Nr. 74
„Heidelberger «olkSblatt« — Donnerstag, de« 28. «Mr« MW
Seite?
tel soll die Strecke bis Rippberq in Angriff
genommen werden. Die Straße wird sechs
Meter breit, erhält zu beiden Seiten ein
Bankett von einem Meter Breite und wird
die scharfen S-Kurven unterhalb von Gerol-
zahn verlieren.
Karlsruhe. (Geh. Reg.-Rat D r. c. h. H.
Lorenz, Ehrenbürger der Techni-
schen Hochschule.) Die Technische Hochschule
Karlsruhe hat dem em. Professor der Technischen
Hochschule Danzig, Geh. Reg.-Rat Dr. Dr. c. h.
Hans Lorenz anläßlich seines 70. Geburtsta-
ges am 24. März wegen seiner bahnbrechenden
Forschungen auf dem Gebiete der Kältetechnik
und auf zahlreichen Gebieten der Technischen Me-
chanik die Würde eines Ehrenbürgers verliehen.
Pforzheim. (Ein 73 jährig er Milch-
d i e b.) Lin aufregender Auftritt ereignete sich
Dienstag früh in der Nordstadt. Es wurde ein
Mann im Alter von 73 Jahren beobachtet, wie
er von einem dort stehenden Milchwagen zwei
Flaschen Milch entwendete. Der Milchhändler
forderte den Täter auf, die Milch wieder herzu-
geben, was nicht geschah. Zwischen dem Dieb und
dem Milchhändler entstand nun eine Schläge-
rei, in deren Verlauf der Händler dem Dieb
eine Milchflasche auf den Kopf schlug, so daß die-
ser in das Krankenhaus gebracht werden mußte.
Freudenstadt. (Eine wildgewor-
dene Kuh) verursacht schweren Verkehrs-
unfall. Der in der Stadtrandsiedlung woh-
nende Georg Halft brachte eine Kuh zum
Hauptbahnhof. Das Tier war sehr wider-
spenstig und ritz einige Male aus. So auch
in der unteren Bahnhofstraße, wo das wild-
gewordene Tier auf den Gehweg sprang. Als
ein Motorradfahrer mit Beiwagen die
Straße abwärts fuhr, sprang die Kuh vom
Gehweg wieder aus die Stratze. Die Kuh
kam noch knapp an dem Motorrad vorbei.
Dagegen suhr das Motorrad dem die Kuh
verfolgenden Halft von hinten zwischen die
Beine und ritz ihn zu Boden. Halst erlitt
dabei einen Schädelbruch und andere Ver-
letzungen. Auch der Motorradfahrer und sein
Begleiter stürzten und zogen sich leichteren
Verletzungen zu.
Kehl. (Devisenschieberin.) Weil
sie 230 RM. und 50 französische Franken in
ihrem Strumpf versteckt, über die Grenze nach
Straßburg bringen wollte, angeblich um dort
für die Schweiz bestimmte Froschschenkel ein-
zukausen, wurde die Härtdlerin Ida Müller
von Üvloffen zu vier Wochen Gefängnis und
50 RM. Geldstrafe verurteilt. Von dem be-
schlagnahmten Gelde wurden 100 Mark und
die 50 Franken eingezvgen.
Freistett (Sei Kehl). (Unverschämter
F is chd i e bftah l.) Einem hiesigen Fischer
wurden vieler Tage seine Fischkasten samt den
darin befindlichen etwa 214 Zentner Fischen ge-
stohlen.
FreiMt (bm Kehl). (Tödlicher Mo-
torrad Unfall.) In der Höhe des Sport-
platzes fuhr abends gegen 9 Uhr ein Motor-
radfahrer aus Offenburg in voller Fahrt auf
ein in .gleicher Richtung geführtes Pferd auf.
——
MKtMMimg
»er LmbesbaimMM
Karlsruhe, 27. März. Die Laudesbauern-
schaft Baden teilt mit: In der Zeit vom 26.
bis 30. März ist es der Rechtsabteiluug der
Landesbaucräfthaft Baden, Karlsruhe, Beiert-
heimer Allee 16, infolge Krankheitsfällen und
auswärtiger Dienlstgeschäfte nicht möglich, Be-
suche zu empfmrgen. Da erfahrungsgemäß
auswärtige Besucher zahlreich sich bei der vor-
genannten Abteilung Rat holen, wird allen
Interessenten dringend empfohlen, in der vor-
genannten Zeit von Bgsuchen Abstand zu neh-
men.
Skk ArrnlMZW im Mtn »rs
ZchnMrrmMers
Hirsau, 27. März. Am Dienstag in der
Frühe stieß ein mit 180 Zentner Zement be-
ladener Fernlastzug aus Nagold gegen das
Haus des Schneidermeisters Walker, verur-
sacht dadurch, daß in der Kurve der Reifen
des linken Vorderrades platzte.
Das Hans wurde ziemlich stark mitgenom-
men. Zuletzt landete der schwere Lastzug in
dem Lader? des Schneidermeisters. Die Haus-
bewohner, die um diese Zeit — es war kurz
vor drei Uhr morgens — noch schliefen, tru-
gen einen nicht geringen Schrecken davon.
Vor dem Hause lagen Balken und Mauer-
trümmer umher, der Lastzug selbst, der etwa
zwei Meter weit in das Ladeninnere einge-
drungen war, hatte nur geringe Beschädigun-
gen davongetragen. Die Fahrer blieben wie
durch ein Wunder unverletzt.
