern Fönnen, wenn nicht Ro-
Solfsberg damals in Berlin jeneS Neine Zeitungsblatt
entfaltet und die Anzeige des Dr. Engelmann ge-
lefen hHätte. Und war eS nicht am Ende beſſer ſo-
woie e8 gefommen? Srell und ſchmerzhaft war das
Licht des er erhalten, aber es war doch immer
Licht. Ja wenn er NUr das ganz ſicher gewußt hätte.

Aber an fich ſelbſt dachte Paul in dieſen Zagen
weniger. Das Schickſal jeines Freundes Iag ihm
ſchwer auf dem Herzen. Saͤß der Baron freigelaſfen
würde, unterlag keinem Zweifel Aber das hieß in
den Augen der Menge nicht: „Du biſt unſchuldig,

Gelegenheit zı einent kleinen Vergnügen nicht vor-
übergehen lafſen wolen und der Hund hatte fie be-
gleitet. Die Möglichkeit eines ganz undemerkten
BetretenS der Wohnung, gerade um diele Zeit, Iag
alfo vor. Nach diefer Richtung hin ließ fich wohl
faum ein Aufſchluß erwarten

Die Gefeliſchaft an der Table dA’höte war heute
etwas erregter als ſonſt Staudinger fehlte, ſeit
der Fürft fih in Goldenburg befand, denn er fpeifte
bei diefem und gerade das war für Paul ein Srund,
ſich nicht mehr 10 ängftlidH von den fogenannten
Stammgäften abzujondern, voN denen er mit der
größten Zuvorfommenheit behandelt wurde. Wukßte
man ja doch nun ſchon ſeit Wochen, daß er nicht
mur ein fehr bedeutender Künftler, Jondern, was
an einem feinen Srte ſchwer ins Gewicht fiel, auch
ein vermögender Mann fei. Sehr Iebhaft beteiligte
ſich freilich Paul nidht an der Unterhaltung feiner
neuen Bekannten, doch gab er hin und wieder fein
Wort dazu.

Heute, wie gefagt, war eINE gewiſſe Erregung
hemerfbar. Die Morgenzeitungen hatten Nachrichten
über die Spannung gebracht, die wegen der ſpaͤniſchen
Kandidatur des Prinzen von Hohenzollern zwiſchen
Berlin und Paris entftanden. 63 {Oien, als hHabe
dieje Spannung, die Man anfangs für eine [eichte und
vorlübergehende hielt, plötzlich eine ernſtere Wendung
genommen. Biele von den Herren waren Referve-
oder Landwehr-Offiziere. Die Möglichkeit eineS au&
brechenden Krieges Hatte alfo eine ganz bejondere Be-
deutung für ſie Auch Paul intereffierte das Selpräch.
War er au lange vom Baterlande fern geweſen-
jo fühlte er fich doͤch als guter Deutfher und hHatte
e8 gerade in Ferne bitter empfunden, daß man ſich
beroͤchtigt glaubte, dem Deutjchen immer auf der
Raͤfe hHerumtanzen zu fönnen. Er blieb etwas laͤnger
bei T, trank einen Schoppen mehr, fühlte ſich
naͤchher etwas heiß und beſchloß da ein kuͤhler
Quftzug. über die Berge firich, einen Spaziergang
auf die Höhe zu madhen.

Fortſetzung folgt.

gegen Dich.“ Paul Fonnte ſich vorftellen, welchen
Gindruc das Gefuͤhl eines fortdauernden Berdachtes
auf ſeinen Freund machen werde, auf dieſen firengen,
ernften, fittenveinen Mann, O, wenn e& doch nur
bald gelänge, den Zhäter zU entdecfen. Tag und
Naht hHätte Paul an dieſer Entdedung arbeiten
mögen, hHätte man ihın nur gefagt, wie er zU Av-
beiten hHabe? Sanz allein war er auf dem Ritter-
felfen und am Fuͤße desjelben geweſen und hatte
jede8 Sefträuch, jeden Fußbreit des felfigen Bodens
mit der Aufmerkfjamfeit eines Indianers unterſucht.

Dasielbe Hatte er in der Nähe von Rodolfoberg?
Haufe gethan, um dort vielleicht die Spur eines
Menjdhen zu entdeden, der in das offene Fenſter
geftiegen, denn e& hatte den ganzen Tag Über offen
geftanden und den Dolch au3 dem Schranke geholt.
Cr hHatte aber nichts entdect, Was einen auch nur nä:
heren Anhalt zu einem Verdachte gegen eine beftimmte
Berfon gegeben Hätte. Bei ungenauer Prüfung
ſchien es aͤllerdings. auffällig, daß Niemand einen
Fremden wedex am Tage, noch am Abend in der
Nähe des Haufes gefehen. Bei nüherer Unterſuchung
hHatte e8 fich Herausgeftellt, daß ſich zufällig gerade
an diefem Mbende alle Bewohner nach der Solda
begeben Hatten, wo einer der Arbeiter des Barons/
der in der Artillerie gedient, ein kleines Waſſer-
Feuerwerk zum Beſten geben wollte. Da der Hert
ausgegangen, die Gegend ſicher war, ſo haiten Fris
und die HausHälterin, ſowie die andern Mügde die
 
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