450 Gemälde, Zeichnungen und Entwüne religiösen Inhaltes
II. Windsor. Thode 537. Ber. 612. Phot. Br. 104. Röthel.
Die Komposition erscheint nach beiden Seiten bereichert. Der
aus dem Grabe steigende Erlöser ist fast genau so wie in I,
nur sind die Arme noch höher über den Kopf erhoben. Der
Wächter a ist beibehalten, doch ist seine Stellung etwas ver-
ändert. Der Liegende b ist weiter nach rechts versetzt und
im Gegensinne gegeben, so dass sein Kopf links befindlich.
Auch den Davoneilenden c finden wir. Hinzugefügt aber
sind auf der rechten Seite drei Gestalten. Die eine schlafend
liegt platt auf dem Boden längs der rechten Sarkophagwand,
die zweite neben ihr erhebt sich, nach hinten gewandt, eben
auf das rechte Knie, den Schild in der Linken. Die dritte,
rechts von dem Davoneilenden, sitzt schlafend, Hand und Kopf
auf den Schild gestützt. Im Hintergründe ausserdem der
Oberkörper eines erschreckt Auffahrenden. Auf der von
Christus aus linken Seite sind an Stelle der zwei vier Sol-
daten gekommen: vorne ein schlafend auf dem Rücken Liegen-
der, den Kopf auf einem Stein oder Bündel, hinter ihm,
vom Rücken gesehen, der zweite Schlafende, den rechten
Arm und den Kopf auf den Schild gelehnt, ein dritter mit
dem Helm auf dem Haupt an die hintere Wand des Sarko-
phages gelehnt, und noch weiter zurück ein nach hinten Eilen-
der, den Kopf nach Christus umdrehend. Noch ein anderer
Laufender ist flüchtig angedeutet und Einer, der erschreckt
mit den Händen an den Kopf fährt. Hinter dem Sarkophag
ein emporschauender Kopf. Im Hintergrund ist Felsen an-
gedeutet. Ein Meisterwerk der Komposition, reich an herr-
lichen Motiven, ist entstanden. Zwei grossartige geschlossene
Gruppen rahmen die Hauptszene in der Mitte ein. Jede
einzelne Figur ist ein Wunderwerk plastischer Wirkung im
Helldunkel. Die Weichheit der Übergänge von Schatten zu
Licht gemahnt an die Bogenschützen und die Herkulesthaten.
Deutlich bereitet sich die reiche malerische Wirkung der
späten Pietädarstellungen vor.
B. Christus halb stehend, halb schwebend über dem Grabe.
III. Windsor. Thode 542. Ber. 1616. Abb. Ber. pl. CXLI.
Frey 8. Phot. Br. 105. Kreide. Hier ist Christus dem Grabe
fast entrückt. Sein linker Fuss entschwebt eben dem Sarko-
phag, der rechte erhobene berührt rückwärts den Deckel, der
von hinten an den Sarkophag gelehnt ist. Das Motiv der
Bewegung des Oberkörpers — der gebogene Oberleib, die
erhobenen Arme, der emporschauende Kopf, das ihn um-
flatternde Gewand —, ist noch das von I und II. In der Los-
II. Windsor. Thode 537. Ber. 612. Phot. Br. 104. Röthel.
Die Komposition erscheint nach beiden Seiten bereichert. Der
aus dem Grabe steigende Erlöser ist fast genau so wie in I,
nur sind die Arme noch höher über den Kopf erhoben. Der
Wächter a ist beibehalten, doch ist seine Stellung etwas ver-
ändert. Der Liegende b ist weiter nach rechts versetzt und
im Gegensinne gegeben, so dass sein Kopf links befindlich.
Auch den Davoneilenden c finden wir. Hinzugefügt aber
sind auf der rechten Seite drei Gestalten. Die eine schlafend
liegt platt auf dem Boden längs der rechten Sarkophagwand,
die zweite neben ihr erhebt sich, nach hinten gewandt, eben
auf das rechte Knie, den Schild in der Linken. Die dritte,
rechts von dem Davoneilenden, sitzt schlafend, Hand und Kopf
auf den Schild gestützt. Im Hintergründe ausserdem der
Oberkörper eines erschreckt Auffahrenden. Auf der von
Christus aus linken Seite sind an Stelle der zwei vier Sol-
daten gekommen: vorne ein schlafend auf dem Rücken Liegen-
der, den Kopf auf einem Stein oder Bündel, hinter ihm,
vom Rücken gesehen, der zweite Schlafende, den rechten
Arm und den Kopf auf den Schild gelehnt, ein dritter mit
dem Helm auf dem Haupt an die hintere Wand des Sarko-
phages gelehnt, und noch weiter zurück ein nach hinten Eilen-
der, den Kopf nach Christus umdrehend. Noch ein anderer
Laufender ist flüchtig angedeutet und Einer, der erschreckt
mit den Händen an den Kopf fährt. Hinter dem Sarkophag
ein emporschauender Kopf. Im Hintergrund ist Felsen an-
gedeutet. Ein Meisterwerk der Komposition, reich an herr-
lichen Motiven, ist entstanden. Zwei grossartige geschlossene
Gruppen rahmen die Hauptszene in der Mitte ein. Jede
einzelne Figur ist ein Wunderwerk plastischer Wirkung im
Helldunkel. Die Weichheit der Übergänge von Schatten zu
Licht gemahnt an die Bogenschützen und die Herkulesthaten.
Deutlich bereitet sich die reiche malerische Wirkung der
späten Pietädarstellungen vor.
B. Christus halb stehend, halb schwebend über dem Grabe.
III. Windsor. Thode 542. Ber. 1616. Abb. Ber. pl. CXLI.
Frey 8. Phot. Br. 105. Kreide. Hier ist Christus dem Grabe
fast entrückt. Sein linker Fuss entschwebt eben dem Sarko-
phag, der rechte erhobene berührt rückwärts den Deckel, der
von hinten an den Sarkophag gelehnt ist. Das Motiv der
Bewegung des Oberkörpers — der gebogene Oberleib, die
erhobenen Arme, der emporschauende Kopf, das ihn um-
flatternde Gewand —, ist noch das von I und II. In der Los-