Wirk SMMrrg
h. Dossenheim. (Vom Gemeinnützi-
gen Verein (Heimatverein.) Am
Samstag hielt der Heimatverein im „Schwa-
nen" eine Ausschutzsitzung ab, in der die Ter-
mine für die nächsten Veranstaltungen festge-
legt wurden. Es wurde beschlossen, die G e -
neralversammlung am kommenden
Samstag in der „Krone" abzuhalten. Wie
alljährlich findet am Sonntag Lätare ein
Sommertagszug statt, der wiederum
vom Heimatverein arrangiert wird. Das Er-
gebnis der Sammlung — falls eine solche
genehmigt wird — wird unter die schönsten
Butzen verteilt. Ueber das Heimat-
museum entspann sich eine längere De-
batte, bei der zum Ausdruck gebracht wurde,
datz der Raum für dasselbe völlig unzurei-
chend ist. Es wurde angeregt, ob es nicht zu
erreichen wäre, einige Räume im „Schlöß-
chen" freizubekommen, das die geeignetste
llnterkunftsstätte darstelle. Es ist wieder
eine Ausstellung des Heimatmuseums über
Ostern beabsichtigt. Der Vorsitzende, Her-
mann Kraft, gab bekannt, datz der Mannhei-
mer Altertumsverein auch für dieses Jahr
wieder seinen Besuch angemeldet habe. Es
wurde begrüßt, daß sich der Heimatverein
mit einer Trachtenahordnung an dem Trach-
tenfest in Ludwigshafen beteiligt, das an-
fangs Juni stattfindet. Ueber verschiedene
Gemarkungssteine, die in letzter Zeit gefun-
den wurden, berichtete Herr Herm. Kraft
ausführlich, diese wurden im Gebiet „Schlüs-
sel" und „Hassel" gefunden. In die Steine
waren als Zeichen ein Bischofsstab mit einem
8 oder eingemeitzelt, die als Gemarkungs-
steine von Schönau und Neuburg zu deuten
find. Weiter konnte der Vorsitzende mitteilen,
datz durch das Entgegenkommen von Herrn
Professor Gropengietzer-Mannheim es gelun-
gen ist, den in seinem Besitz befindlichen
Steinsarg-Deckel und die dazugehörige Urne
dem Heimatverein zu übergeben, während
der Verein ihm den Steinsarg zur Verfü-
gung stellt. Zum Punkt Verschiedenes brachte
Bäckermeister Martin Stöhr den Wunsch
zum Ausdruck, weitere Bänke im Gemeinde-
wald aufzustellen.
Bezirk Mannheim
Vühl. (W egen Mordverdacht
verhaftet.) Am 25. 2. wurde der ledige
Karl Volz von Baden-Baden auf der Stratze
Bühl—Müllenbach mit zwei Schutzwunden
in der Brust t o t aufgefunden. Die Gendar-
merie hat nun einen aus Moos stammenden
Verwandten des Erschossenen festgenommen,
da er in dem schweren Verdacht der Täter-
schaft steht.
Brzirk Minlnim
Weinheim. (Aus dem Birkenauer
Tal.) In Anwesenheit von Ministerpräsident
Köhler, Landrat Dr. Compter, Oberbürger-
meister Huegel, Ministerialrat Spieß u. a.
wurden die Straßenbauarbeiten in der Bir-
kenau-ertalstraßs besichtigt. Das Birkenauer
Tal wird nach Fertigstellung der Straßen-
bauavbeiten an Schönheit gewinnen und dem
starken Verkehr in den Odenwald Rechnung
tragen, können. Dis Fahrbahn wird bedeutend
verbreitert, es werden ferner bequeme Geh-
wege angelegt und der Radfahrerverkehr wird
auf Radfahrwege abgeleitet.
170 ms ZungangeWlte br
Karlsruhe, 27. März. Mit besonderem In-
teresse werden die Ergebnisse des diesjähri-
gen Wettkampfes erwartet, denn vom ersten
Reichsberufswettkampf ab ist die Jugend
zum ersten Mal in ihrer Gesamtheit auf die
Notwendigkeit guter Berufsschulung hinge-
wiesen worden.
Von den Berufsgruppen der Angestellten,
die am Anfang der Woche des Berufes ihre
Prüfungsarbeiten anfertigten, liegen bereits
einzelne Ergebnisse vor. Insgesamt wurden
rund 170 000 Jungangestellte erfaßt, davon
stellen die Kaufmannsgehilfen 75 000, die
Büro- und Behördenangestellten 7500, die
Techniker 4500 (ohne Fachschulschaft) und die
weiblichen Angestellten 83 000.
Dies ist ein sehr gutes Ergebnis, besonders
wenn dabei berücksichtigt wird, daß in diesem
Jahre eine gewisse Auslese für die Teil-
nahme getroffen wurde. So durften erst-
malig die 14jährigen nicht teilnehmen, weil
erfahrungsgemäß deren berufliche^ Kennt-
nisse so gering sind, datz eine Leistungsprü-
fung keinen praktischen Wert hat.
Die Prüfung erstreckte sich bei den Kauf-
mannsgehilfen auf: Deutscher Aufsatz, Rech-
nen, Fachschaftsaufgaben als Pflichtfächer,
und Buchhaltung, Kurzschrift, Wirtschafts-
politik, Fremdsprachen als Wahlfächer. Bei
den weiblichen Angestellten waren die beruf-
lichen Aufgaben etwas leichter und nicht so
umfangreich, weil sie auch noch hauswirt-
schaftliche Aufgaben wie Kochen, Nähen,
Stricken und Fragen zu lösen hatten. Die
Büro- und Vehördenangestellten stellten die
gleichen Aufgaben wie die Gruppe Kauf-
mannsgehilfen mit dem einen Unterschied,
datz die Fachschaftsaufgaben auf die Berufs-
erfordernisse abgestellt sind. Dagegen sind die
Prüfungsaufgaben für die Jungtechniker
ganz andere. Sie unterscheiden sich wie bei
Brzirk Sinwrim
Höpfingen. (Zur letzten Ruhe.) Nach
einem arbeitsreichen Leben verstarb in der
Nacht vom Sonntag auf Montag im Alter
von 72 Jahren Franz Ott von hier.
