insbesondere der
Meneval ^Nsttgrv ^
Kr alle Hr?e«gnisse von Hebranchs ,ni> AuxnK-Oegcnkänbe«
?nr Ausschmückung und Hinrichtung der Kohnränme
Lrschei nt
am ^0. u.^ 25^ sed Monats
oiertiljährlicd Mk 2 50
'SU
l HM
Das „Fachblatt für Dniien-Dekoration" ist
bei der deutschen Reichs-Post unter Nr.
2V22 der Post-Zeituugsliste eingetragen.
verbreitet in Deutschland, Vesterreich-Ungarn und der Schweiz.
Vertrieb f. Befter.-Ungarn: Spielhagril H Schnvich, Wien 7, Amnpfg. 7.
.Bezugspreis des Blattes f^jährl. Lst. fl. 2.—. Lrhälllich durch jede Buchhandlung.
kleinere Beträge sind stets vorauszube-
zahlen. Einzelne Nunimern kosten Pf.
Tclcgraniin-Adr.: verlagkoch, Darmstadt.
I. Jahrgang. Namnstaöt, 2§. März Nummer 6.
Nachdruck unserer Original-Artikel ist nur mit unserer Erlaubniß gestattet.
MeV er Las Markiren und We malen
eiserner und thänerner Mefen.
Von Louis Edgar Andes.
DUeim Lackiren und Beinaleu von eisernen und thönernen Oefen in
Zimmern wird in den meisten Fällen der Grundfehler dadurch
begangen, daß man die Oefen im Frühjahr oder Sommer anstreicht,
lackirt oder bemalt, die aufgebrachten Farbenlagen an der Luft austrocknen
läßt und im kommenden Winter zu Heizen beginnt. Wird so vorgegangen,
so ist es unausbleiblich, daß Anstrich, Lackirung oder Malerei verbrennen,
abbrennen, dabei einen unangenehmen Geruch verbreiten und der Ofen
sich nach kurzer Zen in einem ganz erbärmlichen Zustande befindet.
Wer auf Oefen eine dauerhafte Arbeit liefern will, muß unmittellbar
nach jedem erfolgten Farben-, Lack- oder Bronzeüberzug den Ofen Heizen,
um auf diese Weise theils das Trocknen zu beschleunigen, theils durch die
Hitze eine größere Festigkeit und innigere Verbindung mit dem unter-
liegenden-Material zu erzielen und gleichzeitig ein späteres Schmelzen,
Weichwerden und Abrauchen des ganzen Anstriches zu verhüten. Wird
in dieser Weise vorgegangen, so wird ein Ofen auch bei Anwendung
von vielem Brennmaterial weder rauchen, noch riechen, noch werden sich
die Lack- und Farbeuüberzüge verändern — er wird selbst bei jahre-
langem Gebrauche immer seine ursprüngliche Frische und Schönheit
bewahren. Daß auf einem Ofen aus Eisenguß, in dem das Feuer in
unmittelbarer Berührung mit den Wandungen ist, wo diese rothglühend
werden, kein Lack- und kein Farbenüberzug halten kann, ist ja leicht
einzusehen, weil jeder Lack und das für die Farbe verwendete Bindemittel
(Oel) organisch ist und verkohlen muß. Ich sehe daher auch von einer
Behandlung dieser ganz ab und will nur noch bemerken, daß auf solchen
Oefen einzig und allein Email angewendet werden kann, wie dies ja
auch thatsächlich bereits geschieht.
Ein mir bekannter alter praktischer Malermeister behauptet, daß
auf glasirten Thonöfen jeder Oelfarbenanstrich und jede Oelmalerei hält,
wenn man den Ofen zuerst mit Spirituslack (aus Schellack) 4 bis 5mal
! streicht und dann erst die Oelfarbe anwendet. Die „Maler-Zeitung"
gibt folgende Anleitung: „Zunächst ist zu untersuchen, ob der Ofen im
Innern des Feuerungsraumes genügend nusgefttttert ist — wenn nicht,
so sind an jenen Stellen, wo das Feuer am stärksten ist, Fachziegel
zur Aussütterung in Verbindung mit Lehm zu benutzen. Auf diese
Weise erzielt man eine Verstärkung der Wandungen und damit eine
weniger starke Wirkung der Hitze auf die äußeren Flächen. Oefen
aus Eisenblech können nur dann gestrichen und bemalt werden, wenn
sie mit Chamotte oder mindestens mit Lehm ausgesüttert sind; Mäntel
aus Eisenblech oder Gußeisen bei Füllöfen rc. können selbstredend ohne
Weiteres mit Farben gestrichen werden, weil bei diesen keine direkte
Hitze wirkt und Glühen derselben überhaupt nie Vorkommen kann.
