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Thode, Henry; Michelangelo; Michelangelo [Mitarb.]
Michelangelo: kritische Untersuchungen über seine Werke; als Anhang zu dem Werke Michelangelo und das Ende der Renaissance (Band 2) — Berlin: Grote, 1908

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482 Gemälde, Zeichnungen und Entwürfe religiösen Inhaltes

intensive Ausdruck in den Köpfen weisen auf eine getreu wieder-
gegebene Vorlage von Michelangelos Hand hin. Und es ist eine
ächte Studie des Meisters, was schon Berenson erkannte,
der gleichwohl auch hier Sebastiano als Komponisten finden wollte,
erhalten.
II. London, British Museum 1860—6—16—4. Thode 326.
Ber. 1514. Fagan XXVI. Abb. Lawrence Gallery. Phot. Br. 15.
Kreide. Die Gruppe der Frauen, die im definitiven Entwurf freilich
etwas verändert wurde. Maria, in etwas zusammenknickender Stellung
nach vorne schreitend, schaut nach rechts zum Kreuz empor. Sie
wird von zwei Frauen unter den Armen gehalten: die links schaut
abwärts, die rechts bedeckt mit der Linken ihr Antlitz. Dahinter
links eine Frau mit erhobenen Armen, aufwärtsschauend, und rechts
eine Gestalt nach hinten gewandt.
Bekannt wurden mir folgende Exemplare, deren Zahl sich aber
wohl vermehren liesse. Sie zeigen unbedeutende kleine Abweichungen
von einander.
I. Stukkorelief in der Casa Buonarroti. Abb. v. Marcuard zu
Taf. XIX. Vermuthlich von einem Schüler des Meisters,
vielleicht in Dessen Atelier, verfertigt.
2. Elfenbeinrelief im Museo nazionale zu Florenz. Abb. v. Mar-
cuard zu Taf. XIX.
3. Zweites Exemplar ebendaselbst.
4. Silberrelief in Klosterneuburg, Schatzkammer des Augustiner
Chorherrenstifts. Von Hans de Vos ausgeführt. Vgl. H. Modern
im Jahrb. d. Kunsts, des Allerh. Kaiserhauses XVII, 1896.
S. 315, Anm. I.
5. Wachsbossirung auf Schiefer. München, K. Residenz. Wessen-
berg: Christl. Bilder II, 532. F. A. Zettler und J. Stockbauer:
Ausgewählte Kunstwerke aus dem Schatze der reichen Kapelle
der K. Residenz in München 1874. Von späterer Hand be-
zeichnet: Mich. Ang. Bonarota f. Nach der eigenhändigen
Aufzeichnung des Herzogs Maximilian vom Jahre 1623 als
Originalkomposition Michelangelos bezeichnet. Fernsicht auf
Jerusalem.
6. Elfenbeinrelief. 1836 im Besitze des Dr. Wilhelm zu Eppingen.
Vgl. Grieshaber: „Michelangelos Kreuzabnahme" in Schorns
Kunstblatt 1836. XVII, 113 f . Danach wäre es im Vatikan
gewesen, wo es der Künstler Feodor noch gesehen. Während
der Revolution kam es in die Hände eines Offiziers, der es
in Karlsruhe verloosen wollte. Feodor erkannte und erwarb
es. Nach seinem Tode kam es in den Besitz Dr. Wilhelms.
g1^ Zoll hoch, 6y2 breit. — Feodor hat es gestochen.
 
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