Rrckomi. Oörnwal». Frankenian»
Mosbach. (Strenge Strafen bei
V e r st o ß g e g e n N e b e r n a h m e s ch e i n.)
Der Eierhändler Th. H. ans F. wurde dabei
betroffen, daß er Eier aufgrund feines Ueber-
nalhmescheines nach Stück aufkaufte. Gegen ihn
wurde eine Ordnungsstrafe wegen Verstoßes
gegen die Anordnung des Vorsitzenden des
Eiervcrwertungsverbandes, wonach stückweises
Aufkäufen verboten ist, verhängt. Außerdem
wurde der Genannte wegen Hausierstenerhm-
terziehung vorläufig festgenommen und in das
Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. Es wurde
weiter Strafanzeige wegen Vergehens gegen
das Gesetz über den Verkehr mit Eiern er-
stattet.
Mosbach. (Lebensmüde.) Der 19jährige
Metzgerbursche Fritz Christmann von hier
hat sich in selbstmörderischer Absicht eine schwere
Schußverletzung beigebracht.
Waldhausen. (Todesfall.) Hier starb
kurz vor dem 70. Geburtstag Schuhmacher-
meister Binzens Haag. Mit dem Verstor-
benen ist ein allgemein geachteter und ge-
schätzter Mitbürger aus unserer Mitte ge-
gangen.
Buchen. (Ein Abschiedsabend.) Aus
Anlaß des Ausscheidens von 140 Arbeitsmän-
nern fand am Montag ein Abschiedsabend
statt. Zur Feier hatten sich zahlreiche Freunde
aus der Stadt, sowie die Kameradinnen aus
dem Walldürner Frauenarbeitsdienstlager ein-
gefunden.
Hohenstadt. (E i n b r u chs d i e bsta h I.))
Bei dem Bäcker und Kaufmann Gakstatter
wurde am Hellen Tag ein Einbruch verübt.
Der Dieb drückte eine Fensterscheibe am Hin-
teren Hof ein, öffnete das Fenster und stieg
hinein. Zehn Mark fielen ihm in die Hände.
Als der Tat verdächtig wurde ein junger
Mann aus Altheim verhaftet.
Grünsfeld. (Der älteste Einwohner
gestorbe n.) Am Mittwoch wurde im gott-
gesegpeten Alter von 94 Jahren der älteste
Bürger der Gemeinde, Adam Konrad,
Briefträger i. R., in die Ewigkeit abberufsn.
Königheim. (Kirchliches.) H. Herr Ka-
plan Gärtner ist auf 27. März nach Hems-
bach a. d. B. angewiesen, um dort anstelle
des erkrankten und beurlaubten Pfarrers bis
.zur Anstellung der Neupriester die Seelsorge
zu übernehmen. Fünf Jahre hat er hier se-
gensreich gewirkt und besonders mit Eifer die
Filiale Dienstadt betreut. Vor allem aber hat
er den I u n g m ä -n n e r v e r e i n eifrig ge-
pflegt. Die hiesige Vikarstelle wind erst wieder
bei Anstellung der Neupriester besetzt.
Walldürn. (Straßenbau.) Die Stratze
Walldürn—Rippberg—Landesgrenze wird
als Reichsstratze umgebaut. Nach Beendigung
der Arbeiten der Teilstrecke unterhalb Ripp-
berg und nach Bewilligung der nötigen Mit-
2. MOWMWtMttMM
den übrigen Angestelltentruppen nach
Pflicht- und Wahlaufgaben. Die Fragen
stellen in erster Linie das theoretische Wissen
der Jungtechniker fest und lassen sich gliedern
nach rechnerischen, zeichnerischen und beschrei-
benden Gesichtspunkten.
Die Arbeiten sind inzwischen von den Prü-
fungsausschüssen durchgesehen. In wenigen
Wochen wird das Endergebnis vorliegen und
die Möglichkeit bieten, es auszuwerten, um
die Erfahrungen aus den Wettkampfarbeiten
für die weitere Berufsschulung nutzbar zu
machen. Sa gesehen hat der Reichsberufs-
wettkampf eine ganz besondere Bedeutung.
Aus einem Teil durchgesehener Prüfungs-
arbeiten der Angestellten haben wir ersehen,
datz Erfreuliches geleistet wurde. Besonders
fällt auf, datz die Kenntnis wirtsachftspoliti-
scher und politischer Vorgänge gegenüber dem
Vorjahre bedeutend gewachsen ist. Aus-
nahmslos fast konnte jeder Prüfling Ant-
wort auf die ganze Nation angehende Fra-
gen geben.
Rein beruflich gesehen ist von der lleber-
zahl noch sehr viel zu tun. Die Kenntnisse
um die deutsche Rechtschreibung, um das
kaufmännische Rechnen und auch um die
Warenkunde lassen Lei manchem Teilnehmer
erhebliche Mängel erblicken. Es wird ernster
Arbeit noch bedürfen, wenn Deutschland sei-
nen Ruf als Land der Leistung nicht nur
halten, sondern fördern will.
Der zweite Reichsberufswettkampf, der
Ausdruck eines Leistungswillens ist, wie ihn
noch keine Jugend bekundete, bedeutet wie-
derum einen Meilenstein auf dem Wege,
leistungsfähigen Facharbeiternachwuchs her-
anzubilden. Er hat Klarheit über den Lei-
stungsstand gebracht und nun liegt es bei je-
dem Einzelnen, hieraus Kraft und Entschluß
für die weitere Ausbildung zu ziehen.
Das Motorrad überschlug sich und begrub de«
Fahrer unter sich. Mit einem schweren SchL-
delbruch wurde der Verunglückte ins Kranken-
haus eingeliefevt, wo er kurz nachher verstarb.
Jams »rr unierbMKen Sopka-
kaKschafttn
Sandhaufen, 27. März. Auf der hier abge»
haltenen Tagung der Hopfenfachschaften Sand-
haufen, Schwetzingen, Oftersheim und St.
