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Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann: Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann — 1885

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Nr. 11 - Nr. 20 (14.Januar - 24. Januar )
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https://doi.org/10.11588/diglit.42544#0051

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— — — — lrt — — ⏑aͤ———0)— — — —— — ——
— — — ——— E — — — — — 2

Erſchelnt täglich, Sonntags außsge-

nonimen. Preis wonailich 20 Pfa

mit dem Illuſtrierten Unterhaltungs:

blatt 32 Bfg, — Wird in der ganzen

Stadt verteilt und an den Straßen-
ecken angeſchlaßen.

Alle Zuſenbungen werben franko
erbeten.
Für die Mufnahme von Anzeigen
an beſtimmit vorgeſchriebenen Tagen,
wird keine Verautwortlichkelt über-
nommen.

heidelberge

Buchdbruckerei und Erpedition: Krämergafie Nr. 1.
Donnerstag, den 22. Januar

Ar 18.
Kranſien⸗u. Sferbeliaſſennerein
„Concordia“,
Die verehrl. Mıtalieder werden hiermit
auf Samstag, den 24. d., abends 81 Uhr

ins Bremeneck eingeladen.
Tagesordnung:

— —

Bürger-Kasino.

Sonntag, den 1. Februar

Masten-Kränzchen.

Ddie Hallilireſtion.

1650

Todes-Anzeige.

Schmerzerfullt teilen wir Freunden und Bekannten die
traurige Nachricht mit, daß es Gott dem Allmächtigen gefallen

MNusgabe des Statut8. &g
;Benmd‚';„?; tfonä}ege“i';;‘;ngefe&nbeite„_ 2 hat, unſere unvergeßliche Tochter, Schwefter, Schwägerin und
Vollzaͤhliges Erſcheinen wird erwaͤrlet Nichte

Der Vorſtand.

Heidelberger Militär-Derein,

(Srfangsabteilung).

d)öue Schlitiſchuhbahn

am Karlsthor.

Eliſabetha Aaurer

nach langem ſchweren Leiden im Alter von 19 Jahren in ein
beſſeres Jenſeits abzurufen.

eieni ; Um mit meinem Borrat in fämtlighen Wolwaren al8: Tuͤcher 4
5 — welde geneigt find, b *
— ] Hauben, Faden und SHojen 20. 2e, villftändig anfzuräumen, Habe iq mic un ſrille Teilnahme bittet

ben gebeten, fich heute abend halb 9 Uhr im

8*2* PBelg (Nıbenaimmer) zur Probe einzufinden.
ie Herren um 9 Ubhr,

Allgemeiner Arbeifer-Kranken:n,
$trghrkuflcn=£lrrtiu Heidelberg.,

c ı xiuche die Mitrglıeder Samstag, 24, d. M,
ahends 8 Uhr im Gafthanus zum 9 darthal zu
Eſcheinen um thren Anteil unferer Kaffe etgenhänudig

iu Empfang zu nehmen, Der %ovftanb._

entj@lojjen, jämtlige Waren zu Eiukauf abzugeben, und zwar bis zum
1. Februnr, damit ich kommenden Winter mein Lager ganz neu ſortieren fann. | &-

Joseph Trilling.

die trauerndt Familie Manter,

Heidelberg, den 22. Januar 1885.

Die Beerdigung findet Freitag Nachmittag 3 Uhr ſtatt.
Dies ſtatt jeder beſonderen Anzeige.

— —

Donnerstag, den 22. Januar

Grosses Konzert
der Muſik- und Saͤnger-Geſellſchaft Familie Bach aus Böhmen,
4 ®

amen und 2 Herren.
Anfang 8 Uhr.

@@@@@@@@
Reſte Handtücher,

ſowie

einzelne Ciſchtücher und einzelne Servietten,

einzelne Bettdecken etc.
habe nach beendeter Inventur wieder zufammengeſtellt und 2

gebe dieſelben ſehr billig ab.
2 J. Bohrons.

Herren-Hemden }

nach Mass

in bester Ausführung unter
Garantie für guten Sitz. !

Wagner & Würth.. n

Die Beerdigung des
Herrn Louis Wenand
findet morgen vormittag uml
5 10 Uhr ſtatt
} Die trauernden Hinterbliebenen,
Heidelberg, 22. Januar 1885

— —

Sranken- und Sterbekaffenverein
„Concordia“,

Die Mitgliever werden Hiermit zur Leichen-
Begleitung unfere8 bverftorbenen Mitglieds8, HGerrn
Sattlermeifter Louis Weyand auf Hreitag fruͤh
10 Ubhr eingeladen. Sterbehaug: St, Annagaffe,

Der Vorſtand.

