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Illustrirte kunstgewerbliche Zeitschrift für Innendekoration — 1.1890

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Ueber das Tapeziren mit der Bürste
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https://doi.org/10.11588/diglit.11255#0084

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Seite 74.

Fachblatt für ^snnen-Dekoration".

Nr. 9.

leicht blank scheuern. Wird nun eine derartige Tapete mit dünnem
wässerigen Kleister eingestrichen, so dringt die Feuchtigkeit schneller durch,
als bei Verwendung eines frischen sämigen Kleisters. Würde man
die Tapete nun mit einem Tuche anklopsen, so könnte das oben Gesagte
vermieden oder wenigstens vermindert werden. Aber man greift in
den meiste» Fällen zu der nicht immer aus schönen weichen Haaren be-
stehenden Bürste und reibt hiermit naturgemäß die Farben blank. Ist
nun noch zuni Ueberfluß die Feuchtigkeit des Kleisters stark durchge-
druuge», dann theilt sich solche der Bürste mit und mau verwischt die
Farben vollständig ineinander. Ter zuerst so schöne Effekt der Tapete
ist hin und auf der Wand hat man anstatt einer Tapete mit reinen
Konturen eine solche mit verschwommenen Farben.

Früher, als man mehr Kreide und geringere Erdfarben bei der
Tapetenfabrikation verwendete, auch besonders die Glanz-Tapeten noch
Mode waren, konnte man schon eher mit der Bürste tapeziren, aber
heute sollte man die Bürste nur bei Glanz- oder ganz geringen hell-
farbigen Naturell-Tapeten benutzen, während man bei mehrfarbigen,
hauptsächlich bei den zuerst erwähnten in kräftigen Farbentönen ge-
haltenen Täpeten sich des Tuches bedienen möge und sich der Tapezirer
lieber für die vermehrte Arbeit 5 Pfennig per Rolle mehr bezahlen
lassen sollte, umsomehr, als der Tapezirerlohn in manchen Gegenden
einer Erhöhung überhaupt bedürftig ist.

In wie weit sich durch Verwendung des neu erfundenen in Nr. 4
der „Tapeten - Zeitung" beschriebenen Tapeten - Anlege-Apparates von
Josef Sebek in Leipzig eine schöne gleichmäßige Arbeit ohne Blank-
scheuern und Verwischen der Farben erzielen läßt, muß die Zukunft
wohl erst lehren; auf jeden Fall ist die Sache eines praktischen Ver-
suches werth. Vielleicht machen größere Tapeten-Geschäfte selbst einmal
Versuche mit diesem Apparate. Wenn derselbe gut und sauber arbeitet,
so liegt es in deren eigenem Interesse, wenn sie dem Apparat immer
mehr Eingang in Tapezirkreise zu verschaffen suchen. Sicherlich würde
die „Tapeten-Zeitung" oder das illustrirte „Fachblatt für Jnnen-Dekoration"
gerne bereit sein, sachgemäßen Urtheilen hierüber weitere Verbreitung
zu Theil werden zu lassen.

Nützliche Winke.

Herstellung durchscheinender Lackirung auf Holzmöbeln. Die jetzt so viel-
fach beliebte Helle Lackirung auf Möbel aus Nadelholz, welche in ihrem äußeren
Aussehen die Struktur des Holzes noch durchscheinen lassen soll, stellt man nach dem
„Bad. Gwbl." folgendermaßen her: Die Möbel werden mit Bimsstein in trockenem
Zustande abgeschliffen und dann mit einem Hellen, farblosen, dünnflüssigen Kopallack
fertig gestrichen. Jede neue Lackirung darf nicht früher vorgenommen werden, bis
die vorhergegangene gehörig trocken war. Das Aussehen der Möbel gewinnt sehr,
wenn nach der ersten Lackirung (der erste Lack dringt zumeist schnell in das Holz
hinein) und Trocknung nochmaliges Abschleifen mit Bimsstein vorgenommen wird.
Sollen die Möbel einen Farbenton zeigen, so wird für den, nach vorhergegangenem
Abschleife» vorgenommenen ersten Anstrich Leinöl verwendet, dem von der betreffen-
den Farbe etwas zugesetzt ist. Als Farben werden lediglich Lasurfarben: gebrannte
und ungebrannte Derr» 8is»a, Fiaffeler Erde ufw. genommen, denen man, da diese
Farben schlecht trocknen, viel Siccativ zuzusetzen hat. Nach dem Trocknen wird ein
nochmaliges Abschleifen sehr zu empfehlen sein und danach die Austragung des farb-
losen Kopallackes in oben beschriebener Weise vorgenommen.

Oelflccken aus Tapeten zu entfernen. Zum Entfernen der Oelflecken aus
Tapeten benutzt man einen Brei von Pfeifcnthon oder Walkerdc mit Wasser ange-
rührt und bringt denselben ans die betreffende Stelle, jedoch ohne zu reiben, damit
das Muster der Tapete nicht zerstört wird. Nachts über läßt man den Brei darauf,
bürstet ihn am nächsten Morgen ab und wiederholt dieses Verfahren, wenn der
Fleck nicht ganz verschwunden sein oder später wieder zum Vorschein kommen sollte.

UaildetS - Nachrichten.

Teppichfabrikation. Zwischen den deutschen Fabrikanten,
von Germania- und Axminster - Teppichen schweben Verhandlungen zur
Herbeiführung einer Preis - Uebereinkunft. Ob die Verhandlungen zu
einem Ergebniß führen werden, ist noch fraglich. Die Zahl der Fabri-
kanten dieser Stapelsachen in Deutschland ist nicht sehr groß,

Streik. In der bekannten Teppichfabrik von PH. Haas L
Söhne in Wien streiken 950 Arbeiter.

Die mn 27. April ds. Js. in Köln stattgehabte Hauptver-
sammlung der deutschen T a p e t en-F ab ri kan t en hatte
einen großartigen Verlauf und zur Folge, daß die dem „Verein deutscher
Tapeten - Fabrikanten" noch nicht angehörenden Firmen sämmtlich dem
im vorigen Jahre gegründeten Vereine beitraten. In der Versammlung
wurden äußerst wichtige und bindende Beschlüsse gefaßt, deren Verletzung
unter hohe Konventionalstrafe gestellt wurde.





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