Ilgen sprach Diplomlandwirt Engelhard
über Pflege, Düngung und Spritzung des
Hopfens.
Er wies ausdrücklich darauf hin, daß die
von Seiten der Badischen Bauernkammer
herausgegebenen Richtlinien in jeder Bezieh-
ung eingehalten werden müßten. Nur durch
diszipliniertes Arbeiten könne ein Qualitäts-
hopfen erzeugt werden, so daß man auf die
Einfuhr von Frühhopfen nicht mehr angewie-
sen sei. Allein das unterbadische Gebiet se:
hauptsächlich durch die günstige Bodenbefchaf-
senheit in der Lage, Frühhopfen zu liefern.
Wir müßten dies entsprechend ausnützen, um
Frühhopfen exportieren zu können, wodurch
Devisen hereinkommen, die unsere Wirtschaft
dringend benötigt. Im Einvernehmen mit den
Brauereien und dem Handel wurde eine Hop-
fenanbaufläche zusätzlich genehmigt, die für
Baden 40 Hektar betragt.
Hopfenpflanzervorsammlung im Letzenberg-
gebiet.
n. Rotenberg, 28. März. Im Saals des
Gasthauses „Zum Hirsch" sprach am Dienstag
abend in einer von den Hopfenpilanzern der
Gemeinden Rotenberg, Rauenberg, Dielheim
und Malsch (Hopfenfachschaft Rotenberg) stark«
befuchten Generalversammlung Diplomland-
wirt E n ge l hg rd - Karlsruhe.
Nach den einleitenden Begrüßungswarten
durch den Vorsitzenden des Rotenberger Hop-
fenbauvereins, Anton Geiß, ergriff Diplom-
landwivt Engelhard das Wort und gab in
seinem anberthalbstüudigen, interessanten
Vortrag zunächst einen Rückblick auf das ver-
flossene Hopsenjähr 1934. Seine weiteren Aus-
führungen galten der Neuorganisation auf
dem Gebiete des Hopfenbaues. In erster Linie
sollen künftighin, wie der Redner betonte, die
Siegelbezirke 1 und 2 nicht mehr mit Zahlen
benannt werden, da durch diese Bezeichnung
einzelne Gemeinden benachteiligt wurden. Das
Hauptbcstreben müsse von dem Gedanken ge-
tragen sein, nur Qualitätsware zu erzeugen.
Mit großer Befriedigung wurde die erfreu-
liche Mitteilung ausgenommen, daß bei der
Exhphuug der bisherigen Hopfenbauflächen
in Deutschland um etwa 20 bis 25 Prozent
auch die Gemeinde Rotenberg, die
bislang zum Siegelbezirk 1 (Rotenberg,
Schwetzingen, Walldorf, Sandhaufen) zählte.
50 Ar tür Neuanlagen zugewiesen be-
kommt. Doch müssen sämtliche NenaMagsn als
Drahtanlagen hergerichtet werden. Was den
Absatz betrifft, so könne man in Zukunft un-
besorgt sein, da das Reich und seine Beauf-
tragten dafür Sorge tragen werden, daß Ent-
täuschungen, wie sie in den Jahren 1926 und
auswärts erlebt wurden, nicht mehr Vorkam-
mer!.
Ein Lichtbildervortrag, der die theoretischen
Ausführungen in einen anschaulichen Rahmen
kleidete, bildete den Abschluß des Referates.
Kampf den Vienenseuchen.
i. Wiesloch, 28. März. Bei der von Kreis-
imkerfllhrer Stumpf (Walldorf) geleiteten
Kreisversammlung der Imker des Amtsbezirks
Wiesloch im Gasthaus „Zum Adler" sprach Be-
zirkstierarzt Veterinürarzt Dr. Köhler aus
Heidelberg über die Durchführung des Bie-
nenseuchengesetzes. Mit diesem Gesetz wurde die
Biene Zum Haustier erklärt, wodurch alle an-
steckenden Vienenkrankheiten wie Faulbrut, No-
sema oder Darmstuche und die Milbenseuche an-
zeigepflichtig wurden. Um die schnelle polizei-
liche Meldung zu veranlassen, sollte nach Auffas-
sung des Redners für die erste Anzeige einer seu-
chenhaften Erkrankung eine Belobigung und Be-
lohnung ausgesetzt werden. Er wies besonders
auf die Gefahr der Krankheitsübertragung durch
leerstehende Vienenwohnungen, durch Tränken
mit stehendem Wasser, durch Unsauberkeit auf
dem Stande und durch das Wandern in Tracht-
gebiete hin.
Nachdem Kreisimkerführer Stumpf noch An-
gaben über die durch Vienenseuchen verursachte
Schadenhöhe gemacht hatte, empfahl Kreisrech-
ner Jakob Steinbrenner (W'esloch), sich
bei jedem Verdacht an den Kreisb.enenseuchen-
wart Fortbildungsschukhauptlehrer Filsinger
in Wiesloch zu wenden oder sofort tote Bienen
oder verdächtige Brut an das Vienenwissen-
schaftliche Institut in Freiburg einzusenden.
Kreisbiensnweldewart Ortsbauernführer Eeitz
aus Rotenberg, der sich schon im Vorjahre mit
großem Eifer um die Verbesserung der Bienen-
meide im Bezirk Wiesloch bemüht hatte, erklärte
sich erfreulicherweise bereit, dieses Amt wieder
anzunehmen.
Als Leiter der in Aussicht genommenen Beleg-
stelle wurde Hauptlebrer Beetz aus Rotenberg
vorgesehen. Zum Schlüsse wurde festgestellt, daß
das Bienenfeuchengefetz sich nur dann voll zum
Segen der gesamten Bienenzucht auswirken
kann, wenn jeder Imker nicht nur an sich, sondern
an das Ganze denkt, und wenn sich alle Imker or-
ganisieren, um von ihrer Organisation Aufklä-
rung, Rat und Hilfe zu empfangen.
