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Thode, Henry; Michelangelo; Michelangelo [Mitarb.]
Michelangelo: kritische Untersuchungen über seine Werke; als Anhang zu dem Werke Michelangelo und das Ende der Renaissance (Band 2) — Berlin: Grote, 1908

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Dem Meister irrthümlich zugeschriebene Werke 509

der trefflichen Abbildung zu urtheilen — leider war es mir
nicht mehr möglich, das Original zu prüfen — der Meinung des
verdienten Historikers der italienischen Kunst nicht beizu-
stimmen. Der Typus des Kindes unterscheidet sich, sowohl
in den Gesamtverhältnissen der Züge, wie in Einzelheiten:
der Bildung der Nase, der Augen, der Haare doch wesentlich
von den Putten Michelangelos.
XII. „Die Häresie, von der Religion zu Boden ge-
worfen." Terrakotta. Ein schreiend am Boden liegendes
Weib, auf das eine andere Figur, von der nur die Füsse er-
halten sind, tritt. 1869 im Besitze des Dott. Alessandro
Foresi in Florenz. Vgl.: A. Foresi: una figura in terra cotta
di Michelangelo. Firenze 1869. Mit Abbildung, die keinen
Zweifel über das Irrige der Attribution lässt.
XIII. Grosser Bronzekopf in einer Sammlung in Brescia.
Im XVIII. Jahrhundert. Pignoria erwähnt in einem Briefe
,,un testone in bronzo di mano di Michelangelo", den er in
einem Museo di Brescia gesehen. Raccolta di lettere d'uomini
illustri. Vgl. Bottari bei Fanfani: Spig. Mich. S. 101. Moreni
glaubte, damit sei die Medaille des Bindo Altoviti gemeint.
XIV. Unvollendete Frauenstatue in der Galerie des Gross-
herzogs zu Florenz. Von Richardson III, 87 erwähnt: „une
femme, qui n'est point finie." Richardson glaubte hier des
Meisters Art zu meisseln zu finden. Man sähe die grossen
Hiebe, die an einzelnen Stellen so tief seien, z. B. an den
Fersen, dass, wäre die Statue vollendet worden, man die
Ferse hätte repariren müssen. Aucli Volkmann I, 551 er-
wähnt sie.
XV. Büste Lorenzo Medicis, des Magnifico. Terrakotta.
Sie befand sich im Anfang des XIX. Jahrhunderts im Besitze
des Marchese Capponi in Florenz, welcher einen Gypsabguss
dem Verfasser des Lebens Lorenzos, William Roscoe, schenkte.
Nach diesem fertigte Edw. Smith den Stich, welcher Roscoes
Werk schmückt.
XVI. Büste des Gabriello Faerno auf dem Kapitol. (Im
Kapitol. Museum?) Sie galt lange für ein Werk des Meisters.
Bottari erwähnt sie als solches. Abb. bei Vairani: Cremone-
sium Monumenta Romae extantia, Romae 1778, p. 61.
XVII. Die Büste Pauls III., früher im Palazzo Farnese, jetzt im
Museum zu Neapel. Grimm meinte, sie könne von Daniele
da Volterra sein. Heath Wilson schlug Guglielmo della,
Porta vor. Neuerdings nannte Umberto Rossi den Namen
Giovanni Zacchi da Volterra, der verschiedene Medaillen des
Papstes gemacht hat. (Arch. stor. dell'arte 1890, III. S. 71.)
 
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