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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 26.1916

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Heft 3
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Bombe, Walter: Das Kaiser-Wilhelm-Museum in Krefeld
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https://doi.org/10.11588/diglit.26490#0087

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Abb. 3. Gotische Altertümer im Crefelder Museum.


tische Bauaufgaben, namentlich das großartige Unter-
nehmen des Rheinhafens bei Crefeld-Linn, traten in
den Vordergrund und legten die verfügbaren Mittel
fest. Der Stein kam erst wieder ins Rollen, als Direktor
Deneken 1904 dem Kuratorium eine Denkschrift über
die Notwendigkeit des Erweiterungsbaues und die zweck-
mäßige Einrichtung desselben vorlegte. Dann begann
auch der Museumsverein freiwillige Beiträge zu sammeln,
und im Februar 1907 waren bereits dank der regen
Werbetätigkeit des damaligen Vorsitzenden, Kommerzien-
rat Albert Oetker, und anderer Kunstfreunde 100 000 Mark
beisammen, welche Summe sich bis zum Frühjahr 1910
auf 150 000 Mark erhöhte. Gleichzeitig wurde ein von dem
Erbauer des Museums, Hugo Koch, herrührender Ent-
wurf des Erweiterungsbaues den Stadtverordneten
vorgelegt, von diesen genehmigt und die Bauleitung
Hugo Koch übertragen. Au den vom Museumsverein
beigefieuerten 150 000 Mark bewilligte die Stadt noch
170 000 Mark.
Die Lösung der technisch schwierigen Aufgabe, mit
dem schon vorhandenen Bau einen zweiten so zu ver-
binden, daß alle Sammlungsräume genügendes Licht
erhielten und das Außere ein befriedigendes architektoni-
sches Bild ergab, ist dem Erbauer vorzüglich gelungen.
Das erweiterte Museum konnte am 28. September 1912

eröffnet werden. Bei dem feierlichen Eröffnungsakt hielten
der Regierungspräsident Or. Kruse, der Oberbürger-
meister Or. Johansen und der Vorsitzende des Museums-
vereins Kommerzienrat Heinrich Müller-Brüderlin An-
sprachen und Direktor Deneken die Festrede.
Die Erweiterung des ursprünglichen Gebäudes be-
steht darin, daß an der Westseite der mittlere Teil der
Mauer um etwaZ^m vorgerückt und rechts und links von
dieser Mittelpartie zwei geräumige Flügel angebaut
wurden. Hierdurch erhielt das Museum die für die Ver-
mehrung der Sammlungen und für den inneren Betrieb
erforderlichen Räume. Für die Sammlungszwecke war
es von großer Bedeutung, daß durch das Vorrücken der
Westmauer in jedem der drei Geschosse ein Saal von
18 m Länge und 8 m Breite gewonnen wurde, der im
Untergeschoß für die Gipsabgüsse, im Mittelgeschoß
für das neuzeitige Kunstgewerbe, und im Obergefchoß
für die Sammlung der Plastik der Gegenwart benutzt
werden konnte. Durch eine Erhöhung aller Räume
des Untergeschosses war es möglich, für die hier auf-
gestellten Samnilungsgruppcn bessere Beleuchtungs-
verhältnisse zu schaffen.
Ein Rundgang durch das so erweiterte Museum
führt den Besucher zunächst in die Aimmer des Unter-
geschosses, die den Ausgrabungsfunden aus vorgeschicht-

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