„Heidelberger «olkSblatt« — Donnerstag, de« 28. «Mr« MW
Seite?
tel soll die Strecke bis Rippberq in Angriff
genommen werden. Die Straße wird sechs
Meter breit, erhält zu beiden Seiten ein
Bankett von einem Meter Breite und wird
die scharfen S-Kurven unterhalb von Gerol-
zahn verlieren.
Karlsruhe. (Geh. Reg.-Rat D r. c. h. H.
Lorenz, Ehrenbürger der Techni-
schen Hochschule.) Die Technische Hochschule
Karlsruhe hat dem em. Professor der Technischen
Hochschule Danzig, Geh. Reg.-Rat Dr. Dr. c. h.
Hans Lorenz anläßlich seines 70. Geburtsta-
ges am 24. März wegen seiner bahnbrechenden
Forschungen auf dem Gebiete der Kältetechnik
und auf zahlreichen Gebieten der Technischen Me-
chanik die Würde eines Ehrenbürgers verliehen.
Pforzheim. (Ein 73 jährig er Milch-
d i e b.) Lin aufregender Auftritt ereignete sich
Dienstag früh in der Nordstadt. Es wurde ein
Mann im Alter von 73 Jahren beobachtet, wie
er von einem dort stehenden Milchwagen zwei
Flaschen Milch entwendete. Der Milchhändler
forderte den Täter auf, die Milch wieder herzu-
geben, was nicht geschah. Zwischen dem Dieb und
dem Milchhändler entstand nun eine Schläge-
rei, in deren Verlauf der Händler dem Dieb
eine Milchflasche auf den Kopf schlug, so daß die-
ser in das Krankenhaus gebracht werden mußte.
Freudenstadt. (Eine wildgewor-
dene Kuh) verursacht schweren Verkehrs-
unfall. Der in der Stadtrandsiedlung woh-
nende Georg Halft brachte eine Kuh zum
Hauptbahnhof. Das Tier war sehr wider-
spenstig und ritz einige Male aus. So auch
in der unteren Bahnhofstraße, wo das wild-
gewordene Tier auf den Gehweg sprang. Als
ein Motorradfahrer mit Beiwagen die
Straße abwärts fuhr, sprang die Kuh vom
Gehweg wieder aus die Stratze. Die Kuh
kam noch knapp an dem Motorrad vorbei.
Dagegen suhr das Motorrad dem die Kuh
verfolgenden Halft von hinten zwischen die
Beine und ritz ihn zu Boden. Halst erlitt
dabei einen Schädelbruch und andere Ver-
letzungen. Auch der Motorradfahrer und sein
Begleiter stürzten und zogen sich leichteren
Verletzungen zu.
Kehl. (Devisenschieberin.) Weil
sie 230 RM. und 50 französische Franken in
ihrem Strumpf versteckt, über die Grenze nach
Straßburg bringen wollte, angeblich um dort
für die Schweiz bestimmte Froschschenkel ein-
zukausen, wurde die Härtdlerin Ida Müller
von Üvloffen zu vier Wochen Gefängnis und
50 RM. Geldstrafe verurteilt. Von dem be-
schlagnahmten Gelde wurden 100 Mark und
die 50 Franken eingezvgen.
Freistett (Sei Kehl). (Unverschämter
F is chd i e bftah l.) Einem hiesigen Fischer
wurden vieler Tage seine Fischkasten samt den
darin befindlichen etwa 214 Zentner Fischen ge-
stohlen.
FreiMt (bm Kehl). (Tödlicher Mo-
torrad Unfall.) In der Höhe des Sport-
platzes fuhr abends gegen 9 Uhr ein Motor-
radfahrer aus Offenburg in voller Fahrt auf
ein in .gleicher Richtung geführtes Pferd auf.
——
MKtMMimg
»er LmbesbaimMM
Karlsruhe, 27. März. Die Laudesbauern-
schaft Baden teilt mit: In der Zeit vom 26.
bis 30. März ist es der Rechtsabteiluug der
Landesbaucräfthaft Baden, Karlsruhe, Beiert-
heimer Allee 16, infolge Krankheitsfällen und
auswärtiger Dienlstgeschäfte nicht möglich, Be-
suche zu empfmrgen. Da erfahrungsgemäß
auswärtige Besucher zahlreich sich bei der vor-
genannten Abteilung Rat holen, wird allen
Interessenten dringend empfohlen, in der vor-
genannten Zeit von Bgsuchen Abstand zu neh-
men.
Skk ArrnlMZW im Mtn »rs
ZchnMrrmMers
Hirsau, 27. März. Am Dienstag in der
Frühe stieß ein mit 180 Zentner Zement be-
ladener Fernlastzug aus Nagold gegen das
Haus des Schneidermeisters Walker, verur-
sacht dadurch, daß in der Kurve der Reifen
des linken Vorderrades platzte.
Das Hans wurde ziemlich stark mitgenom-
men. Zuletzt landete der schwere Lastzug in
dem Lader? des Schneidermeisters. Die Haus-
bewohner, die um diese Zeit — es war kurz
vor drei Uhr morgens — noch schliefen, tru-
gen einen nicht geringen Schrecken davon.
Vor dem Hause lagen Balken und Mauer-
trümmer umher, der Lastzug selbst, der etwa
zwei Meter weit in das Ladeninnere einge-
drungen war, hatte nur geringe Beschädigun-
gen davongetragen. Die Fahrer blieben wie
durch ein Wunder unverletzt.
