206 Die Bauten in Rom
Auf der Vorderseite des Blattes ist die Studie zu einem
Prometheus, die freilich auf eine spätere Zeit hinweist.
Ein kleiner Karton „con disegno di una facciata d'un palazzo"
wird im Inventar des Meisters 1564 erwähnt.
VIII
Entwurf für den Neubau eines Palastes
Die Rückseite einer Zeichnung der Malcolm'schen Sammlung
Nr. 65 im British Museum 1895—9—15—502, Thode 351, zeigt
in flüchtigen Linien den oberen Theil einer Thüre mit einem Vo-
lutenaufsatz und unvollständige Schriftzeilen, denen man aber doch
so viel entnehmen kann, dass sie sich auf einen Auftrag, den Um-
oder Neubau eines Palastes vorzunehmen, beziehen. Zu lesen ist:
certo modo del ricomporre tutto il palazzo come — — nonne
basta l'animo perche non sono architecto — — rte et in modo
che io possa sapere le comodita di -. (Sonst liest man noch
an anderer Stelle: 8 iuli e 7 baioch.)
Die Datirung der Zeichnung wird durch die Vorderseite, auf
welcher sich die Studie zu einer Figur des Jüngsten Gerichtes
(s. den Exkurs hierüber Nr. XV oben II, S. 12) befindet, etwa auf
die Jahre 1534 bis 1540 bestimmt.
IX
Antheil am Bau der Vigna Julius' III.
An diesem hatte Michelangelo 1550 nur eine berathende
Stimme. An drei Stellen spricht Vasari davon. Zuerst sagt er
allgemein, auch in der Vigna habe der Papst Nichts ohne des
Meisters Rath gethan (VII, 228); dann erzählt er von einem Spazier-
gang, den Julius mit Michelangelo und Vasari nach der Vigna gemacht,
wo es zu vielen Erwägungen mit dem Meister gekommen sei, denen
der Bau, so wie er ist, seine Schönheit im Wesentlichen verdanke
(VII, 233). Endlich heisst es in dem Leben Vasaris: „ich war der
Erste, der den Entwurf und die Erfindung der Vigna Julia machte,
die der Papst dann mit unglaublichen Kosten bauen liess. Wurde
sie dann auch von Anderen ausgeführt, so war ich es doch, der
immer die Einfälle des Papstes in Zeichnungen brachte, die dann
Michelangelo zur Prüfung und Korrektur übergeben wurden. Und
Jacopo Barozzi da Vignola machte dann viele Zeichnungen, nach
denen er die Zimmer, Säle und viele andere Ornamente jener Villa
ausführte; aber der untere Brunnen wurde von mir und von
Ammanato, der dann dort blieb, angeordnet und Dieser machte
Auf der Vorderseite des Blattes ist die Studie zu einem
Prometheus, die freilich auf eine spätere Zeit hinweist.
Ein kleiner Karton „con disegno di una facciata d'un palazzo"
wird im Inventar des Meisters 1564 erwähnt.
VIII
Entwurf für den Neubau eines Palastes
Die Rückseite einer Zeichnung der Malcolm'schen Sammlung
Nr. 65 im British Museum 1895—9—15—502, Thode 351, zeigt
in flüchtigen Linien den oberen Theil einer Thüre mit einem Vo-
lutenaufsatz und unvollständige Schriftzeilen, denen man aber doch
so viel entnehmen kann, dass sie sich auf einen Auftrag, den Um-
oder Neubau eines Palastes vorzunehmen, beziehen. Zu lesen ist:
certo modo del ricomporre tutto il palazzo come — — nonne
basta l'animo perche non sono architecto — — rte et in modo
che io possa sapere le comodita di -. (Sonst liest man noch
an anderer Stelle: 8 iuli e 7 baioch.)
Die Datirung der Zeichnung wird durch die Vorderseite, auf
welcher sich die Studie zu einer Figur des Jüngsten Gerichtes
(s. den Exkurs hierüber Nr. XV oben II, S. 12) befindet, etwa auf
die Jahre 1534 bis 1540 bestimmt.
IX
Antheil am Bau der Vigna Julius' III.
An diesem hatte Michelangelo 1550 nur eine berathende
Stimme. An drei Stellen spricht Vasari davon. Zuerst sagt er
allgemein, auch in der Vigna habe der Papst Nichts ohne des
Meisters Rath gethan (VII, 228); dann erzählt er von einem Spazier-
gang, den Julius mit Michelangelo und Vasari nach der Vigna gemacht,
wo es zu vielen Erwägungen mit dem Meister gekommen sei, denen
der Bau, so wie er ist, seine Schönheit im Wesentlichen verdanke
(VII, 233). Endlich heisst es in dem Leben Vasaris: „ich war der
Erste, der den Entwurf und die Erfindung der Vigna Julia machte,
die der Papst dann mit unglaublichen Kosten bauen liess. Wurde
sie dann auch von Anderen ausgeführt, so war ich es doch, der
immer die Einfälle des Papstes in Zeichnungen brachte, die dann
Michelangelo zur Prüfung und Korrektur übergeben wurden. Und
Jacopo Barozzi da Vignola machte dann viele Zeichnungen, nach
denen er die Zimmer, Säle und viele andere Ornamente jener Villa
ausführte; aber der untere Brunnen wurde von mir und von
Ammanato, der dann dort blieb, angeordnet und Dieser machte