Illustrirte kunstgewerbliche Zeitschrift für Innendekoration (1.1890)

Seite 66.

Nr. 8.

„Fachblatt für Innen-Deksratiou". -

ein Lack, welcher dun Metall jenen goldenen Anschein gibt, und seine
genaue Farbe ist einzig und allein seinem Hersteller bekannt lvergl. Fig.
24). Einige der wundervollen tiefen Bronzefarben, welche wir bei
diesen Papieren bemerkt haben, sind nur allein der vorzüglichen Lack-
färbe aus dem Staniol zu verdanken, und die absolute Abschließung von
der Luft, welche der Lack bewerkstelligt, schützt das Metall thatsächlich
vor dem Farbloswerdeu und bedingt die ewige Haltbarkeit des Goldes,
welches ein so wichtiger Karakterzug bei diesen Dekorationen ist.

Das Papier ist jetzt in Relief gearbeitet, eingetheilt, metallurgirt
und lackirt, und das reliefartige Muster macht nun einen vollständigen
Goldeffekt, aber es ist selten, daß die Papiere in dieser Form versandt
werden, und der nächste Prozeß ist das Ausfüllen des Grundes. Dies
wird vermittelst Schablonen hergestellt. Die Schablonen werden so ge-
schnitten (und Diejenigen, welche einmal japanische Schablonen gesehen
haben, werden sie niemals vergessen wegen der wunderbaren feenhaften
Art, in welcher sie geschnitten sind), daß sie mit dem Hintergrund
passen, und Mädchen führen die Bürste mit wunderbarer Geschicklichkeit,
füllen den. Grund mit großer Geschwindigkeit aus. Der beständige Ge-
brauch dieser^ Schablonen macht die Mädchen sehr geschickt, und wissen
sie fast instinktmäßig, wenn irgend eine kleine Unregelmäßigkeit im
Muster vorhanden, und sehen sich demgemäß vor. Die Mädchen arbeiten
entgegengesetzt, wie in unserer Abbildung Nr. 25 veranschaulicht, und
wenn sie ihre Arbeit gemacht haben, folgt ein anderes Mädchen hinter
ihnen, das die Schlaken entfernt und die Theile abwischt, wo die Farbe
etwa hängen geblieben ist.

Tie japanischen Ledertapeten beschäftigen augenblicklich an 1000
Arbeiter und Arbeiterinnen, gegen 30 bis 40 im Jahre 1880. Die
Firma Rottmann, Strome L Co. in London (vergl. auch deren
Anzeige) hat mit der japanischen Regierung einen langjährigen Vertrag
abgeschlossen und ist die einzige Firma in Europa, welche japanische
Ledertapeten importirt bezw. in den Handel bringt.

Nützliche Minke.

Fenster ohne Klos. Diese Fenster bestehen aus einem Netz ans seinem Eisen-
draht, dessen Maschen etwa 2 mm im Geviert weit sind. Das in einem Rahmen
gespannte Netz wird in gekochtes Leinöl getaucht, welches beim Trocknen in der Luft
durch Oxydation erhärtet. Wenn man dies mehreremalc wiederholt, so erscheint das
Präparat als eine grünlichgelbe, durchscheinende Tafel, welche zwar nicht vollkommen
durchsichtig ist, aber doch gestattet, eine dahinter befindliche Schrift zu lesen. Auf
jeden Fall läßt sie genügend Licht für eine große Anzahl von Räumlichkeiten durch,
und da die Masse sehr widerstandsfähig ist, so wird sie voraussichtlich als Fenster
an vielen solchen Orten, wo Glasscheiben leicht dem Zerbrechen ausgesetzt sind, An-
wendung finden, umsomehr als die Befestigung eine sehr leichte ist, da man die mit
einer Scheere zurechtgeschnittene Tafel nur einfach anzunagcln braucht. Gegen
Regen sind die neuen Fenster widerstandsfähig; die Frage ist nur, ob sie bei dauern-
der Einwirkung von Luft, Licht und Feuchtigkeit ihre Durchsichtigkeit behalten.

Diejenigen Leser

welche mit dem Bezugspreis für das ll. Vtrvtrljshv jKgl) noch
im Rückstände sind, ersuchen wir höfl. um baldgefällige Einsendung
von 111k. 2.50 (Ausland Alk. 3.—), damit Unregelmäßigkeiten im
Versandt des Blattes möglichst vermieden werden.

Hochachtungsvoll

Die KMMstelle des .FaMlatt für Znnen-Deloralion".

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Desuobt 2UW alsbaldigen Eintritt ein prabtlsvber Vorarbeiter, resp.
lapeNr-HkerbküIirer, äer im Xuselinelde» unä in den kaillasiervivlisten trran-
gernents grüiidllvbe Lrtabrung Kat. 101

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xkeblungsn bssitnen, vollen sieb unter Angabe der Oebaltsansxrüebs und Heilste
der kotvgraüs melden.

Diejenigen, welebe sieb event. aueb kür den Verbaut eignen, werden vor-
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Ute 6vgenstäi>de werden stllgemäss rvstaarirt.

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