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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Blätter für Gemäldekunde — 1.1904-1905

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Heft 1
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Werke von Andries Both
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https://doi.org/10.11588/diglit.20640#0039

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Nr. i.

9

BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

Andries Both: „Gesellschaftsbild". Im Besitz der Familie Karpf in Wien.

in dessen Familie sich einige Bilder,
darunter auch der abgebildete signierte
Andries Both befinden. Das nachge-
bildete Stück ist kaum einen halben
Meter breit und auf Eichenholz gemalt.
Die helle Signatur ist nicht mehr voll-
kommen erhalten, doch liest man noch
sicher . . Bot. . rechts unten an der Tür.

Die weiteren Mitteilungen beziehen
sich auf zwei kleinere Stücke, die ich
vor etwa sieben Jahren bei H. O. Miethke
in Wien gesehen habe, und auf eine
Zeichnung, die bei der Artariaschen Ver-
Steigerung vom 6. Mai 1896 vorge-
kommen ist.

Nach den signierten Arbeiten zu
urteilen, läßt sich Andries Both als ein

klobiger, körniger, derber Künstler cha-
rakterisieren, der seine Modelle unter
Bauern und Bettlern gesucht hat. Andries
Both ist ein unverkennbar bedeutendes
Talent gewesen von frischer Auffassung
und der Fähigkeit, rasch und flott zu
malen. Vielleicht am deutlichsten kommt
seine Eigenart auf der erwähnten Zeich-
nung zum Ausdruck, die folgendermaßen
aussieht:

Ein sehr knorrig gebildeter Ein-
siedler kniet vor einer Grotte bei einer
Hütte. „Lavierte Federzeichnung in Bister
I5 X I4'5‘h sagt der Katalog, der auch auf
die Signatur: A Both (A und B ver-
bunden) fe Roma 1632 hinweist. In der
Datierung fand ich die „2“ nicht ganz
 
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