Holz Verſteigerung.

Aus dem O Ddelberger Stadiwalde werben
Montag/ den 26. D, Mts./
vormittags 9 uhr
folgende Oolziortimente auf dem biefigen Rathauſe
To8w ife Öffentlich v-rftetgert :
Aus Abteilung 12 Biidichuͤtzenſchtag ⸗:
* Ster buchen Scheitholz I, Kklaſſe;

Grüner S0
in Handſchuhsheim.
Morgen Freitag
wird gefdladtet.

IL Steigerungs-Anhkündigung

In Folge richierlicher Verfügung wird

dem Landwirt Friedr. Rummer II

* — — folgende Liegen-
aft:

Nr. 237,
1 Ar 54 qm. Hoftaite und
43 qm. Hausgarten in der Löbings-
gaſſe, ein]. Leonh. Stumpfmaier anderſ.
Jakob Wagner, vornen die Löbings zaſfe/
hinten Maih. Elfner, worauf erbaut:
F. B, B, Nr. 65,
%ofinßauömitßalfenfeflernebfl@ä)euer
unter einem Dach, einſtöckig und Stall,

Schroed'«® Bierbraue

empfiehlt:

feinstes Lagerbier

in Flaschen,

|

I6

©
©
©
©
2

27 * d } Y einftödig. Tox 2500 Mk. ° °

155 * Maben Mlgn — am Samstag, 31. Januar 1885, Heidelber ger Bier/ @®

19 „ etgen Ü miitags 2 uhr A Flaschen, per Dutzend Mk. 2.40 —
—— — {nı Malhaufe au DandiduhShrim qum gtwei-| %_» » * » » 132 2 01091010 —
— — ten Male Öffentlih zu Cigentum ver- Pilsener Brauart —

Heidelbera den 15, ,E}a';ma;: 1885,
Dag Bürgermeifteramt:
. B. d B:

Trübner,

fteigert und endgiltig zum erfolgten hoͤch-
ſten Gebote zugeſchlaͤgen.
Heidelberg den 10. Januar 1885

Groͤßer Möbel:, Betten- und Spiegel-Berkauf

A Flaschen, per Dutzend Mk. 3.—
WE » » » » 1.56

_ ) excl. Flaschen frei in’s Haus geliefert.
Der ?Boflfttetfungßbeamte. Verkaufsstelle bei _ C, Maehler, Rohrbacherstr,

Großh Notar:
Lugo.

Loͤſch.

— —— —


von Guſtav Kander,

iſchmarkt 2. Haupiſtraßze 167,
* halbfranzoſiſchen Bettladen mit Nöften, Chiffonnlers, Kommoden, Nacht und Vaſch

bem 16, Jahrhundert, 2 Eß ſchraͤnken mit Spiegelauffägen, 2 Büffets, 6 Spiegelſchränken! ſowle wehreren

Acdt ungar. Kaifer-WMehl

In Foͤlge richterlicher Verfugung wird $ Alg ’ Dukend Stühlen zu auffaͤllend bill'g-n Preifen,
dem Mathias Müllervon Sgwaden.| AUGENJMAFS-Yrrfeigerung, Oauptſtraße 167. Gustav Kander. ilmarkt 2,
beimerhof, 3. 3. in Mannheim, folgende Tie den Erben der LSandwirt FohH, gut _ au8gebend, E - — — —
Liegenfchoft * * Wrwer⸗r⸗ Eliſabeth geb. 10 Pfd. Mk. 2.80, * 24 ?Ig}'fb . 2— — — —— — 4 —— —
Ein einftödiges, in Schwabenhein lie— weickart van hier gerbrigen, ım 84
gendes — 4 und Hofraite⸗ Oberfeld älum-äflgl}l‚ : Mt. 2.10 22 Pfg.
»laß, BalkenkcHer, 2 Dachzimmer, Schopfen [in der Getwann XVIL. Nr. 673 glegenen |Ta. Shwingmehl, 72 18018 , IS n[ I
mit Geißenftall und gemeinfehaftliche Ein-|41 Ar 73 am. Reichsmaß Ader, einfeitS (grob. franzöf, Gries „ 2.10 22 —
ahrt. Tax 1000 Mr. | Heinzih Daniel Daub, anderſ Bulnig. alle Sorten Suppenfadjen verlaufe meine ſämtlichen