Bei Thonöfen sind alle Fugen und Nitzen nnt Gyps, dem etwas
Leim zugesetzt wurde, zu verschmieren und dann langsam anzuheizen,
jedoch nur so, daß der Ofen gerade warm wird. Nun nimmt man
Feuerlack oder Majolikalack, und zwar so viel, als man zu verbrauchen
gedenkt, gibt zwei Eßlöffel voll guten Oelfirniß, sowie etwas Umbraun
zu und streicht mit dieser Lasur jede Kachel einzeln glatt und gleich-
mäßig. Die erste Lasur, welche aufgetragen wird, muß so hell sein, wie
der hellste Ton in der Malerei bei der Fertigstellung erscheinen soll.
Am zweiten Tag wird aufgepaust und die Zeichnung nun mit dunklem
Umbraun nachkonturirt, worauf man trocknen läßt. Zum Malen, welches
am dritten Tage begonnen werden kann, verwende man nur die besten
Lasurfarben, wie gebrannte und ungebrannte Terra di Siena, Indisch-
gelb, Umbraun, Vandykbraun, Styl de grain vert und Styl de grain
braun, Florentinerlack, Kobalt- und Pariserblau, Beinschwarz, Asphalt.
Wo noch Tiefen nöthig sind, werden dieselben nach dem Trocknen mit
Asphalt gemacht, will man hier oder dort kleine höchste Lichter anfsetzen,
so stellt man solche durch Radiren auf den höchstem Stellen her. Hierauf
wird der Ofen schwach lackirt; mau vergesse jedoch nicht, den Ofen
jedesmal, wenn daran gearbeitet wird, anzuwärmen, damit Oel und
Lack in der Wärme trocknen und erhärten, wird das Heizen jedoch
unterlassen, so wird die Malerei nie fest und einen unangenehmen Ge-
ruch verbreiten.
Nach einem anderen Verfahren konturirt man die Zeichnung wie
oben und lasirt nach erfolgtem Trocknen den Ofen mit einer einzigen
Meneval ^Nsttgrv ^
Kr alle Hr?e«gnisse von Hebranchs ,ni> AuxnK-Oegcnkänbe«
?nr Ausschmückung und Hinrichtung der Kohnränme
Lrschei nt
am ^0. u.^ 25^ sed Monats
oiertiljährlicd Mk 2 50
'SU
l HM
Das „Fachblatt für Dniien-Dekoration" ist
bei der deutschen Reichs-Post unter Nr.
2V22 der Post-Zeituugsliste eingetragen.
verbreitet in Deutschland, Vesterreich-Ungarn und der Schweiz.
Vertrieb f. Befter.-Ungarn: Spielhagril H Schnvich, Wien 7, Amnpfg. 7.
.Bezugspreis des Blattes f^jährl. Lst. fl. 2.—. Lrhälllich durch jede Buchhandlung.
kleinere Beträge sind stets vorauszube-
zahlen. Einzelne Nunimern kosten Pf.
Tclcgraniin-Adr.: verlagkoch, Darmstadt.
I. Jahrgang. Namnstaöt, 2§. März Nummer 6.
Nachdruck unserer Original-Artikel ist nur mit unserer Erlaubniß gestattet.
MeV er Las Markiren und We malen
eiserner und thänerner Mefen.
Von Louis Edgar Andes.
DUeim Lackiren und Beinaleu von eisernen und thönernen Oefen in
Zimmern wird in den meisten Fällen der Grundfehler dadurch
begangen, daß man die Oefen im Frühjahr oder Sommer anstreicht,
lackirt oder bemalt, die aufgebrachten Farbenlagen an der Luft austrocknen
läßt und im kommenden Winter zu Heizen beginnt. Wird so vorgegangen,
so ist es unausbleiblich, daß Anstrich, Lackirung oder Malerei verbrennen,
abbrennen, dabei einen unangenehmen Geruch verbreiten und der Ofen
sich nach kurzer Zen in einem ganz erbärmlichen Zustande befindet.
