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Frimmel, Theodor von [Editor]
Blätter für Gemäldekunde — 1.1904-1905

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Heft 8
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Aus der Literatur
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Kunstblätter
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.20640#0186

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156

Nr. 8.

BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

der Bibliotheque de l’arsenal. Roger Marx
bespricht den „Salon d'automne“, Emile
Michel schreibt über den Meister in der
stimmungsvollen Wiedergabe französischer
Gegenden, Armand Charnay, E. Andre
über Swebach-Defontaines, A. Dastray
über den König von Portugal Don Carlos I.
und daran schließen sich noch einige kleinere
Arbeiten von P. de Nolhac und Auguste
Marguillier.

KUNSTBLÄTTER.

Die neuzeitliche Kalenderausschmüh
kung zu überschauen, würde es geradewegs
ein gesondertes Studium erfordern. Um den
Gegenstand wenigstens anzudeuten, erwähne
ich einige künstlerisch ausgeführte Wand'
kalender von Firmen, mit denen die Blätter
für Gemäldekunde in Verbindung stehen. Die
Buchdruckerei Friedrich Jasper gab einen
Wandkalender heraus, für den ein Aquarell
von E. Graner in Farbendruck nachgebil-
det ist.

Eine geschickte Verbindung von Licht'
druck und Steindruck wird geboten im neuen
Wandkalender der Hofkunstanstalt J. Löwy
in Wien, die u. a. auch eine neue gelungene
Reihe von Bildkarten nach Gemälden der
Wiener Akademie'Galerie herausgege-
ben hat. Der Wandkalender bringt eine
Nachbildung von Innocents „Madrigal“.

Im Verlag von Carl Lebeau zu Heidel-
b erg ist eine farbige Originalradierung von L.
Balestrieri mit einer Ansicht von Heidel-
berg erschienen.

RUNDSCHAU.

Amsterdam. Soeben ist die reich illu-
strierte französische Ausgabe des Galerie-
kataloges fürs Ryksmuseum zu Amsterdam
erschienen. Ich komme auf diese Arbeit von
B. W. F. van Riemsdijk noch ausführlich zu
sprechen. Im Supplement werden die Neu-
erwerbungen der Galerie von 1904 aufgezählt
u. zw. Bilder von B. v. der Ast, Ch. Bisschop,
Buytenwegh, Dubois, Drahonet, W. G. Fergus-
son, P. Gysels, Jan Martsen d. J., A. v. d.
Tempel und W. Willems.

Budapest. Die Übertragung der Galerie
alter Meister aus dem Akademiepalast in den
Neubau des Nationalmuseums soll im April
beginnen und dürfte voraussichtlich bis No-
vember dauern. Im neuen Museum sind die

Wände der Bildersäle nach den Vorschlägen
des Konservators J. K. Beer mit graugrün und
braunrot gestrichener Leinwand überzogen,
deren Fläche durch eine unauffällige Musterung
belebt wird (D. N.). Eine Zeitlang, seit den An-
regungen durch den kunstgeschichtlichen Kon-
greß in Budapest, hat man sich dort lebhaft um
die Gründung einer Sammlung für Ge-
mäldekunde angenommen. Ich hoffe, daß bei
der Neuaufstellung der Galerie diese Angelegen-
heit wieder Beachtung finden wird.

Für die Königliche Galerie zu Dresden
wurde „Der Vogelsteller“ von Thomas Cou-
ture angekauft (J. J. Webers Illustrierte
Zeitung, Nr. 3204).

— Professor Dr. Louis Sponsel ist
zum Nachfolger des Geheimen Rats Max Lehrs
in der Leitung des königlichen Kupferstich-
kabinetts ernannt worden.

Hermannstadt. Der neubegründete
Verein, dessen Entstehen im vorigen Heft
dieser Blätter mitgeteilt wurde, hat den
Namen „Sebastian Hann-Verein für
heimische Volkskunst“ erhalten. Zum
Vorstand wurde Herr Professor Karl Dörschlag,
zum Geschäftsführer Emil Sigerus, zum Säckel-
wart Franz Michaelis gewählt. Im Ausschuß
befinden sich u. a. Professor Michael Csaki,
Kustos des Bruckentalschen Museums, Friedr.
Mieß und Michael Fleischer, Maler (Sieben-
bürgisch-deutsches Tagblatt, 22. November
1904).

In Linz a. d. D. wurde um die Mitte
Dezember eine Ausstellung der Wiener „Se-
zession“ eröffnet (Tageblatt „Die Zeit“, 17. De-
zember 1904).

New York. Wie zahlreiche Tagesblätter
übereinstimmend melden, ist Pierpont
Morgan zum Nachfolger Cesnolas in der
Leitung des Metropolitan - Museums in
New York ernannt worden.

Wien. Das Künstlerhaus hatte mit
seiner Herbstausstellung Erfolg, im künstle-
rischen Sinne ebenso wie im kunsthändleri-
schen. Ganze Reihen von Kunstwerken haben
Käufer gefunden und das allgemeine Niveau
der ausgestellten Leistungen war über Mittel-
maß. — Die Ausstellung des Aquarellisten-
Klubs wurde am 6. Januar eröffnet. Nach Mög-
lichkeit berichte ich ausführlich über diese
Veranstaltung.

Auf die Waldmüller-Ausstellung bei H. O.
Miethke (Bacher) folgte eine kleine Ausstel-
lung von Zeichnungen Aubrey Beardsleys.

Für die Moderne Galerie hat der
Minister für Kultus und Unterricht neben an-
deren Werken je ein Bildnis von Wilhelm
Leibi und Ferd. Waldmüller und ein Werk
von M. Liebermann erworben (D. N.).
 
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