Hill'ſche Stiftung, an einem Ende auf
neuen Güterweg, am andern auf die
Speyererſtraße ziehend, werden am
Freitag, den 23. Jauuar 1885,
mittags 2 uhr

im hiefigen Rathaufe oͤffentlich verſteigert
und endgiltig zugeſchlagen, wenn der
Schäßungspreis von Mt. 2000 oder mehr
dafür geboten wird.

am Donnerstag, 29. Zauuar 1885,
mittags 3 uhr
im Rothaufe zu Doffenheim zum zweiten
Male Öffentlich verſteigert und zu Eigen-
tum zugeſchlagen, auch wenn die Taxe
nicht geboten wird.

Heidelberg, den 8. Januar 1885

Der Vollſtreckungsbeamte:
Großh Notar:

rein und billigſt bei
Carl wig, Fiſchmarkt 4,
Freitag und Sonntag

Faftnacdhts-Küchle. }
Bäcker * Wwe., /
ettengaſſe.

Mäntel, Rotondes in Pelz und wattiert, Paletöts
. mit 30% Rabatt.

L. Mayer, Hoflieferant.

. Heidelberg, den 24 Dezember 1884. 1
ag |., Stodfijdhe, Korsetten
{ ; ; s , ets friſch gewaͤſſert, billigft be *
* — — — — — — Bettfedern Neinigung Carl Will‚ in größter Auswahl und beſter Jagon empfiehlt billigſt iu
mit Dampf, Aleinemantelgaſſe Nr. 17, go

Tommade 12 ML, alles ſehr gut erhalten diſchet-
9affe 2, parterre,

Joſeph Trill

— dırbe Worte Hören, dıe ihre Verachtung

Sophie Emmert, Witwe,

Fiſchmarkt 4.

blätterte eine Weile darın, dann prüfte er die beiden bielleiht heute zu Ihnen Fommen, um fih nacdhıob er feine Schuidjcheine einlöjen mnß oder nicht. } in

Vermißt! * Sarten, die ihın übergeben worden waren, Wer |den beiden Karten zu erfunbigen; er darf nicht| Sr fcheint mir ein Empofömmling zu fein, der |ihm M"“bigtf“'uu?g[m{?ä ';;gggä{fi‚;b‘?ogg‘;{?nite

KRoman von Cwald Au g. 8 önig. hat fie gefunden ?“ fragte er. erfahren, daß fie gefunden und mir abgeliefert | mit ſeinem Gelde gern den großen verru fpielen [ gab, al8 fet 7 * diefer Weife Bebnnnélt zu feben,
(65, Fortſetzung) Ich felbft,“ erwiderte der Wirt. worden find. Er kommt yermutlich heute abend, möchte, Da war denn auch für ihn das Hazard-|e3 ihn doch, ſich

„Sm Uebrigen ſeien Sie unbefjorgt, Sie wer⸗ m ba8 große Wort zu fülhren, Laffen Ste ihn|fpiel eine noble Pafjion, die mitg-madt werden |zumal nın aud) fein eigenes Grwiffen ihın Bore

den ein guteß Znmer für die Nacht erhalten und „ Sa, fie müffen unbemertt Heruntergefoll-n | ungehinbert {hwaßen, — morgen wird er ein|mußte, und kaum geht e8 ihHın dabei an Hal8 und | würfe machte. *
morgen — — geſetzt 44 ſein, al8 ber Betrogene das Spiel aufammenraffte.” anderes Li-d fingen. Aiſo ſtrenge BVerfehtwiegenheit ! | Xragen, fo ruft er gleih nad der Bolizei.” Bei ⏑
„Sapperment, eine Berhaftung ift mmer unan⸗ Iſt biejer Betrogene früher oft in Ihr Haus | Schärfen Sie daz auch denen ein, die bei der Auf⸗ „S3a, ja, die Fremben ſollten etwas vorfichtiger |die ihn 2 beichieb, o er gegen Senard und
Benehm —“ der 44 * augegen ſind.“ * * * 22 wenn * —— ablegen —
„Wenn Sie fich in dieſe Meine Unbequemlich: Nie. ‚... „©8 mar Niemand zugegen; ich bin morgens | fte warnt, befchweren fie ſich darüber, mar i Didier erhuelt {m Laufe des Tages
Teit nit fü dann iſt e8 beſſer/ wir Sie lennen ihır alfo nicht weiter 2“ Run wohl, | immer der erfte in den Schänk tube, da habe ich ſſie bebormunden, und find fie fAließlihH Hinein-| Auch Henri ;
— Z ⏑ — — mir gefagt, Sie feien ein ehrlichr Mann - | die Karten g ſehen und 744 — * gefallen, dann {oNW man fofort Hlfen, Die Ber- |-ine folde Vorlabung in der Angelegenheit gegen

