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Thode, Henry; Michelangelo; Michelangelo [Contr.]
Michelangelo: kritische Untersuchungen über seine Werke; als Anhang zu dem Werke Michelangelo und das Ende der Renaissance (Band 2) — Berlin: Grote, 1908

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Anhang

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V. Todter Christus, Statuette in Terrakotta. Im Be-
sitze von Sir J. C. Robinson. Nackt, in einer Stellung, welche
an den Christus der Pieta in S. Peter erinnert. Claude Philipps:
Arch. stor. dell'Arte 1888. I, S. 100, hält die Figur für die
Arbeit etwa eines spanischen Nachahmers des Meisters.
VI. Der Kopf Johannes des Täufers in der Schüssel.
In Marmor. Anfang des XVIII. Jahrhunderts im Kabinet des
Mr. Giraudon. Florent Le Comte: Cabinet de singularitez
d'Architecture, Peinture, Sculpture. Brüssel 1708.
VII. Der hl. Bartholomäus im Dom zu Mailand. Florent
Le Comte im eben zitirten Werke behauptete, die bekannte
Statue sei nach Michelangelos Modell gemacht, welches Modell
sich im Kabinet des M. Giraudon befinde.
VIII. Statue des hl. Gregor im Oratorium der hl. Barbara
bei S. Gregorio auf dem Monte Celio in Rom. Es heisst,
der Kardinal Borromeo habe die sitzende Statue des Heiligen
aufstellen lassen: „in candido marmo, abbozzata da M. B. e termi-
nata da Niccolö Cordieri". Titi: Descrizione di Roma 1763.
S. 76. Auch Vasi: Itinerario 1791. S. 497. Sollte hieran
etwas Wahres sein? Man könnte an den Abozzo der Peters-
statue in der Hinterlassenschaft Michelangelos denken.
IX. Holzfigur des hl. Michael, mit dem Drachen
kämpfend, im Grünen Gewölbe zu Dresden. (Julius und
Albert Erbstein: das Grüne Gewölbe zu Dresden 1884.
S. 167, Nr. 14.) Sie wurde mit dem Modell des Templum
Salomonis 1733 durch Meiners, der die Gruppe als Werk
Michelangelos (! !) bezeichnete, nach Dresden gebracht. Vgl.
Theodor Distel in der Kunstchronik 1888. XXIII, S. 347.
X. Herkuleskopf und Weiberkopf am zweiten und dritten
Mauersteine an der Ecke des Palazzo vecchio zu Florenz
hinter Bandinellis Herkules. „In welche Michelangelos Meister-
hand in den kräftigsten und herrlichsten Umrissen einen
Herkuleskopf und einen Weiberkopf — vielleicht während er
den David aufstellte — eingehauen hat." Dorow in Schorns
Kunstblatt 1827. VIII, S. 283.
XL Schreiender Herkulesknabe. Bronzebüste in der Samm-
lung des Baron Michele Lazzaroni zu Paris. Ad. Venturi
(L'arte 1904. VII, S. 476, wo auch Abb.) giebt sie Michel-
angelo. Er findet die Züge, die frühreife Männlichkeit der
Putten des Meisters. „Esso serba la pienezza dei putti di
Bertoldo, ma assume una potenza cinquecentesca, una fierezza
che conviene solo a Michelagnolo." Der Putto sei den Kindern
in der Sixtina, auch den Knaben der Medicimadonna ver-
wandt. Die Büste stammt aus Florenz. Ich vermag, nach
 
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