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Thode, Henry; Michelangelo; Michelangelo [Mitarb.]
Michelangelo: kritische Untersuchungen über seine Werke; als Anhang zu dem Werke Michelangelo und das Ende der Renaissance (Band 2) — Berlin: Grote, 1908

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Zeichnungen

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Erinnert wird man auch an die Motive in der „Ehernen
Schlange ".
D. Florenz, Uffizien 147E, 14412. Thode 217. Ber. 1399 A.
Jacobsen u. Ferri Taf. II. Röthel. Ein nach hinten galop-
pirender Reiter, der sich nach rechts zurückbeugt und die
Linke hoch erhebt (mit Schild?). Jacobsen und Ferri werden
an das Pferd in der Bekehrung Sauls erinnert. Die Ähn-
lichkeit beschränkt sich darauf, dass in beiden Fällen ein
nach hinten springendes Pferd dargestellt ist. Eine Ver-
werthung der Zeichnung, die sicher in viel frühere Zeit,
nämlich etwa Ende der zwanziger Jahre, anzusetzen ist, für
das Fresko anzunehmen, liegt kein Grund vor. Das Motiv
ist ein ganz anderes: ein Reiter wehrt sich gegen einen von
links erfolgenden Angriff.
Wir sind also nicht berechtigt, von irgend einer dieser Studien,
Nr. I und II ausgenommen, zu behaupten, dass sie für die Gemälde
der Kapelle Paolina verwerthet worden seien. Eine Federzeichnung
und eine Kreidezeichnung mit Studien für einzelne Figuren, die
im Besitze des alten Richardson waren, sind nicht mehr nach-
zuweisen (Richardson III, 506). Hingegen ist uns ein Originalkarton
erhalten.
III. Karton im Kupferstichkabinet des Museums zu Neapel
(Thode 554). Die drei nach hinten eilenden Krieger, über-
lebensgross, in der Ecke links unter der Bekehrung Sauls.
Die Schönheit der Zeichnung berechtigt dazu, Michelangelos
eigene Hand hier zu erkennen.
Von alten Zeichnungen nach Figuren der Fresken erwähne ich:
den Petrus, in Röthel, Dresden, Kupferstichkabinet (Br. 18), Skizze
nach dem Petrus auf einem Blatte mit allerhand Studien nach den
Jünglingen der Sixtinischen Decke in den Uffizien (137, 615. Phot.
Brogi 1789. Br. 187), nach einem Schergen und dem Kopf eines
die Treppe hinabschreitenden Mannes auf einem von H. Brockhaus
erwähnten nicht ausgestellten Blatte in derselben Sammlung (Nr. 257.
Rep. f. Kunstw. 1884, VII, 443).
Von alten Stichen sind zu nennen die Reproduktionen der
beiden Kompositionen von J. B. de Cavalleriis, der Bekehrung Sauls
von Beatrizet (B. 33) und Enea Vico.

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