bald W.imar, ;
SumäBuben machte dies keine Sorge, die Beweife
varen ja alle auf {hrer Seite, ihnen Fonnten die
Fragen des Nıchter3 in Feiner Weife gefährlich werden,
Henrt Didier ging an diefem abend nicht in
ben Spielflub; er hatte mit Garnter noch Feine
Einigung erzielt, deshalb mochte er nicht mit ihm
zuſammentreffen.
So wußte er nichts von dent, was im Spielz
klub vorgefallen war, al8 er am folyenden Tage
den Weg zum Gerichtog baͤude antrat; ebenfowentg
halte Mathieu Keine Ahnung devon daß er fchon
ſeit vierundzwanzig Stunden von der Poltzei Heimlich
übermwacht wurde
22 dieſe Beiden ſich auf dem Wege
zum Gericht befanden, trat ber Poltzellommiſſar
mit triumpbierienber Miene in das Burean des
UnterfucdhungSrichter8,
* 4 meine Botſchaft wohl ſchon er-
halten ?” fragte er lachelnd. „Jean Warnier figt
hinter Schloß und Niegel, hier find bie Namen
der iübrigen @pteg;t * hier iſt der ganze Apparat,
deſſen fte bedienten.
2 — brochte einen großen Rafirttu
ins Buredu. Der Kommifjar öffnete ihn; er e
ein Roulette und eine Menge von aartcnfptebe‘;
teil8 neue, teil8 gebrauchte hHerau3 und Tegte
Alles nebft einem Meinen, mit ßanlgääxtt“ T:;f
Goldftücen gefüllten Päddhen vor(e?“ HICIn

ich vertraue Larauf, daß Sie e8 in der That find.“
„Micd lann Niemand einer unehrenHaften Hand
lung beſchuldigen ſagte dr Wirt, die Hand auf
das Herz legend. *
Shen Sie dieſed Konfiszierte Kartenfpiel
durch· Sie werden Triff AB nund Coeur Bubde darin
finden, und zwar beide gezeichnet.“
Das wäre merkwiündig,“ erwiderte der Wirt,
während er der Mufforberung Folge leiftete ;
„wahrhaftig, Sie haben Necht.“
„Qat vor den Beiden eine andere Spielpartie am
Tiſch Eſchen 2“ fragte der Richter erwartungsvol,
Nein.
Wie erflären Sie es ſich denn, daß die beiden
Karten heute morgen dort gefunden worden find ?“
„Sch finde dafür wirklih Kine Srlärung !“
„So will ich fie Ihnen geben! Die Karten
find während des Spiels unter dem Tiſch ver
tauſcht worden, und zwar von Mathien, der beauf:
tragt war, den jungen verrn Renard zu perberben.
Sie 7 darüber ſchweigen; darf ich mich darauf
verlaffen ” 8
Gott, wer hälte das ahnen können!“
ſagte der Wirt veiwirtt. „Die jungen Damen
in meinem Qanfe haben freilich aleich behauptet,
Mathien jet ein Schuft, er habe ihrem Bꝛuder
und Freunde die Suppe eingebrodt, aber —
Sie Hatten Recht; abır auch ſie dürfen noch
richt erfahren, daß ich die Wahrheit {hon ermittelt
Habe, uuterbrach ihn Der Michter, Nathien wird

„Doch, doch, wenn es nicht anders fein Lann !“
* Üuger Haftig. „Die eine Nacht wird ja ver-
Üreichen, und den B trüger zu entlarben, ijt ſchon
M Opfer wert Verlaffen Sie fih auf mid, —
$ will einen Zärm machen, daß die ganze Kach-
arſchatt zufjammenlaufen foll,“

„Do3 ift unnötig,“ erwiderte der Kommiffar,
„Broteftieren Sie uur gegen Ihre Berhaftung
Und Magen Sie den Bankhalter des faljchen Spiele?
An Dielleicht tann i die Fälſchung der Karten
Jofort keſtfiellen — bamit wäre Jchon viel gewonnen.