Wirk SMMrrg
h. Dossenheim. (Vom Gemeinnützi-
gen Verein (Heimatverein.) Am
Samstag hielt der Heimatverein im „Schwa-
nen" eine Ausschutzsitzung ab, in der die Ter-
mine für die nächsten Veranstaltungen festge-
legt wurden. Es wurde beschlossen, die G e -
neralversammlung am kommenden
Samstag in der „Krone" abzuhalten. Wie
alljährlich findet am Sonntag Lätare ein
Sommertagszug statt, der wiederum
vom Heimatverein arrangiert wird. Das Er-
gebnis der Sammlung — falls eine solche
genehmigt wird — wird unter die schönsten
Butzen verteilt. Ueber das Heimat-
museum entspann sich eine längere De-
batte, bei der zum Ausdruck gebracht wurde,
datz der Raum für dasselbe völlig unzurei-
chend ist. Es wurde angeregt, ob es nicht zu
erreichen wäre, einige Räume im „Schlöß-
chen" freizubekommen, das die geeignetste
llnterkunftsstätte darstelle. Es ist wieder
eine Ausstellung des Heimatmuseums über
Ostern beabsichtigt. Der Vorsitzende, Her-
mann Kraft, gab bekannt, datz der Mannhei-
mer Altertumsverein auch für dieses Jahr
wieder seinen Besuch angemeldet habe. Es
wurde begrüßt, daß sich der Heimatverein
mit einer Trachtenahordnung an dem Trach-
tenfest in Ludwigshafen beteiligt, das an-
fangs Juni stattfindet. Ueber verschiedene
Gemarkungssteine, die in letzter Zeit gefun-
den wurden, berichtete Herr Herm. Kraft
ausführlich, diese wurden im Gebiet „Schlüs-
sel" und „Hassel" gefunden. In die Steine
waren als Zeichen ein Bischofsstab mit einem
8 oder eingemeitzelt, die als Gemarkungs-
steine von Schönau und Neuburg zu deuten
find. Weiter konnte der Vorsitzende mitteilen,
datz durch das Entgegenkommen von Herrn
Professor Gropengietzer-Mannheim es gelun-
gen ist, den in seinem Besitz befindlichen
Steinsarg-Deckel und die dazugehörige Urne
dem Heimatverein zu übergeben, während
der Verein ihm den Steinsarg zur Verfü-
gung stellt. Zum Punkt Verschiedenes brachte
Bäckermeister Martin Stöhr den Wunsch
zum Ausdruck, weitere Bänke im Gemeinde-
wald aufzustellen.
Bezirk Mannheim
Vühl. (W egen Mordverdacht
verhaftet.) Am 25. 2. wurde der ledige
Karl Volz von Baden-Baden auf der Stratze
Bühl—Müllenbach mit zwei Schutzwunden
in der Brust t o t aufgefunden. Die Gendar-
merie hat nun einen aus Moos stammenden
Verwandten des Erschossenen festgenommen,
da er in dem schweren Verdacht der Täter-
schaft steht.
Brzirk Minlnim
Weinheim. (Aus dem Birkenauer
Tal.) In Anwesenheit von Ministerpräsident
Köhler, Landrat Dr. Compter, Oberbürger-
meister Huegel, Ministerialrat Spieß u. a.
wurden die Straßenbauarbeiten in der Bir-
kenau-ertalstraßs besichtigt. Das Birkenauer
Tal wird nach Fertigstellung der Straßen-
bauavbeiten an Schönheit gewinnen und dem
starken Verkehr in den Odenwald Rechnung
tragen, können. Dis Fahrbahn wird bedeutend
verbreitert, es werden ferner bequeme Geh-
wege angelegt und der Radfahrerverkehr wird
auf Radfahrwege abgeleitet.
170 ms ZungangeWlte br
Karlsruhe, 27. März. Mit besonderem In-
teresse werden die Ergebnisse des diesjähri-
gen Wettkampfes erwartet, denn vom ersten
Reichsberufswettkampf ab ist die Jugend
zum ersten Mal in ihrer Gesamtheit auf die
Notwendigkeit guter Berufsschulung hinge-
wiesen worden.
Von den Berufsgruppen der Angestellten,
die am Anfang der Woche des Berufes ihre
Prüfungsarbeiten anfertigten, liegen bereits
einzelne Ergebnisse vor. Insgesamt wurden
rund 170 000 Jungangestellte erfaßt, davon
stellen die Kaufmannsgehilfen 75 000, die
Büro- und Behördenangestellten 7500, die
Techniker 4500 (ohne Fachschulschaft) und die
weiblichen Angestellten 83 000.
Dies ist ein sehr gutes Ergebnis, besonders
wenn dabei berücksichtigt wird, daß in diesem
Jahre eine gewisse Auslese für die Teil-
nahme getroffen wurde. So durften erst-
malig die 14jährigen nicht teilnehmen, weil
erfahrungsgemäß deren berufliche^ Kennt-
nisse so gering sind, datz eine Leistungsprü-
fung keinen praktischen Wert hat.
Die Prüfung erstreckte sich bei den Kauf-
mannsgehilfen auf: Deutscher Aufsatz, Rech-
nen, Fachschaftsaufgaben als Pflichtfächer,
und Buchhaltung, Kurzschrift, Wirtschafts-
politik, Fremdsprachen als Wahlfächer. Bei
den weiblichen Angestellten waren die beruf-
lichen Aufgaben etwas leichter und nicht so
umfangreich, weil sie auch noch hauswirt-
schaftliche Aufgaben wie Kochen, Nähen,
Stricken und Fragen zu lösen hatten. Die
Büro- und Vehördenangestellten stellten die
gleichen Aufgaben wie die Gruppe Kauf-
mannsgehilfen mit dem einen Unterschied,
datz die Fachschaftsaufgaben auf die Berufs-
erfordernisse abgestellt sind. Dagegen sind die
Prüfungsaufgaben für die Jungtechniker
ganz andere. Sie unterscheiden sich wie bei
Brzirk Sinwrim
Höpfingen. (Zur letzten Ruhe.) Nach
einem arbeitsreichen Leben verstarb in der
Nacht vom Sonntag auf Montag im Alter
von 72 Jahren Franz Ott von hier.
Rrckomi. Oörnwal». Frankenian»
Mosbach. (Strenge Strafen bei
V e r st o ß g e g e n N e b e r n a h m e s ch e i n.)
