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Illustrirte kunstgewerbliche Zeitschrift für Innendekoration — 1.1890

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An unsere geehrten Leser!
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Erker-Ansicht eines Herrenzimmers
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https://doi.org/10.11588/diglit.11255#0184

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insbesondere der

Meneral-^^-A^^NMgev ^
kür alle Erzeugnisse von gebrauch- und AuKUS-^egenkünde«
zu» Kusschmückung und Einrichtung der Kohnränme


Erscheint

am s0. u- 25 ied Monats
und beträgt dxr Be^gs^-preick

viertaljährlich Mk 2 50

Kerau5gk6er unö Zerleger: Mefander Roch in Darmstadt.




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Das „Fachblatt für ^imen-Dckoratwil" ist I verbreitet in Deutschland, Vcstcrreich-llnaarn und der Schweiz. I Aleincrc Beträge sind stets vorauszube--

bei der deutschen Reichs-Post unter Nr.! Vertrieb f. Osster.-Ungarn: SpirlhagkN H Schttvlch, Wien I, Aumpfg. 7. ! zalsten. Einzelne Nnnnnern kosten so Pf.
2D22 der Post-Zcitungsliste eingetragen. I Bezugspreis des Blattes y^jährl. ii>1. fl. 1.50. Erhältlich durch jede Bnchbandlung. ^ o.cIegrannn>Adr., vcrlagAoch, Oarmstadt.

I. Ratzvgmrg. Navmftaöi, jl>. OK ko der Wummrv 19.

Mn unsere geehrten Eeser!

Ljit vorliegender Ztummer beginnt unsre illustrirte Zeitschrift
für „Inn e n - D eko ra t io n" den letzten Abschnitt seines
ersten Jahrgangs, welcher uns in stets fortschreitender Weise
dargethan, welch' lebhaftes Interesse nicht nur seitens der Fachleute uns
entgegengebracht wird, sondern auch — und mit ganz besonderer Freude
und Genugthuung bemerken wir dies — wie sich unsere Register mit
den hervorragendsten Namen der Aristokratie und des kunstsinnigen
Publikums füllen, ein guter Beweis, daß wir Das, was wir bei
früheren Gelegenheiten versprochen, auch gehalten haben. Unentwegt
wollen wir daher auch dem gesteckten Ziele entgegenschreiten und, weder
Kosten noch Mühen scheuend, unseren Lesern von allen Gebieten, welche
mit der praktischen und künstlerischen Ausschmückung unserer Wohn-
räume in Beziehung stehen, unter Mitwirkung der schon oft genannten
namhaften Künstler und Fachleute, stets das Beste und Originellste
bieten. —

Um in der Zusendung unsres Blattes keine Verzögerung eintreten
-zu lassen, bitten wir nochmals, Bestellungen bezw. Einsendung des Be-
zugspreises so schnell wie möglich zu bewirken; im klebrigen nehmen
MW Sri unseren seitherigen Wesern den WeikrrUrMg des
Blattes als rechtsvervindlich an, wenn dasselbe nicht
MruÄgesandt oder avvestellk wird. Falls dasselbe etwa nicht
gewünscht wird, bitten wir diese Nummer zurückgehen zu lassen und
auf der Rückseite des Streifbandes zu bemerken: „-wird Nicht an-
genommen".

Schließlich erlauben wir uns noch, unsere Leser um gütige Mit-
theilung von Adressen kunstsinniger Bekannten und Freunde zu bitten,
bei denen sich Interesse für unser Blatt voraussetzen läßt, damit wo-
durch Versendung von Probenummern usw. unsre Zeitschrift in imn,er-
weitere Kreise eindringen lassen können. Etwaige Porto-Auslagen sind
wir gerne bereit zu vergüten.

Die Leitung des «JaMlatl für Zunen-Dekoration",

Nachdruck unserer Original-Artikel ist nur mit unsrer Erlaubnis; gestattet.

Mrker - Wnstcht eines WerrellMlmers.

(Vergl. unsre Beilage.)

jArlie Bestrebungen, das Innere des Hauses künstlerisch schön auszue
statten, habe» in den letzten Jahrzehnten in immer weiteren
Kreisen Aufnahme gefunden, und manche prachtvolle Villa, manches be-
hagliche bürgerliche Wohnhaus weist in dieser Hinsicht wahrhaft muster-
giltige Proben von Geschmack und Geschicklichkeit auf. Jeder feinfühlige
Besucher solcher Räume muß gestehen, daß dieselben außerordentlich
reizvoll wirken, und in der That ist es eine der edelsten Lebensfreuden
des Gebildeten, seine tägliche Umgebung harmonisch und gefällig zu
gestalten. Es ist begreiflich, daß Künstler und Kunstfreunde die Be-
friedigung ihres ästhetischen Bedürfnisses darin suchen, ihrem Heim ein-
bestimmtes Stilgepräge zu verleihen, und daß sie hierbei auf die Kunst-
anschauungen früherer Zeiten zurttckgehen, weil die Gegenwart eines
eigenen ausgeprägten Stil-Karakters entbehrt.

Im Orient, der Wiege der Kunst wie des Menschengeschlechts,
wurden zuerst die gewerblichen Kunstfertigkeiten, vor allem Weberei und
Stickerei, sowie die Bearbeitung edler Hölzer und Metalle, der häus-
lichen Ausstattung dienstbar gemacht. Die kunstsinnigen Griechen ttber-.
nahmen zugleich mit der Arbeitsweise die Formen des Orients, bildeten
sie jedoch in griechischem Geiste um. Ihnen folgten die Etrusker und
die Römer, von welchen die letzteren bei ihrem Neichthum die Aus-
schmückung der Wohnrüume, namentlich hinsichtlich der Prachtentfaltung-
erweiterten und vervollkommneten. In der byzantinischen Periode kam
die Behandlung im orientalischen Geschmack wieder zur Geltung und
äußerte ihren Einfluß auch auf das westliche Europa. Die Gothik ver-
werthete das Ueberkommene technisch, verband es aber mit den ihr
eigenen Formen und bereicherte so das Gebiet der Wohnungsausstattung
durch glanzvolle Leistungen. An die Stelle der absterbenden Gothik
trat im 15. Jahrhundert die Renaissance, jene Epoche tief eingreisender
Wandlungen in allen Sphären des Denkens und Schaffens, welche auch
 
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