ber berraten Sie ſich nicht vorher, vergıfjen Sie
‘Ot, baß Sie e& mit Leuten zu thun haben, die
Eht jdarf beobachten und außerordentlich miß:
naͤuiſch find.“
?ll}erner Unger verſprach Alles und entfernte
ſich mit einigen Worten des Danke3,
5 Der Gericht8diener melbete jegt dem Richter,
gnfi ber Wirt des Gafthaufe8, in dem Renard und
Abelle nerhaftet. worden feien, eine furze Unter-
redung münfche, '
* Es ift nichts Wichtiges,“ ſagte der Wirt ein-
etend, ich wente Zhuen nur zw.i Karten bringen,
te in dem fonfiazierten Spiel fehlen werden; Treff
Wir fanden ſie heute morgen

Deſto beffer! nidte der Richter. „Unter-
zeihnen Sie diefe Erfärung, die den Karten betge-
Jegt werden muß, dann fönnen Sie fich wieder
entfernen ; eine Vorladung für morgen werden
Sie H ute noch empfangen “
Der Wirt nahın die Feder aus der Hand des
Attuars und ſchrieb feinen Namen unter daz Proto-
foll; er war feiner Berwirung noch immer nicht
Qerr geworden, als er daz Burean verließ.
Was ſagen Sie nun?“ wandte der Richter
ſich zu dem Kommiffar, ber diefer furzen VBerhandlung
ſchweigend beigewohnt Hatte, „Ss ſcheint Licht
werben zu wollen; an der Wahrhıit der Erklärungen
Sabelle’8 ift nun kaum noch zu zweifeln.“
Sie wollen Matbieu heute noch nicht verhaften
laſſen? fragte der Andere,
„Nein; thue ich das, ſo Fönnte Garnier darin
eine Warnung erbliden und die Spielhölle heute
abend nicht befuchen; wir müffen warten bi8 er
felbft in unferer Gewalt {ft, Ich hoffe, baß der
Coup Ihuen Heute abend gelingen wird, Mathien
wird al8 Zeuge für morgen borgeladen; Herrn
Didier laſfe ih privatim bitten, ſich hierher zu be-
mühen, wenn Sie nicht eine Berechtigung finden,
auch ihn zu verhaften.“,
_ „Bielleicht gelingt das, wenn Didier ſich an dem
Larni beteiligt und für Garnter Partei nlmmt.“
„Das wäre immerhin möglich, obgleich ich ihn
zu tus bafür Halte, Wa biefen Reyitier Ung-r
LL mir onı Ende fehr aleihgültig

haſtung Didier wird Aufſehen erregen !“
Vielleicht Fommt dann noch ManchHe8 an den
&ag, wovon wir jegt teine Ahnung haben,” er-
widerte der Richter achfelzuckend. „Wir müffen
unfere Pflicht thun und gegen die Schuld gn nach-
ſichtolos vorgehen. Schiden Sie mir doch morg n in
aller Frühe Nachricht, ob der Koup gelungen iſt
„Sewiß ; ich werde nun ſofort die nötigen
Vorbereitungen treffen.
Damit war die Unterredung beendet; der
Kommifjar nahm feine Müge und entfernte fic,
und der Unterfuchungsrichter vertiefte fih noch
einmal in das Studium der Srflärungen Sabelle’s,
benen er jetzt vollen ſchenkte.

cht

Mathieu war in der That am Tage nach der
Berhaftung Renarb’8 in des Gaſthaus gekommen,
aber nac) den beiden Karten hatte er ſich nicht
erfundigt, — er ſchien fie nicht zn vermiffen,

Sr brachte Cecile einen Brief von Didier,
in dem dieſer feiner Nichte noch einmal alle böſen
Folgen ihres Schrittes zu bedenken gab und zum
letzten Male ihr riet, als reuige Sünderin in ſein
Haus zurüczukehren, .

Gecile, die ſich der Mitteilungen Labelle's
nur zu beutlich erinnerte und wegen der Verhaftung
Herbinand’8 in fieberhafter Erregung war, zerriß
vor den Augen Mathien’8 den Brief und eiklaͤrte ihım,
baß bie einzige Antwort, die ſte darauf hobe,

8 Nai Deiden

B und Cocur Bube,
Unter dem Spieltijh, an dem der Verhaftete gefeffen
I?é'.t? bie berden Blätter find nicht gezeichnet, aber

16 werben wünfchen, daß das Spiel Lomplet {ft.“
Gr * bie Rarten anuf den Tiſch.

Der Michter nohın das Konfiszierte Spiel und

Detrifft, ſo

2 Da
 
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