Der Eierhändler Th. H. ans F. wurde dabei
betroffen, daß er Eier aufgrund feines Ueber-
nalhmescheines nach Stück aufkaufte. Gegen ihn
wurde eine Ordnungsstrafe wegen Verstoßes
gegen die Anordnung des Vorsitzenden des
Eiervcrwertungsverbandes, wonach stückweises
Aufkäufen verboten ist, verhängt. Außerdem
wurde der Genannte wegen Hausierstenerhm-
terziehung vorläufig festgenommen und in das
Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. Es wurde
weiter Strafanzeige wegen Vergehens gegen
das Gesetz über den Verkehr mit Eiern er-
stattet.
Mosbach. (Lebensmüde.) Der 19jährige
Metzgerbursche Fritz Christmann von hier
hat sich in selbstmörderischer Absicht eine schwere
Schußverletzung beigebracht.
Waldhausen. (Todesfall.) Hier starb
kurz vor dem 70. Geburtstag Schuhmacher-
meister Binzens Haag. Mit dem Verstor-
benen ist ein allgemein geachteter und ge-
schätzter Mitbürger aus unserer Mitte ge-
gangen.
Buchen. (Ein Abschiedsabend.) Aus
Anlaß des Ausscheidens von 140 Arbeitsmän-
nern fand am Montag ein Abschiedsabend
statt. Zur Feier hatten sich zahlreiche Freunde
aus der Stadt, sowie die Kameradinnen aus
dem Walldürner Frauenarbeitsdienstlager ein-
gefunden.
Hohenstadt. (E i n b r u chs d i e bsta h I.))
Bei dem Bäcker und Kaufmann Gakstatter
wurde am Hellen Tag ein Einbruch verübt.
Der Dieb drückte eine Fensterscheibe am Hin-
teren Hof ein, öffnete das Fenster und stieg
hinein. Zehn Mark fielen ihm in die Hände.
Als der Tat verdächtig wurde ein junger
Mann aus Altheim verhaftet.
Grünsfeld. (Der älteste Einwohner
gestorbe n.) Am Mittwoch wurde im gott-
gesegpeten Alter von 94 Jahren der älteste
Bürger der Gemeinde, Adam Konrad,
Briefträger i. R., in die Ewigkeit abberufsn.
Königheim. (Kirchliches.) H. Herr Ka-
plan Gärtner ist auf 27. März nach Hems-
bach a. d. B. angewiesen, um dort anstelle
des erkrankten und beurlaubten Pfarrers bis
.zur Anstellung der Neupriester die Seelsorge
zu übernehmen. Fünf Jahre hat er hier se-
gensreich gewirkt und besonders mit Eifer die
Filiale Dienstadt betreut. Vor allem aber hat
er den I u n g m ä -n n e r v e r e i n eifrig ge-
pflegt. Die hiesige Vikarstelle wind erst wieder
bei Anstellung der Neupriester besetzt.
Walldürn. (Straßenbau.) Die Stratze
Walldürn—Rippberg—Landesgrenze wird
als Reichsstratze umgebaut. Nach Beendigung
der Arbeiten der Teilstrecke unterhalb Ripp-
berg und nach Bewilligung der nötigen Mit-
2. MOWMWtMttMM
den übrigen Angestelltentruppen nach
Pflicht- und Wahlaufgaben. Die Fragen
stellen in erster Linie das theoretische Wissen
der Jungtechniker fest und lassen sich gliedern
nach rechnerischen, zeichnerischen und beschrei-
benden Gesichtspunkten.
Die Arbeiten sind inzwischen von den Prü-
fungsausschüssen durchgesehen. In wenigen
Wochen wird das Endergebnis vorliegen und
die Möglichkeit bieten, es auszuwerten, um
die Erfahrungen aus den Wettkampfarbeiten
für die weitere Berufsschulung nutzbar zu
machen. Sa gesehen hat der Reichsberufs-
wettkampf eine ganz besondere Bedeutung.
Aus einem Teil durchgesehener Prüfungs-
arbeiten der Angestellten haben wir ersehen,
datz Erfreuliches geleistet wurde. Besonders
fällt auf, datz die Kenntnis wirtsachftspoliti-
scher und politischer Vorgänge gegenüber dem
Vorjahre bedeutend gewachsen ist. Aus-
nahmslos fast konnte jeder Prüfling Ant-
wort auf die ganze Nation angehende Fra-
gen geben.
Rein beruflich gesehen ist von der lleber-
zahl noch sehr viel zu tun. Die Kenntnisse
um die deutsche Rechtschreibung, um das
kaufmännische Rechnen und auch um die
Warenkunde lassen Lei manchem Teilnehmer
erhebliche Mängel erblicken. Es wird ernster
Arbeit noch bedürfen, wenn Deutschland sei-
nen Ruf als Land der Leistung nicht nur
halten, sondern fördern will.
Der zweite Reichsberufswettkampf, der
Ausdruck eines Leistungswillens ist, wie ihn
noch keine Jugend bekundete, bedeutet wie-
derum einen Meilenstein auf dem Wege,
leistungsfähigen Facharbeiternachwuchs her-
anzubilden. Er hat Klarheit über den Lei-
stungsstand gebracht und nun liegt es bei je-
dem Einzelnen, hieraus Kraft und Entschluß
für die weitere Ausbildung zu ziehen.
Das Motorrad überschlug sich und begrub de«
Fahrer unter sich. Mit einem schweren SchL-
delbruch wurde der Verunglückte ins Kranken-
haus eingeliefevt, wo er kurz nachher verstarb.
Jams »rr unierbMKen Sopka-
kaKschafttn
Sandhaufen, 27. März. Auf der hier abge»
haltenen Tagung der Hopfenfachschaften Sand-
haufen, Schwetzingen, Oftersheim und St.
