Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Frimmel, Theodor von [Editor]
Blätter für Gemäldekunde — 1.1904-1905

DOI issue:
Heft 7
DOI article:
Bilderpreise
DOI article:
Zur Bildniskunde, [3]
DOI article:
Notizen
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.20640#0170

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
140

BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

Nr. 7.

Marienbild (aus Sammlung Demidoff) 4600 (an
Kleinberg er nach Paris), zwei Jakob van Ruis-
dael 10.150, 17.200 (an Thoar nach New York),
J. d. Sellajo, Albonak 950, Teniers, Versu-
chung Antonii 17.050, Teniers, zwei Einzel-
figuren 4250 (die Teniers an Thoar nach New
York), Velasquez, Doppelbildnis 25.500 (Klein-
berger), Adriaen v. de Velde, drei Bilder um
18.800, 7850, 1050 (an Thoar nach New York),
Paul de Vos, Hirschjagd 5900, Ant. Watteau,
L’Accordee de Village (kaum einen Meter
breit) 100.000 (an Steinmeyer), J. Weenix,
Stilleben 450, Withoos, Stilleben, 100, Wou-
werman, Die Rast 6000 (an Thoar), Wynants,
Landschaft 4900 (an Lederer nach Budapest).

Die modernen Bilder haben folgende
Summen gebracht: A. Achenbach, Stadt am
Meer 9650, Bokelmann 430, Rosa Bonheur,
Zugochsen 22,500, Pferdemarkt 9500, Schimmel
6000, Gussow, Brautjungfer 1300, Jacque, Heim-
kehr der Herde 1540, Kiesel, Damenbildnis
820, Knaus, Hündchen 800, Leibi, Bildnis 9000,
Oeder, Landschaft 2200, Pradilla, mehrere
Bilder 18.060, 4850, 2360, 1350, Sorolla, beim
Hafen von Valencia 2400, F. v. Uhde, An-
betung durch die Könige 8500, Willems, Atelier
835, Ziem, Nillandschaft 560 (J. d. A. und
D. K.).

Im k. k. Versteigerungsamte zu Wien
wurde am ; 6. November ein kleiner Teil der
Jäger sehen Galerien versteigert neben einigen
Bildern aus anderem Besitz. Von Interesse
waren u. a. die Werke von Füger, Redl (Drei-
faltigkeit Nr. 24 und Johanneskind mit dem
Lamm Nr. 25, die im Anton Jägerschen
Inventar Vorkommen, vgl. Berichte und Mit-
teilungen des Wiener Altertumsvereines, XXXI.
Bd.). Ein Hirschely (Blumenstück) gehörte zu
den besten Arbeiten des geschickten Meisters.
Erwähnt sei noch ein kleiner Gerrit v. Bronck-
horst, der in der Kunstliteratur schon bekannt
ist. Als besondere Seltenheiten können zwei
Landschaften von R. Megan genannt werden.

Bei der Versteigerung gelangten ein
Philipp Ferdinand de Hamilton um 3550 K
an Baron Isbary, ein Lachtropius um 400,
ein Dichtl um 165 K an Baron Beß-Chrostin.
Ein Francken, Gastmahl erzielte 700, das
Brutusbild von Füger 1200, das Blumenstück
von Hirschely 205, ein CI. Jos. Vernet 500 und
ein eingeschobener Rudolf Alt 1200 K.

Anfangs November wurde in Berlin die
Sammlung Alb. Jaffe durch Keller & Reiner
versteigert. Ein Aquarell von Herkommer
ging auf 1700 Mark, der Klosterbruder von
Grützner auf 1030, eine Landschaft von Hans
Thoma auf 5000 Mark (M. N. N.).

ZUR BILDNISKUNDE.

„Die Schopenhauer-Porträts“ wer-
den aufgezählt und besprochen durch Dr. Karl
Töwe in der „Zeitschrift für Philosophie und
philosophische Kritik“, Bd. CXXIV, Heft 2,
S. 201 bis 208.

Zahlreiche Porträts des Herzogs von
Reichstadt finden sich nachgebildet bei
Frederic Masson: „Napoleon et son fils“ (Paris,
Goupil & CR, 1904), gr. 8°. — A. Degaston in
Budapest wies mich gefälligst auf ein Bildnis
des Herzogs von Reichstadt hin, das bei
Masson nicht vorkommt und sich in Budapest
befindet (Ölgemälde, vielleicht von Lampi,
98X75). Ohne Zweifel hätte es Interesse, das
Bild gelegentlich in einer großen Ausstellung
zu sehen.

Für das Studium der Bildnisse von
Frederic Chopin sind einigermaßen be-
achtenswert die Abbildungen in dem neuen
Buche „Souveniers inedits de Frederic Chopin
publies par M. Karlowicz“ (H. Weiter, Paris
und Leipzig 1904), 8°.*)

NOTIZEN.

Über den interessanten Trecentisten
Serafino Serafini, der in Modena tätig
war, vgl. Venturis „L’arte“, S. 287 ff.

Simone Martini und seine Madonna
in der Galerie Borghese, besprochen in der-
selben Zeitschrift S. 309f.

Über die verschiedenen Restaurierungen
der Deckenbilder des Michel-Angelo in der
Sixtinischen Kapelle schreibt Ernst Stein-
mannin Seemanns „Kunstchronik“ (Sp. 570f.).
Steinmann stellt vier Restaurierungen fest,
von denen ihm die des Domenico Carnevale
in den Jahren 1566 bis 1572 die bedeutendste
zu sein scheint.

„Raphaels heilige Cäcilia.“ Artikel
von Karl Justi in der „Zeitschrift für christ-
liche Kunst“ (Herausgeber Prof. Dr. Al.
Schnütgen), XVII. Jahrg., Heft 5.

Die Werke des älteren Peeter Bru-
eghel in der Wiener Galerie werden be-
sprochen durch Max J. Friedländer in dem
Heft 3 von „Neue Kunst“, herausgegeben von
der Photographischen Gesellschaft in Berlin.

„Zur Lebensgeschichte Albrecht Dü-
rers“, Artikel von Paul Kalkoff im „Reper-
torium für Kunstwissenschaft“, XXVII. Bd.,
S. 346 ff. — In der Seemannschen Kunst-
chronik spielte sich eine Polemik ab zwischen

Die neueste Chopinliteratur, die ich (der
polnischen Sprache unkundig) nicht beherrsche, wird
besprochen in der „Zeitschrift der internationalen
Musikgesellschaft“, Jahr V, Heft 9, S. 357 ff.
 
Annotationen