Wer auf Oefen eine dauerhafte Arbeit liefern will, muß unmittellbar
nach jedem erfolgten Farben-, Lack- oder Bronzeüberzug den Ofen Heizen,
um auf diese Weise theils das Trocknen zu beschleunigen, theils durch die
Hitze eine größere Festigkeit und innigere Verbindung mit dem unter-
liegenden-Material zu erzielen und gleichzeitig ein späteres Schmelzen,
Weichwerden und Abrauchen des ganzen Anstriches zu verhüten. Wird
in dieser Weise vorgegangen, so wird ein Ofen auch bei Anwendung
von vielem Brennmaterial weder rauchen, noch riechen, noch werden sich
die Lack- und Farbeuüberzüge verändern — er wird selbst bei jahre-
langem Gebrauche immer seine ursprüngliche Frische und Schönheit
bewahren. Daß auf einem Ofen aus Eisenguß, in dem das Feuer in
unmittelbarer Berührung mit den Wandungen ist, wo diese rothglühend
werden, kein Lack- und kein Farbenüberzug halten kann, ist ja leicht
einzusehen, weil jeder Lack und das für die Farbe verwendete Bindemittel
(Oel) organisch ist und verkohlen muß. Ich sehe daher auch von einer
Behandlung dieser ganz ab und will nur noch bemerken, daß auf solchen
Oefen einzig und allein Email angewendet werden kann, wie dies ja
auch thatsächlich bereits geschieht.
Ein mir bekannter alter praktischer Malermeister behauptet, daß
auf glasirten Thonöfen jeder Oelfarbenanstrich und jede Oelmalerei hält,
wenn man den Ofen zuerst mit Spirituslack (aus Schellack) 4 bis 5mal
! streicht und dann erst die Oelfarbe anwendet. Die „Maler-Zeitung"
gibt folgende Anleitung: „Zunächst ist zu untersuchen, ob der Ofen im
Innern des Feuerungsraumes genügend nusgefttttert ist — wenn nicht,
so sind an jenen Stellen, wo das Feuer am stärksten ist, Fachziegel
zur Aussütterung in Verbindung mit Lehm zu benutzen. Auf diese
Weise erzielt man eine Verstärkung der Wandungen und damit eine
weniger starke Wirkung der Hitze auf die äußeren Flächen. Oefen
aus Eisenblech können nur dann gestrichen und bemalt werden, wenn
sie mit Chamotte oder mindestens mit Lehm ausgesüttert sind; Mäntel
aus Eisenblech oder Gußeisen bei Füllöfen rc. können selbstredend ohne
Weiteres mit Farben gestrichen werden, weil bei diesen keine direkte
Hitze wirkt und Glühen derselben überhaupt nie Vorkommen kann.
Bei Thonöfen sind alle Fugen und Nitzen nnt Gyps, dem etwas
Leim zugesetzt wurde, zu verschmieren und dann langsam anzuheizen,
jedoch nur so, daß der Ofen gerade warm wird. Nun nimmt man
Feuerlack oder Majolikalack, und zwar so viel, als man zu verbrauchen
gedenkt, gibt zwei Eßlöffel voll guten Oelfirniß, sowie etwas Umbraun
zu und streicht mit dieser Lasur jede Kachel einzeln glatt und gleich-
mäßig. Die erste Lasur, welche aufgetragen wird, muß so hell sein, wie
der hellste Ton in der Malerei bei der Fertigstellung erscheinen soll.
Am zweiten Tag wird aufgepaust und die Zeichnung nun mit dunklem
Umbraun nachkonturirt, worauf man trocknen läßt. Zum Malen, welches
am dritten Tage begonnen werden kann, verwende man nur die besten
Lasurfarben, wie gebrannte und ungebrannte Terra di Siena, Indisch-
gelb, Umbraun, Vandykbraun, Styl de grain vert und Styl de grain
braun, Florentinerlack, Kobalt- und Pariserblau, Beinschwarz, Asphalt.
Wo noch Tiefen nöthig sind, werden dieselben nach dem Trocknen mit
Asphalt gemacht, will man hier oder dort kleine höchste Lichter anfsetzen,
so stellt man solche durch Radiren auf den höchstem Stellen her. Hierauf
wird der Ofen schwach lackirt; mau vergesse jedoch nicht, den Ofen
jedesmal, wenn daran gearbeitet wird, anzuwärmen, damit Oel und
Lack in der Wärme trocknen und erhärten, wird das Heizen jedoch
unterlassen, so wird die Malerei nie fest und einen unangenehmen Ge-
ruch verbreiten.
Nach einem anderen Verfahren konturirt man die Zeichnung wie
oben und lasirt nach erfolgtem Trocknen den Ofen mit einer einzigen