io6 Die Bauten in Florenz
ist doch deutlich ein Ciborium mit vier Stützen angegeben, und
wir wissen Nichts davon, dass ein solches für die Medicikapelle
geplant war. Endlich wird letztere in den Notizen und der Korre-
spondenz nicht „chapella", sondern „sagrestia" (nuova) genannt —
und das Datum 8. Februar 1526 stimmt zu der Nachricht von den
am 4. Februar übersandten Entwürfen.
Vier andere Blätter mit Kapitälstudien möchte ich, wegen deren
nahen Verwandtschaft mit den eben erwähnten Kapitälen, auch auf
den Reliquienbau beziehen, nicht auf die Fassade von S. Lorenzo,
wie Frey meint.
II. Florenz, Casa Buonarroti XXXV, 55. Thode 110. Abb.
Frey 107 e. Kreide. Kapitäl mit kannelirtem Hals und Spi-
ralen, und Kapitäl mit tief sich senkenden Voluten und Kranz.
III. Ebendaselbst XXXV, 56. Thode 111. Abb. Frey 107 d.
Kreide. Kapitäl ganz ähnlich dem ausgeführten auf Nr. I.
Voluten, Eierstab, kannelirter Hals mit Kränzen.
IV. Ebendaselbst XLIII, 82. Thode 144. Abb. Frey 107 a. Kreide.
Kapitäl mit Voluten, der Hals in drei Zonen gegliedert.
V. Ebendaselbst XLIII, 83. Thode 145. Abb. Frey 107b.
Kreide. Kapitäl mit Voluten, von denen ein einfacher Kranz
vor kannelirtem Hals niederfällt.
VI. Ebendaselbst XLIII, 86. Thode 148. Abb. Frey i07 f. Kreide.
Nur flüchtig angedeutet (links Volute).
VII. Ebendaselbst XLIII, 87. Thode 149. Abb. Frey 107 c. Kreide.
Volutenkapitäl mit kannelirtem Hals.
Haben wir hier Studien für frühere Entwürfe vor Augen, so
wird, was v. Geymüller nicht bemerkt, aber schon Robinson richtig
gesehen hat, in Oxford eine Zeichnung für den späteren aufbewahrt.
2. Späterer Entwurf.
VIII. Oxford, Univ. Gall. 49. Thode 432. Lav. Federzeichnung.
Grundriss der jetzigen Anlage der Reliquienkammer innerhalb
der Fassadenmauer. In der Mitte die schmale, oblonge, in
zwei kleinere Apsiden endigende Kammer, zu der eine Treppe
von rechts (stehen wir im Innern der Kirche) führt: el vano
nella grossezza del muro per le relique. Nach der Kirche
zu die Tribüne: el vano del pergamo di dentro, nach aussen
an der Fassade: el vano del pergamo di fuora.
Hier erhalten wir die Bestätigung dafür, dass ein Balkon, um
die Reliquien zu zeigen, auch aussen an der Fassade geplant war.
Ich halte die Zeichnung, die von Berenson willkürlich dem Monte-
lupo zugewiesen wird, für ächt. Es ist die Schrift Michelangelos,
nur besonders sorgfältig. Offenbar wurde das Blatt dem Papste
eingeschickt.
ist doch deutlich ein Ciborium mit vier Stützen angegeben, und
wir wissen Nichts davon, dass ein solches für die Medicikapelle
geplant war. Endlich wird letztere in den Notizen und der Korre-
spondenz nicht „chapella", sondern „sagrestia" (nuova) genannt —
und das Datum 8. Februar 1526 stimmt zu der Nachricht von den
am 4. Februar übersandten Entwürfen.
Vier andere Blätter mit Kapitälstudien möchte ich, wegen deren
nahen Verwandtschaft mit den eben erwähnten Kapitälen, auch auf
den Reliquienbau beziehen, nicht auf die Fassade von S. Lorenzo,
wie Frey meint.
II. Florenz, Casa Buonarroti XXXV, 55. Thode 110. Abb.
Frey 107 e. Kreide. Kapitäl mit kannelirtem Hals und Spi-
ralen, und Kapitäl mit tief sich senkenden Voluten und Kranz.
III. Ebendaselbst XXXV, 56. Thode 111. Abb. Frey 107 d.
Kreide. Kapitäl ganz ähnlich dem ausgeführten auf Nr. I.
Voluten, Eierstab, kannelirter Hals mit Kränzen.
IV. Ebendaselbst XLIII, 82. Thode 144. Abb. Frey 107 a. Kreide.
Kapitäl mit Voluten, der Hals in drei Zonen gegliedert.
V. Ebendaselbst XLIII, 83. Thode 145. Abb. Frey 107b.
Kreide. Kapitäl mit Voluten, von denen ein einfacher Kranz
vor kannelirtem Hals niederfällt.
VI. Ebendaselbst XLIII, 86. Thode 148. Abb. Frey i07 f. Kreide.
Nur flüchtig angedeutet (links Volute).
VII. Ebendaselbst XLIII, 87. Thode 149. Abb. Frey 107 c. Kreide.
Volutenkapitäl mit kannelirtem Hals.
Haben wir hier Studien für frühere Entwürfe vor Augen, so
wird, was v. Geymüller nicht bemerkt, aber schon Robinson richtig
gesehen hat, in Oxford eine Zeichnung für den späteren aufbewahrt.
2. Späterer Entwurf.
VIII. Oxford, Univ. Gall. 49. Thode 432. Lav. Federzeichnung.
Grundriss der jetzigen Anlage der Reliquienkammer innerhalb
der Fassadenmauer. In der Mitte die schmale, oblonge, in
zwei kleinere Apsiden endigende Kammer, zu der eine Treppe
von rechts (stehen wir im Innern der Kirche) führt: el vano
nella grossezza del muro per le relique. Nach der Kirche
zu die Tribüne: el vano del pergamo di dentro, nach aussen
an der Fassade: el vano del pergamo di fuora.
Hier erhalten wir die Bestätigung dafür, dass ein Balkon, um
die Reliquien zu zeigen, auch aussen an der Fassade geplant war.
Ich halte die Zeichnung, die von Berenson willkürlich dem Monte-
lupo zugewiesen wird, für ächt. Es ist die Schrift Michelangelos,
nur besonders sorgfältig. Offenbar wurde das Blatt dem Papste
eingeschickt.