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Illustrirte kunstgewerbliche Zeitschrift für Innendekoration — 1.1890

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An unsere Leser!
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Luthmer, Ferdinand: Die Erziehung des Publikums
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https://doi.org/10.11588/diglit.11255#0117

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?»r Aurschmückung und Hinrichtung der Kohnränme

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am 10. ru 25 ze- Monats

viert«ljährlicb Mk 2 50
I vierteljährlich 271k. 5 —

Preis der Anzeigen 12 Pf.

Ermäßigung de, Wiederholung.

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Kkrausgeßer M Lkrtkger: Kletander Roch in

I.

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NttNlNlev 13.

Das „Lachblatt für Jnnen-Dekoration" ist
bei der deutschen Reichs-Post unter Nr.
21)22 der Post-Zeitungsliste eingetragen.

Verbreitet in Deutschland, Vesterreich-Ungarn und der Schweiz.

Vertrieb s. Oester.-Ungarn: Kpjelhgyrn H Kchuvlch, Mir« I, Kumpfg. 7.
Bezugspreis des Blattes pzjäbrl. öft. fl. 1-50. Erhältlich durch jede Buchhandlung.

Kleinere Beträge sind stets voranszube-
zahlen. Einzelne Nummern kosten so Pf.
Telegramm.Adr.: Verlag Koch, Darmsladt.

M unsere geegrten Leser!

vorliegender Nummer beginnt die illustrirte kunstgewerb-
liche Zeitschrift für „Jnnen-Dekoration" das dritte
Vierteljahr, und sind wir auch heute wiederum in der an-
genehmen Lage, bestätigen zu können, daß die Leserzahl obigen Blattes
in den verflossenen drei Monaten um das Doppelte gestiegen
ist, ein Beweis, daß die seit April von uns eingeschlagene neue Richt-
ung durch Zugabe von Illustrationen und Beilagen bei Privaten wie
Fachleuten großen Beifall gefunden hat. Neben diesem sichtbaren Zei-
chen der Anerkennung von Seiten unserer Leser für die großen Geld-
opser und Mühen, die wir bringen, um unserm jungen Unternehmen
stets neue Freunde und Gönner zuzuführen, wurde das Fachblatt für
„Jnnen-Dekoration" auf der soeben in Köln stattfindenden Ausstellung:
„Wettstreit zur Verbesserung der Lage der Arbeiter" mit der

SjMernrn Mevaille

prämiirt. Es dürfte wohl einzig dastehen, daß eine Zeitschrift schon
nach so kurzer Zeit ihres Bestehens mit einer so hohen Auszeichnung
bedacht wurde, welch' letztere gewiß am deutlichsten für den gediegenen
und interessanten Inhalt dieser sowohl für Fachleute wie für kunstsinnige
Private bestimmten Zeitschrift „zur Ausschmückung und Einrichtung der
Wohnräume" spricht. — Der Leitung des Blattes stehen fortgesetzt eine
große Anzahl hervorragender Künstler und Fachkräfte unterstützend zur
Seite, so u. A.: Ferdinand Luthmer, Cornelius Gurlitt, Friedrich Fisch-
bach, Ernst Pasquö, Julius Lessing, Georg Bötticher, Hoffmann-Reichen-
berg, F. W. Toifel, August Hochstätter, Lorenz Bodenschatz, Max Heiden,
Karl Behr, Armin Fischer usw. Wir möchten daher mit heutiger
Nummer wiederholt die Aufmerksamkeit aller Derjenigen auf diese Fach-
zeitschrift lenken, welche derselben bisher aus irgend welchem Grunde
noch serngeblieben sind, und fügen hinzu, daß das Blatt am 10. und
25. jeden Monats erscheint und sowohl durch die Post, den Buchhandel,
als auch unmittelbar von der Geschäftsstelle bezogen werden kann. Be-
zugspreis halbjährlich Mk. 5.—, Frcs. 7.50, — ö. fl. 3. -

Die Leitung des FaMalt für Jnnen-Dekoration".

Nachdruck unserer Original-Artikel ist nur mit unsrer Erlaulmiß gestattet.

DmieHrmg MilMikttms.

Von F. Luthmer.

i wir von den Fortschritten in den gewerblichen Künsten,
on der Hebung des allgemeinen Geschmacks reden, — wozu
, Gott sei Dank, in den letzten zwanzig Jahren in Deutschland
so manchmal Anlaß geboten wurde, — so denken wir dabei zunächst immer
an die Fortschritte, welche unsere Produzenten, die Kunsthandwerker,
gemacht haben, denn die Leistungen dieser letzteren sind es besonders,
die sich auf Ausstellungen, beim Durchwandern unserer Magazine und
im Innern unserer Häuser uns vor Augen stellen und welche uns als
Maaßstab für den Geschmack unsrer Zeit dienen. Aber ebenso, wie
wir hier die Produzenten in Betracht ziehen und für eine Hebung wie
für die Verminderung des allgemeinen Geschmacks verantwortlich machen,
— mit dem gleichen Recht sollten wir auch das Publikum an dieser
Verantwortlichkeit theiluehmen lassen. Denn für wen schafft der Möbel-
schreiner, der Dekoratör, der Goldschmied, der Weber und der Töpfer?
Doch für die große Masse des Publikums, der Konsumirenden! Wenig-
stens wird man von einem allgemeinen Standpunkte aus nur diejenigen
Industrien gesund nennen können, welche ihre Anregungen, ihre
Aufträge und damit ihre Förderung aus der großen Masse der Ver-
brauchenden empfängt, während einzelne bevorzugte Leistungen zu be-
stimmtem Zweck, für welche die Geschäftssprache den bezeichnenden Aus-
druck „ausgefallene Stücke" hat, in einzelnen Fällen wohl fördernd
wirken, nicht aber dem allgemeinen Geschmack eine bestimmte Richtung
geben können.

Wegen dieses überaus großen Antheils, welchen das Publikum
an der Förderung des guten Geschmacks in den Kunstgewerben hat, muß
es die Aufgabe aller hierzu Berufenen sein, unablässig an der Erziehung
des Publikums zum Schönen mitzuarbeiten. Vielleicht nimmt der Leser
Anstoß an dem Worte „Erziehung", welches hier gebraucht wird. Aber
ist die Thätigkeit, von welcher wir sprechen, etwas anderes als eine
erzieherische? Handelt es sich dabei nicht auch, wie bei der Erziehung
 
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