Ilgen sprach Diplomlandwirt Engelhard
über Pflege, Düngung und Spritzung des
Hopfens.
Er wies ausdrücklich darauf hin, daß die
von Seiten der Badischen Bauernkammer
herausgegebenen Richtlinien in jeder Bezieh-
ung eingehalten werden müßten. Nur durch
diszipliniertes Arbeiten könne ein Qualitäts-
hopfen erzeugt werden, so daß man auf die
Einfuhr von Frühhopfen nicht mehr angewie-
sen sei. Allein das unterbadische Gebiet se:
hauptsächlich durch die günstige Bodenbefchaf-
senheit in der Lage, Frühhopfen zu liefern.
Wir müßten dies entsprechend ausnützen, um
Frühhopfen exportieren zu können, wodurch
Devisen hereinkommen, die unsere Wirtschaft
dringend benötigt. Im Einvernehmen mit den
Brauereien und dem Handel wurde eine Hop-
fenanbaufläche zusätzlich genehmigt, die für
Baden 40 Hektar betragt.
Hopfenpflanzervorsammlung im Letzenberg-
gebiet.
n. Rotenberg, 28. März. Im Saals des
Gasthauses „Zum Hirsch" sprach am Dienstag
abend in einer von den Hopfenpilanzern der
Gemeinden Rotenberg, Rauenberg, Dielheim
und Malsch (Hopfenfachschaft Rotenberg) stark«
befuchten Generalversammlung Diplomland-
wirt E n ge l hg rd - Karlsruhe.
Nach den einleitenden Begrüßungswarten
durch den Vorsitzenden des Rotenberger Hop-
fenbauvereins, Anton Geiß, ergriff Diplom-
landwivt Engelhard das Wort und gab in
seinem anberthalbstüudigen, interessanten
Vortrag zunächst einen Rückblick auf das ver-
flossene Hopsenjähr 1934. Seine weiteren Aus-
führungen galten der Neuorganisation auf
dem Gebiete des Hopfenbaues. In erster Linie
sollen künftighin, wie der Redner betonte, die
Siegelbezirke 1 und 2 nicht mehr mit Zahlen
benannt werden, da durch diese Bezeichnung
einzelne Gemeinden benachteiligt wurden. Das
Hauptbcstreben müsse von dem Gedanken ge-
tragen sein, nur Qualitätsware zu erzeugen.
Mit großer Befriedigung wurde die erfreu-
liche Mitteilung ausgenommen, daß bei der
Exhphuug der bisherigen Hopfenbauflächen
in Deutschland um etwa 20 bis 25 Prozent
auch die Gemeinde Rotenberg, die
bislang zum Siegelbezirk 1 (Rotenberg,
Schwetzingen, Walldorf, Sandhaufen) zählte.
50 Ar tür Neuanlagen zugewiesen be-
kommt. Doch müssen sämtliche NenaMagsn als
Drahtanlagen hergerichtet werden. Was den
Absatz betrifft, so könne man in Zukunft un-
besorgt sein, da das Reich und seine Beauf-
tragten dafür Sorge tragen werden, daß Ent-
täuschungen, wie sie in den Jahren 1926 und
auswärts erlebt wurden, nicht mehr Vorkam-
mer!.
Ein Lichtbildervortrag, der die theoretischen
Ausführungen in einen anschaulichen Rahmen
kleidete, bildete den Abschluß des Referates.
Kampf den Vienenseuchen.
i. Wiesloch, 28. März. Bei der von Kreis-
imkerfllhrer Stumpf (Walldorf) geleiteten
Kreisversammlung der Imker des Amtsbezirks
Wiesloch im Gasthaus „Zum Adler" sprach Be-
zirkstierarzt Veterinürarzt Dr. Köhler aus
Heidelberg über die Durchführung des Bie-
nenseuchengesetzes. Mit diesem Gesetz wurde die
Biene Zum Haustier erklärt, wodurch alle an-
steckenden Vienenkrankheiten wie Faulbrut, No-
sema oder Darmstuche und die Milbenseuche an-
zeigepflichtig wurden. Um die schnelle polizei-
liche Meldung zu veranlassen, sollte nach Auffas-
sung des Redners für die erste Anzeige einer seu-
chenhaften Erkrankung eine Belobigung und Be-
lohnung ausgesetzt werden. Er wies besonders
auf die Gefahr der Krankheitsübertragung durch
leerstehende Vienenwohnungen, durch Tränken
mit stehendem Wasser, durch Unsauberkeit auf
dem Stande und durch das Wandern in Tracht-
gebiete hin.
Nachdem Kreisimkerführer Stumpf noch An-
gaben über die durch Vienenseuchen verursachte
Schadenhöhe gemacht hatte, empfahl Kreisrech-
ner Jakob Steinbrenner (W'esloch), sich
bei jedem Verdacht an den Kreisb.enenseuchen-
wart Fortbildungsschukhauptlehrer Filsinger
in Wiesloch zu wenden oder sofort tote Bienen
oder verdächtige Brut an das Vienenwissen-
schaftliche Institut in Freiburg einzusenden.
Kreisbiensnweldewart Ortsbauernführer Eeitz
aus Rotenberg, der sich schon im Vorjahre mit
großem Eifer um die Verbesserung der Bienen-
meide im Bezirk Wiesloch bemüht hatte, erklärte
sich erfreulicherweise bereit, dieses Amt wieder
anzunehmen.
Als Leiter der in Aussicht genommenen Beleg-
stelle wurde Hauptlebrer Beetz aus Rotenberg
vorgesehen. Zum Schlüsse wurde festgestellt, daß
das Bienenfeuchengefetz sich nur dann voll zum
Segen der gesamten Bienenzucht auswirken
kann, wenn jeder Imker nicht nur an sich, sondern
an das Ganze denkt, und wenn sich alle Imker or-
ganisieren, um von ihrer Organisation Aufklä-
rung, Rat und Hilfe zu empfangen.