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Illustrirte kunstgewerbliche Zeitschrift für Innendekoration — 1.1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.11255#0009

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am sO. u.^ 25 jed Monals
vierteljährlich Mk 2 50

kleinere Beträge sind stets vorauszube
zahlen. Einzelne Nummern kosten -lO Pf
Lelegramm-Adr.: Verlagkoch, Darmstadt.

Das „Fachblatt für Innen-Dekoration" ist
bei der deutschen Reichs-Post unter Nr.
2022 der Post-Zeitungsliste eingetragen.

Verbreitet in Deutschland, Besterreich-Ungarn und der Schweiz.

Vertrieb f. Gester.-Ungarn: Spirlhsgen Schuvich, Wien l, Rumvfg 7.
Bezugspreis des Blattes >Päbrl. Lg. fl. 2.—. Erhältlich durch jede Buchhandlung.

1.

Mlinmer

Warmstadt, jt>. Aanuar j§6l).

I.

Zayrgang.

in neues Fachblatt, welches uns zur Stellungnahme auf-
fordert, hat ein Recht darauf, daß wir es mit Auf-
merksamkeit aus feinen Zweck und feine Nothwendigkeit
hin prüfen. Mag es nun auch nicht inehr ein Zeichen
ganz guten Geschmacks sein, bei solcher Gelegenheit
von der „fühlbaren Lücke" zu sprechen, so können nur uns in diesem
Falle der Wahrnehmung nicht verschließen, daß auf den: Gebiete des
Dekorativnswesens eine derartige Lücke in unserer periodischen
Littoratur thatsächlich bestand! Während die verschiedensten Interessenten-
kreise, — kaufmännische, gewerbliche, künstlerische und kunsthandwerkliche
ihre Spezial-Srgane besaßen, in denen Produzenten und Konsumenten
sich begegnen, in denen Nachfrage und Angebot zu einem geregelten
Ausdruck gelangen konnte», mußte das Dckorntionssäch — alle
diejenigen Mlrrikantrn, Professtonisten, Künstter und
Kunsthandwerker, welche für die innere Ausstattung
unserer Wohnung arbeiten — eines solchen Vcreinigungspunktes
entbehren.

Und dieser Mangel macht sich in Deutschland um so mehr fühl-
bar, als uns auch der geographische Mittelpunkt fehlt, das Geschmacks-
rentrum, dessen Besitz dem Dekorationswesen nuferer westlichen Nachbarn ein
so fühlbares Uebergewicht verleiht. Solange nur nicht einen solchen
stets offenen Markt haben, auf dem jede neue Erfindung, jede eintretcnde
Nuance in der Entwickelung des Zeitgeschmacks sofort bekannt werden,
so lange sehen wir uns auf die zwar langsamere, aber darum vielleicht
nicht weniger sichere Verständigung ans dem Wege der periodischen
Litteratur angewiesen. Bis zu welchem Grade eine solche Litteratur für
das Gebiet der kunstmäßigen Wohnungsausstattung ausgebildet werden
kann, lehren uns die mit uns in gleicher Lage befindlichen Engländer
und Amerikaner. Eine große Anzahl weitverbreiteter, zum Theil mit
wirklichem Luxus in der Illustration ausgestatteter Zeitschriften in eng-
lischer Sprache liefern den Beweis, wie schnell das Bedürfniß periodischer

Mittheilungen aus dem Bereich der Innendekoration wächst und wie
groß die Zahl der Interessenten in diesen Landern ist, welche Fachzeit-
schriften der genannten Art unterstützen.

So scheint es uns denn ein Zeichen gesunder Entwickelung zu sein,
wenn auch bei uns dem gleichen Interessentenkreis sich ein Blatt zu gegen
fettiger Verständigung zur Verfügung stellt, umsomehr, wenn gerade die
bewährte Kraft, in deren Händen die Leitung der weitverbreiteten
„Dapeten-Zeitung" liegt, sich an die Spitze des neuen Unternehmens stellt.
Mit den Bedürfnissen .der,,lretrejsg»d^i Kreise^ eng vexlra^ wird die
Redaktion das Gestrmmtgelnet der l


stoffe, die Teppich-- und Nnnstmöüel--Ma6rikatiott, das Ve--

lenchtunyswesen und andere Zweige der Hausansstattnng in's Bereich
ihrer Betrachtung ziehen, und wird nur das Gebiet der Dekorations-
Malerei, welches selbständig über eine genügende Fachlitteratnr verfügt,
zunächst nicht in ihr Programm aufnehmen.

Den großen geschäftlichen Nutzen, den ein solches Blatt den
Maürikanten von Wöketn, Wökelstost'en und Teppichen,
von Tapeten, Mistern und Dekorations-Gegenständen
jeder Art gewähre» muß, werden diese, sowie ihre Abnehmer und
namentlich die im reicheren Privatbau beschäftigten Architekten sehr
schnell ermessen, auch ohne von uns an dieser Stelle darauf hingewiesen
zu sein. Uns liegt näher der Gedanke an die große Förderung, welches
unser gesammtes Dekorationswesen, der Geschmack in der Hausansstattung,
die Körderung der einheimischen Produktion und die
Selstständigkeit gegeniiöer dem Auslände dadurch erfahren
werden. Wir glauben, daß diese Seite des neuen Unternehmens ganz
besonderer Beachtung würdig ist, und glauben aus diesem Grunde be-
sonders sein Erscheinen mit einem herzlichen ^Vliiekaus" begrüßen zu
sollen.

HrofeH'or I. Hut Hm er

Direktor der Aunstgewerdeschule in Frankfurt a. !It.
 
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